Sipitang

Sipitang ist eine Stadt im malaysischen Bundesstaat Sabah. Sie gehört zum gleichnamigen Verwaltungsbezirk (Distrikt Sipitang) und liegt 144 Kilometer südlich der Hauptstadt Kota Kinabalu. Die Stadt ist Teil des Gebietes Interior Division, das die Distrikte Beaufort, Keningau, Kuala Penyu, Nabawan, Sipitang, Tambunan und Tenom umfasst.

Sipitang
Koordinaten  5′ N, 115° 33′ O

Lage der Stadt innerhalb des Distrikts Sipitang
Basisdaten
Staat Malaysia
Bundesstaat Sabah
Einwohner 4298 (2010[1])

Geschichte

Vor 1884 gehörte Sipitang zum Sultanat von Brunei. Am 5. November 1884 trat der Sultan von Brunei das Territorium von Sipitang bis Kuala Penyu an die North Borneo Chartered Company (BNBCC) ab.[2]

Am 7. Dezember 1901 gelang es der Company, dieses Gebiet um das Territorium vom Sipitang-Fluss bis zum Trusan-Fluss zu erweitern.[3] Außerdem erwarb die BNBCC am 12. September 1901 das Gebiet von Mengalong und Merantaman, das heute ebenfalls innerhalb des Distrikts von Sipitang liegt, durch eine Bewilligung des Prinzen (pangiran) Tengah Damit ibni al-Marhum Pangiran Anak Bongsu, der der erbliche Herrscher über dieses unabhängige Territorium (tulin) war.[4][5]

Bis ins Jahr 1900 markierte der Fluss Sungai Sipitang die Grenze zwischen Britisch Nord Borneo und dem Sultanat von Brunei. Der Landerwerb zwischen den Flüssen Sungai Sipitang und Sungai Trusan im Jahr 1901 hatte die Errichtung eines Verwaltungsbüros in Sipitang unter dem Namen Province Clarke (benannt nach Sir Andrew Clarke) zur Folge. Der Hauptzweck dieses Verwaltungspostens war in erster Linie dem geplanten Erwerb weiterer Territorien geschuldet. Allerdings führten verschiedene Probleme zur Rückgabe einiger Ländereien, so dass die Demarkationslinie zu Sarawak schließlich auf den noch heute gültigen Grenzverlauf bei Mengalong (dem heutigen Sindumin) gelegt wurde.[6]

Als in Brunei am 8. Dezember 1962 die Brunei Revolte ausbrach, breitete sich die Rebellion rasch über die Grenze nach Limbang, Laws und Miri in Sarawak und Weston und Sipitang in Nord Borneo aus, da diese Orte traditionell mit dem Sultanat verknüpft waren.[7] Durch das schnelle und entschlossene Eingreifen des Britischen Gouverneurs, Sir William Goode, konnten die Rebellen in Sipitang und Weston bereits zwei Tage später isoliert und entwaffnet werden. So wurden am 10. Dezember in Sipitang insgesamt 73 Rebellen festgenommen und eine kleinere Menge an Waffen beschlagnahmt.[8]

Demographie

Die Bevölkerung der Stadt Sipitang beträgt laut der letzten Zählung im Jahr 2010 4.298 Einwohner.[1]

Wirtschaft

Die wichtigsten Wirtschaftszweig Sipitangs ist die Forstindustrie. Eine Zellstoff- und Papierfabrik wurde bereits 1987 von Sabah Forest Industries, einem Tochterunternehmen der indischen Ballarpur Industries Limited errichtet. Allerdings sind dort nur wenige Einheimische beschäftigt. Die meisten Einwohner Sipitangs leben von kleinbäuerlicher Landwirtschaft oder dem Fischfang.

Es ist geplant, Sipitang zu einem der Zentren der Öl- und Gasindustrie von Sabah zu machen. Die Regierung beschloss 2011, hier ein Industriegebiet für die Öl- und Gasbranche zu errichten[9] und die staatliche Ölgesellschaft Petronas plant die Errichtung einer Ammoniak- und Harnstoffproduktion.[10]

Siehe auch

Literatur

  • K. G. Tregonning: A History Of Modern Sabah (North Borneo 1881–1963). 2. Ausgabe. University of Malaya Press, Kuala Lumpur 1965, Reprint 1967.
  • Owen Rutter: British North Borneo – An Account of its History, Ressources and Native Tribes. Constable & Company, London 1922; archive.org.
  • W. H. Treacher: British Borneo – Sketches of Brunai, Sarawak, Labuan and North Borneo. Government print department, Singapore 1891; archive.org.

Einzelnachweise

  1. Census 2010 für Sabah (PDF; 1,9 MB), hrsg. vom Amt für Statistik, Malaysia
  2. Vertragstext: CESSION by Sultan of Brunei, Pangeran Bandhara and Pangeran di Gadong of territory from Si Putong to Kwala Paniow (Memento des Originals vom 5. November 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lawnet.sabah.gov.my (PDF) abgerufen am 12. Februar 2012
  3. GRANT by Sultan of Brunei of Territory between the Sepitong and Trusan Rivers. (Memento des Originals vom 5. November 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lawnet.sabah.gov.my (PDF) Vertragstext, 7. September 1901; abgerufen am 12. Februar 2012.
  4. Grant by Pengeran Pengah Damit of the tulin rights in Mengalong and Merantaman. Britisches Nationalarchiv, Nr. CO 874/51
  5. R. Haller Trost, C. Schofield, P. Martin: The Brunei-Malaysia Dispute over Territorial and Maritime Claims in International Law (1994) IBRU (International Boundary Research Unit). S. 10–11
  6. The Straits Times, 2. Mai 1905, S. 4 @1@2Vorlage:Toter Link/newspapers.nl.sg (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Revolt in Brunei@1@2Vorlage:Toter Link/newspapers.nl.sg (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. The Straits Times, Ausgabe vom 10. Dezember 1962, S. 10
  8. Harun Abdul Maji: Rebellion in Brunei – The 1962 Revolt, Imperialism, Confrontation and Oil. I.B.Tauris & Co, London 2007, ISBN 978-1-84511-423-7, S. 129.
  9. Oil, Gas Industrial Park in Sipitang. Borneo Post Online; abgerufen am 12. Februar 2012
  10. Petronas Chemicals up on Sipitang plant plan. Bursa Malaysia Market News; abgerufen am 13. Februar 2012
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