Silvius von Goldfus

Carl Silvius Magnus Adalbert von Goldfus (* 24. Dezember 1840 in Breslau; † 9. Juli 1922 in Kittelau) war ein deutscher Rittergutsbesitzer, Landrat und Reichstagsabgeordneter.

Wappen

Leben

Gut Kittelau um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Goldfus war Angehöriger einer 1678 in den böhmischen Ritterstand nobilitierten Familie von Goldfus. Seine Eltern waren der preußische Major sowie Erbherr auf Niklasdorf, Groß und Klein Tinz, Adalbert Ritter von Goldfus (1803–1870) und Amanda von Broesigke (1815–1897).[1]

Er besuchte das Friedrichs-Gymnasium (Breslau). Nach dem Abitur begann er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Rechtswissenschaft zu studieren. 1869 wurde er im Corps Borussia Bonn recipiert.[2] Als Inaktiver wechselte er an die heimatliche Universität Breslau. Er wurde 1868 Gerichtsassessor und war bis 1870 in der Rechtspflege tätig, zuletzt als kommissarischer Kreisrichter. Er wechselte in Preußens innere Verwaltung und war ab 1870 Landrat im niederschlesischen Kreis Nimptsch.

1873–1879 saß Goldfus im Preußischen Abgeordnetenhaus[3][4] und von 1884 bis 1890 des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Regierungsbezirk Breslau 5 Ohlau, Strehlen, Nimptsch und die Deutsche Reichspartei.[5] Goldfus hatte in der Preußischen Armee gedient und war Rittmeister a. D. Er war Erbherr auf Kittelau sowie Rechtsritter des Johanniterordens.[1]

Der ehemalige Landrat blieb unvermählt und adoptierte am 5. Oktober 1921 Helmuth Synold von Schüz-Goldfus (1886–1929),[6] Sohn der Therese von Goldfus (1852–1888) und des Generals Friedrich Synold von Schüz (1840–1915).[7]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel. 1920. Vierzehnter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1919, S. 302–303.
  2. Kösener Corps-Listen 1930. Eine Zusammenstellung der Mitglieder der bestehenden und der nach dem Jahre 1867 suspendierten Corps mit Angabe von Jahrgang, Chargen und Personalien, Hrsg. Otto Gerlach, Verlag der Deutschen Corpzeitung, Frankfurt am Main 1930, 11 (Corps) / (lfd. Nr. dort) 482.
  3. Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. in: Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 3, Droste Verlag, Düsseldorf 1988, S. 149.
  4. Zu den Wahlergebnissen siehe: Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten, in: Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6, Droste, Düsseldorf 1994, S. 339–341. ISBN 3-7700-5182-3.
  5. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage, Carl Heymanns Verlag, Berlin 1904, S. 68.
  6. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Teil B (Briefadel). 1940. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. 32. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1939, S. 205.
  7. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Teil B (Briefadel). 1938. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. 30. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1937, S. 558.
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