Silvesterlauf Meiningen

Der Meininger Silvesterlauf ist der älteste und einer der traditionsreichsten Silvesterläufe in Deutschland, der alljährlich in Meiningen zu Silvester ausgetragen wird.[1] Der erste Silvesterlauf fand am 31. Dezember 1955 in Wasungen statt[2], nach 1958 in Meiningen.[3] Veranstalter ist der PSV Meiningen 90 e. V.

Silvesterlauf Meiningen
Austragungsort Meiningen
Deutschland Deutschland
Erste Austragung 1955
Rekorde
Distanz 10 km (Frauen und Männer)
Streckenrekord Männer: 31:53 min, 2004
Julius Helm

Frauen: 38:10 min, 2013
Stefanie Rexhäuser
Distanz 6 km (Jugend)
Distanz 4 km (Schüler)
Website Offizielle Website

Geschichte

Inspiriert vom Silvesterlauf in São Paulo wurde der erste Silvesterlauf am 31. Dezember 1955 in der Nachbarstadt Wasungen abgehalten. Der erste Sieger war auf einer 3 km-Strecke Roland Walther aus Wasungen. 1957 gewann hier der zweifache olympische Silbermedaillengewinner von Rom im 5000- und 10.000-m-Lauf, Hans Grodotzki. Nach dem dritten Silvesterlauf 1958 verzogen einige Organisatoren und die Veranstalter um den „Meilenvater“ Karl Müller verlegten die Laufstrecke nach Meiningen, wo der Silvesterlauf mit einigen Unterbrechungen bis 1989 im Landschaftspark Herrenberg in unmittelbarer Nähe zur Altstadt gelegen durchgeführt wurde. Seit 1990 befindet sich die Laufstrecke im Schlosspark Meiningen. Zum 50-jährigen Jubiläum im Jahr 2004 führte man den Silvesterlauf mit großer Beteiligung an der Entstehungsstätte in Wasungen durch. Dabei waren als Gäste unter anderem die Leichtathleten Siegfried Herrmann und Hans Grodotzki.

2019 fand der 49. Silvesterlauf statt, bei dem Rhys Bishop aus Neuseeland und Jonathan Hilbert, zweifacher deutscher Meister (2018/2021) und Silbermedaillengewinner bei Olympia in Tokio 2020 in 50-km-Gehen bei den Männern sowie die deutsche Berglaufmeisterin Anna-Lena Klee bei den Frauen auf der 10-km-Strecke siegten. Nach zweijähriger Pause infolge der COVID-19-Pandemie wurde am 31. Dezember 2022 als Jubiläumsveranstaltung der 50. Silvesterlauf durchgeführt.[4]

Laufstrecken

Start- und Zielpunkt, die Freitreppe am Schloss Elisabethenburg

Die Silvesterläufe werden auf einem 2 km langen Rundkurs auf befestigten und asphaltierten Wegen durch den Schlosspark in Meiningen durchgeführt. Wertungen und Siegerehrungen finden in 20 Altersklassen statt. Die Zeitnahme erfolgt durch elektronische Zeitmessung mit einem Zeitmesstransponder.

LaufDistanz in kmWertungen
Hauptlauf10- Männer und Frauen (18 bis 70+ Jahre)
- je sechs Altersklassen
Jugendliche6- Mädchen und Jungen U18
- Mädchen und Jungen U20
Schüler4- Mädchen und Jungen U16
- Mädchen und Jungen U14
Jedermannslauf2- ohne Wertung

Streckenverlauf

Der Startpunkt des Meininger Silvesterlaufes ist an der großen Freitreppe des Schlosses Elisabethenburg. Die Laufstrecke führt von dort nordwärts über die „Grüne Brücke“, den Bleichgräben entlang durch die Karlsallee zur Volkshausbrücke. Auf dieser wird die Werra überquert und die Laufstrecke führt dann auf dem Limbachsweg entlang der Werra vorbei an der Bogenbrücke bis zur Georgsbrücke am Südende des Schlossparks. Dort wird die Werra zum zweiten Mal überquert und die Strecke verläuft dann zurück zum Startpunkt. Die gesamte Strecke ist durchgehend befestigt und zum großen Teil asphaltiert. Der Silvesterlauf wird bei jedem Wetter durchgeführt, sodass die Zeiten den Bodenverhältnissen entsprechend beeinflusst werden.

Siegerliste

In jeder der 20 Altersklassen wird der Sieger geehrt. In der untenstehenden Siegerliste sind die Gesamtsieger aller Altersklassen im 10 km Hauptlauf aufgeführt. Die Männer liefen 1990 12 km und ab 1991 10 km, die Frauen bis 1994 5 oder 6 km und ab 1995 ebenfalls 10 km. Die schnellste Zeit erreichten bisher bei den Männern Julius Helm aus Ostheim mit 31:53 Minuten (2004) und bei den Frauen Stefanie Rexhäuser, geb. Wiesmaier aus Meiningen mit 38:10 Minuten (2013).

Quelle: Ergebnislisten des Veranstalters ab 1990 (2004 in Wasungen), Zeitangabe ab 2003.

Jahr Männer Zeit Frauen Zeit
2023 Marcel König (Meiningen) 34:38 Josefine Rutkowski (Meiningen) 39:58
2022 Thomas Heß (Meiningen) 35:33 Josefine Rutkowski (Meiningen) 42:46
2019 Rhys Bishop (Neuseeland NZL) und
Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie)
33:35 Anna-Lena Klee (Ostheim) 43:17
2018 Roman Freitag (Eisenach) 34:28 Daniela Bach (Grevenbroich) 42:15
2017 Rhys Bishop (Neuseeland NZL) 33:21 Anna Izabela Böge (Neubrandenburg) 40:40
2016 Marco Witzel (Schweiz SUI) 35:31 Josefine Rutkowski (Meiningen) 41:44
2015 Samosom Tesfazghi Hayalu (Eritrea ERI) 34:02 Susanne Haßmüller (Ostheim) 40:45
2014 Marcel Krieghoff (Erfurt) 34:30 Nicole Kruhme (Gehlberg) 40:29
2013 Henry Beck (Weimar) 35:22 Stefanie Rexhäuser (Meiningen) 38:10
2012 Henry Beck (Weimar) 34:26 Katharina Grohmann (Nußdorf am Inn) 39:27
2011 Christoph Brandt (Radebeul) 34:23 Anke Härtl (Coburg) 41:14
2010 Manuel Stöckert (Ostheim) 34:56 Anke Härtl (Coburg) 44:35
2009 Arne Leipziger (Erfurt) 32:55 Bettina Tschernig (Mühlhausen) 40:03
2008 Marcus König (Ostheim) 35:47 Stefanie Wiesmaier (Meiningen) 38:20
2007 Andre Röthling (Erfurt) 33:33 Stefanie Wiesmaier (Meiningen) 39:42
2006 Henry Beck (Suhl) 34:49 Stefanie Wiesmaier (Meiningen) 38:36
2005 Julius Helm (Ostheim) 34:32 Stefanie Wiesmaier (Bad Salzungen) 40:20
2004 Julius Helm (Ostheim) 31:53 Stefanie Wiesmaier (Bad Salzungen) 39:15
2003 Reinhard Löppen (Emsetal) 35:39 Romana Krause (Barchfeld) 43:09
2002 Rainer Wachenbrunner (Berlin) Kerstin Hellmamm (Dresden)
2001 Rainer Wachenbrunner (Berlin) Annett Amberg (Leipzig)
2000 Sebastian Weigel (Meiningen) Sylvia Hunger (Gleimershausen)
1999 Sebastian Weigel (Meiningen) Sylvia Hunger (Gleimershausen)
1998 Sebastian Weigel (Meiningen)  ?
1997 Nino Dell (LG Ohra Hörsel) Monika Liedtke (Berlin)
1996 Dominique Koch (Barchfeld) Edeltraut Beck (Eußenhausen)
1995 Bernd Keppler (Meiningen) Angelika Großenbach (Oberhof, 10 km)
1994 Jürgen Schramm (Dillstädt) Anett Amberg (Leipzig, 5 km)
1993 Bernd Keppler (Meiningen) Edeltraut Beck (Eußenhausen, 6 km)
1992 Frank Puff (Barchfeld) Anett Amberg (Leipzig, 6 km)
1991 Bernd Keppler (Meiningen) Anett Amberg (Leipzig, 6 km)
1990 Rainer Wachenbrunner (Geba, 12 km) Anett Amberg (Leipzig, 6 km)

In den Jahren davor konnten sich unter anderen Hans Grodotzki, Andreas Greiner (Jena, 3000 m Jugendmeister) und Sven Schottmann (Kassel) in die Siegerliste eintragen. Meistertitel in ihren Spezialdisziplinen errangen Rainer Wachenbrunner (Berlin, Crosslauf-Europameister), Nino Dell (Berglaufweltmeister), Marcel Krieghoff (Erfurt, Berglaufweltmeister), Jonathan Hilbert (deutscher Meister in 50-km-Gehen) und Edeltraut Beck (Eußenhausen, Berglaufweltmeisterin).

Einzelnachweise

  1. Laufszene Thüringen
  2. inSüdthüringen.de 50. Meininger Silvesterlauf: Der Bürgermeister hat uns für verrückt erklärt, erschienen am 30. Dezember 2022.
  3. Meininger Tageblatt: Die Wiege steht flussabwärts. Ausgabe vom 23. Dezember 2017.
  4. PSV Meiningen 50. Meininger Silvesterlauf.
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