Siltuximab
Siltuximab (CNTO 328, Handelsname Sylvant) ist ein monoklonaler Antikörper, der in der Behandlung der multizentrischen Castleman-Krankheit eingesetzt wird.
Siltuximab | ||
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Bezeichner | ||
Externe IDs | ||
Arzneistoffangaben | ||
ATC-Code | L04AC11 | |
DrugBank | DB09036 | |
Wirkstoffklasse | Monoklonaler Antikörper |
Geschichte
Die Zulassung von Sylvant, einem monoklonalem IgG1 Antikörper hergestellt durch Janssen-Cilag[1], erfolgte im April 2014 durch die amerikanische Zulassungsbehörde FDA.[2][3] Die Zulassung erfolgte dabei im Priority-Review-Verfahren, welches eine beschleunigte Zulassung ermöglicht.[2] In der Europäischen Union wurde Siltuximab bereits im März 2007 der Status eines Orphan-Arzneimittels (ein Medikament für die Behandlung seltener Krankheiten) zuerkannt, wobei im März 2014 eine Zulassung durch die europäische Arzneimittelagentur EMA vom Ausschuss für Humanarzneimittel (engl.: Committee for Medicinal Products for Human Use, CHMP) empfohlen wurde.[4]
Eigenschaften des Moleküls und dessen Herstellung
Siltuximab ist ein monoklonaler Antikörper vom Typ IgG1κ. Das Protein besteht aus insgesamt 1324 Aminosäuren mit einer molaren Masse von ca. 148 kDa.[5] Hergestellt wird Siltuximab in einer Zelllinie von Ovarien des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen), nachdem die Entwicklung in der murinen Zelllinie SP2/0 begonnen wurde.[3]
Wirkungsbereich
Siltuximab wird in der Behandlung der multizentrischen Castleman-Krankheit eingesetzt, wobei es sich um eine Erkrankung des Lymphsystems handelt. Dabei kommt es zum anormalen Wachstum der Lymphknoten sowie zur Bildung von gutartigen Tumoren.[6] Der Begriff multizentrisch bezieht sich dabei auf die Auswirkung der Krankheit auf mehrere Lymphknoten sowie anderer Organe.[6] Siltuximab bindet an das menschliche Interleukin-6 und verhindert damit dessen Bindung an lösliche sowie membranständige Interleukin-6 Rezeptoren.[7]
Verabreichung
Siltuximab wird in einer Dosierung von 11 mg / kg Körpergewicht als Infusion über einen Zeitraum von einer Stunde verabreicht, wobei die Infusion alle drei Wochen verabreicht wird.[7]
Nebenwirkungen
Als Nebenwirkungen sind unter anderem eine Zunahme im Gewicht, Hautausschlag sowie juckende Haut angeführt.[2]
Siehe auch
- Nomenklatur der monoklonalen Antikörper, Konvention zur Benennung von monoklonalen Antikörpern
- A. Markham, T. Patel: Siltuximab: First global Approval. In: Drugs. 74, 2014, S. 1147–1152. PMID 24958337 (Übersichtsarbeit)
Weblinks
- Öffentlicher Beurteilungsbericht (EPAR) der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zu: Siltuximab
Einzelnachweise
- Die Europäische Kommission erteilt die Zulassung für SYLVANT® (Siltuximab) zur Behandlung von Patienten mit der multizentrischen Castleman-Krankheit (MCD). PR Newswire, 5. Juni 2014, abgerufen am 30. April 2016.
- FDA approves Sylvant for rare Castleman’s disease. FDA, abgerufen am 14. Juli 2014 (englisch).
- PHARMACOLOGY REVIEW(S). (pdf) FDA, abgerufen am 15. Juli 2014 (englisch).
- Sylvant. EMA, abgerufen am 14. Juli 2014.
- CHMP assessment report. (pdf) EMA, abgerufen am 16. Juli 2014 (englisch).
- Zusammenfassung des EPAR für die Öffentlichkeit: Sylvant. (pdf) EMA, abgerufen am 14. Juli 2014.
- Highlights of prescribing information. (pdf) FDA, abgerufen am 14. Juli 2014.