Siemidrożyce
Siemidrożyce (deutsch Schöbekirch; polnisch historisch Semidrosicz) ist ein Dorf in der Landgemeinde Kostomłoty (Kostenblut) im Powiat Średzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Siemidrożyce Schöbekirch | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Niederschlesien | ||
Powiat: | Powiat Średzki | ||
Gmina: | Kostomłoty | ||
Geographische Lage: | 51° 3′ N, 16° 40′ O | ||
Einwohner: | 100 | ||
Postleitzahl: | 55-311 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 71 | ||
Kfz-Kennzeichen: | DSR | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | ||
Geschichte
Die Ersterwähnung erfolgte 1298 als Semidrosicz, in einer Zeit als der ansässige Adel und die Bauernschaft in Kostenblut und Schöbekirch noch polnischsprachig war.[1] Im Zuge der Ostkolonisation wurde das Gebiet von deutschen Siedlern neu erschlossen. 1349 erscheint der Ort in einer Urkunde bereits unter dem Namen Schobekirche. Die örtliche katholische Kirche, Adjunkt der Pfarrkirche von Groß Peterwitz, soll auf Gründung von 1301 zurückgehen. Nach dem Ersten schlesischen Krieg fiel Schöbekirch 1741/42 mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gehörte Schöbekirch der Familie von Haupt. 1788 kaufte Carl Baron von Stillfried von Gottlob Sigmund Graf von Zedlitz die Herrschaft Groß Peterwitz mit Koslau, Zaugwitz, sowie Schönbach und Schöbekirch, welcher 1797 in Schöbekirch die von einem Sturm zerstörte katholische Kirche neu errichten ließ.[2] Von 1815 bis 1945 gehörte Schöbekirch zum Landkreis Neumarkt, der dem Regierungsbezirk Breslau der Provinz Schlesien zugeordnet war. In den 1830er Jahren war ein Major von Gellhorn der Besitzer von Schöbekirch.[3]
1845 zählte Schöbekirch 20 Häuser, ein herrschaftliches Schloss und Vorwerk, 209 Einwohner (102 evangelisch), eine katholische Teilkirche von Groß Peterwitz, eingepfarrt: Jakobsdorf und Schönbach, evangelische Kirche zu Groß Peterwitz, 13 Handwerker und Händler.[4] Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Schöbekirch 1945 an Polen und wurde in Siemidrożyce umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon vorher geflohen war, vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen.
Sehenswürdigkeiten
- St.-Bartholomäus-Kirche, mit Grabsteinen von Angehörigen der Familie von Falkenhayn[5]
- Schloss Schöbekirch, nach 1945 verfallen, heute Ruine[6]
Weblinks
Einzelnachweise
- Karl Weinhold: Die Verbreitung und die Herkunft der Deutschen in Schlesien. J. Engelhorn, 1887 (google.com [abgerufen am 31. Juli 2022]).
- Rudolf Maria Bernhard von Stillfried-Alcantara: Geschichtliche Nachrichten vom Geschlechte Stillfried von Rattonitz: I-II Band. im Selbstverlage des Herausgebers, 1870 (google.com [abgerufen am 31. Juli 2022]).
- Preußen: Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat: für das Jahr .... 1834. Decker, 1834 (google.com [abgerufen am 31. Juli 2022]).
- Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, ... der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. (google.de [abgerufen am 31. Juli 2022]).
- Epitafia i płyty nagrobne. Abgerufen am 31. Juli 2022.
- Siemidrożyce. Abgerufen am 31. Juli 2022.