Siegfried Heckscher
Siegfried Heckscher (* 8. September 1870 in Hamburg; † 5. Februar 1929 ebenda) war ein deutscher Jurist und Mitglied des Deutschen Reichstags.
Leben
Heckscher besuchte die Stiftungsschule von 1815 in Hamburg, alsdann das Christianeum in Altona, die Universitäten Freiburg, München und Berlin. Er lebte zu wirtschaftlichen Studienzwecken wiederholt in England, in Frankreich und in den Vereinigten Staaten und studierte Volkswirtschaft. Er veröffentlichte in den Schriften des Vereins für Sozialpolitik über die Lage des Schuhmachergewerbes in Holstein, die Lage der in der Seeschiffahrt beschäftigten Arbeiter, in den Annalen des Deutschen Reiches eine archivalische Studie über die alten Hamburger Zunftgerichte, verschiedene Aufsätze in der Nation, den Preußischen Jahrbüchern und anderen Zeitschriften.
1899 wurde er Rechtsanwalt in Hamburg und gab mit Carl Mönckeberg die hamburgische politisch-literarische Wochenschrift Der Lotse heraus. Später wandte er sich dramatischen Arbeiten zu und veröffentlichte Der Stürmer, Schuld, Karl I., Der Tod und Der Spielmann. Weiter gehörte er dem engeren Ausschuss des Vereins für Sozialpolitik an, war Mitglied des Bühnenschriftstellervereins, Vorstandsmitglied des Vereins für soziale, innere Kolonisation Deutschlands und seit 1912 Mitglied des Direktoriums der Hamburg-Amerika-Linie zu Hamburg, zuständig für deren Sozialpolitische Abteilung.[1]
Von 1907 bis 1918 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Provinz Schleswig-Holstein 10 (Herzogtum Lauenburg) und die Freisinnige Vereinigung bzw. die Fortschrittliche Volkspartei.[2]
Literatur
- Siegfried Heckscher, in: Ernest Hamburger: Juden im öffentlichen Leben Deutschlands : Regierungsmitglieder, Beamte und Parlamentarier in der monarchischen Zeit. 1848–1918. Mohr, Tübingen 1968, S. 367.
Weblinks
- Siegfried Heckscher in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Siegfried Heckscher. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
Einzelnachweise
- doi:10.15460/HUP.MFW.6.95, Seite 83
- Zur Reichstagswahl 1907 siehe Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistik der Reichstagswahlen von 1907. Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin 1907, S. 84 (Sonderveröffentlichung zu den Vierteljahresheften zur Statistik des Deutschen Reiches); zur Reichstagswahl 1912: Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1912. Heft 2. Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin 1913, S. 90 (Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 250)