Siegershausen
Siegershausen ist eine ehemalige Ortsgemeinde und eine Ortschaft[2] der Gemeinde Kemmental des Bezirks Kreuzlingen des Kantons Thurgau in der Schweiz. Die Ortsgemeinde gehörte zur Munizipalgemeinde Alterswilen und fusionierte am 1. Januar 1996 zur politischen Gemeinde Kemmental.
Siegershausen | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Thurgau (TG) | |
Bezirk: | Kreuzlingen | |
Politische Gemeinde: | Kemmental | |
Postleitzahl: | 8573 | |
frühere BFS-Nr.: | 4637 | |
Koordinaten: | 730230 / 274917 | |
Höhe: | 548 m ü. M. | |
Fläche: | 4,06 km²[1][Anm. 1] | |
Einwohner: | 547 (31.12.2018)[2] | |
Einwohnerdichte: | 135 Einw. pro km² | |
«Alter Stern» und Verkehrskreisel | ||
Karte | ||
Geographie
Siegershausen umfasste das im oberen Kemmental an der Hauptstrasse Sulgen–Kreuzlingen gelegene Dorf Siegershausen sowie seit 1984 die ehemalige Ortsgemeinde Dippishausen-Oftershausen.[3]
In Siegershausen befinden sich eine Bank, ein Dorfladen, die Gemeindeverwaltung und ein grosser Teil der Gewerbezonen der Gemeinde Kemmental.[4] Siegershausen hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Weinfelden–Konstanz.
Geschichte
Siegershausen wurde 1227 erstmals als Sigehardishusin erwähnt. Ursprünglich in der Konstanzer Bischofshöri gelegen, unterstand das Gericht Siegershausen vom Spätmittelalter bis 1798 der bischöflich-konstanzischen Obervogtei Gottlieben. Von 1364 bis 1452 gehörte es vorübergehend den Herren von Roggwil.[3]
Kirchgenössig war Siegershausen zunächst nach St. Stephan in Konstanz, dann nach Tägerwilen, ab Mitte des 13. Jahrhunderts stets nach Alterswilen. Nach der Reformation 1529 gingen die wenigen Katholiken nach Bernrain zur Kirche. Seit 1831 gehören sie zur Pfarrei Emmishofen.[3]
Bereits Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte der Übergang vom Kornbau der Dreizelgenwirtschaft zur individuellen Nutzung der Brachzelgen und der gemeinsame Weidgang wurde aufgegeben. Im 19. Jahrhundert fand ein sukzessiver Übergang zu Vieh- und Milchwirtschaft statt. Trotz Inbetriebnahme der Mittelthurgaubahn im Jahr 1911 nahm das Dorf nur wenig Aufschwung. 1967 bis 1887 erfolgte eine Güterzusammenlegung. Seit 1958 produziert die Strähl Käse AG, die grösste Käserei der Ostschweiz, im Ort.[3]
→ siehe auch: Abschnitt Geschichte im Artikel Dippishausen-Oftershausen
Bevölkerung
1850 | 1900 | 1950 | 1990 | 2000 | 2010 | 2018 | |
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Ortsgemeinde | 131 | 108 | 144 | 403[Anm. 2] | |||
Ortschaft | 285 | 289 | 547[Anm. 3] | ||||
Quelle | [3] | [5] | [6] | [2] |
Von den insgesamt 547 Einwohnern der Ortschaft Siegershausen im Jahr 2018 waren 132 bzw. 24,1 % ausländische Staatsbürger. 245 (44,8 %) waren evangelisch-reformiert und 148 (27,1 %) römisch-katholisch.[2]
Varia
Siegershausen erscheint in medizinischen Handbüchern, da hier Jacob Nufer um das Jahr 1500 den ersten Kaiserschnitt durchführte, bei dem die Mutter überlebte.
In Bahnhof Siegershausen beginnt der Planetenweg Süd, der über sechs Kilometer zum Planetarium und Sternwarte Kreuzlingen führt.[7]
Bilder
- Kirchturm
- Restaurant Sonnenhof
- Käserei Strähl
- Bahnhof Siegershausen
Weblinks
Einzelnachweise
- Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive; PDF) Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau
- Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
- André Salathé: Siegershausen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Dieser Abschnitt basiert weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - Siegershausen. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Auf der Webseite der Gemeinde Kemmental, abgerufen am 8. Dezember 2019
- Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2012. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 3,4 MB), abgerufen am 11. Mai 2020.
- bodensee-planetarium.ch, Abruf: 30. Dezember 2020
Anmerkungen
- Nach der Fusion mit Dippishausen-Oftershausen
- Inkl. Dippishausen-Oftershausen
- Mit Aussenhöfen