Siegelschrift
Die Siegelschrift (chinesisch 篆書 / 篆书, Pinyin zhuànshū, Jyutping syun6syu1) ist eine der fünf Hauptkategorien der chinesischen Kalligrafie.
Sie entwickelte sich organisch aus der Bronzeschrift der Zhou-Dynastie. Die Qin-Variante der Siegelschrift wurde schließlich zum Standard und wurde während der Qin-Dynastie als offizielle Schrift für ganz China übernommen. Auch in der Han-Dynastie wurde sie noch häufig für dekorative Gravuren und Siegel verwendet.
In der Siegelschrift sind die senkrechten und waagrechten Linien gleichmäßig ausgeführt, die Enden laufen leicht spitz aus. Die Siegelschrift wurde in zwei Hauptuntergruppen eingeteilt, die dàzhuàn (大篆), „Große Siegelschrift“ und die xiǎozhuàn (小篆), „Kleine Siegelschrift“. Beispiele für die größere Siegelschrift wurden auf zylinderförmigen Steinen und auf gravierten Bronzekesseln (鼎, dǐng) gefunden. Charakteristisch für die kleinere Siegelschrift sind die gewundenen, drahtartig ausgeführten Linien.
Die Siegelschrift erreichte in der Qin-Dynastie ihren Höhepunkt. Der Minister Li Si hinterließ der Nachwelt auf Tai-Shan eine Steininschrift, die als Beispiel der kleineren Siegelschrift gilt.
Siehe auch
Weblinks
- Greater Seal Script. In: Chinaculture.org (archiviert, englisch)
- TCA/China NB: Document L2/15-281: Proposal to encode Small Seal Script. (PDF; 89 MB) Unicode Consortium, 20. Oktober 2015 (englisch). (Vorschlag, die Kleine Siegelschrift im UCS/Unicode zu kodieren)