Sidi Mokhtar
Sidi Mokhtar oder auch Sid L'Mokhtar (arabisch سيد المختار, Zentralatlas-Tamazight ⵙⵉⴷ ⵍⵎⵯⵅⵜⴰⵕ) ist eine Stadt mit ca. 15.000 Einwohnern und Hauptort einer Landgemeinde (Commune Rurale) mit ca. 23.000 Einwohnern in der Provinz Chichaoua in der Region Marrakesch-Safi im westlichen Zentrum Marokkos.
Sidi Mokhtar سيدي المختار ⵙⵉⴷ ⵍⵎⵯⵅⵜⴰⵕ | |||||
---|---|---|---|---|---|
| |||||
Basisdaten | |||||
Staat: | Marokko | ||||
Region: | Marrakesch-Safi | ||||
Provinz: | Chichaoua | ||||
Koordinaten | 31° 34′ N, 9° 1′ W | ||||
Einwohner: | 22.714 (2014[1]) | ||||
Fläche: | 15,1 km² | ||||
Bevölkerungsdichte: | 1.504 Einwohner je km² | ||||
Höhe: | 380 m | ||||
Lage und Klima
Sidi Mokhtar liegt in der semiariden Landschaft der Provinz Chichaoua in einer Höhe von ca. 380 m. Die Millionenstadt Marrakesch liegt gut 100 km (Fahrtstrecke) östlich; die Hafenstadt Safi befindet sich ca. 130 km nördlich. Regen (ca. 130 mm/Jahr) fällt nahezu ausschließlich in den Wintermonaten.
Bevölkerung
Jahr | 1994 | 2004 | 2014 |
---|---|---|---|
Einwohner | 16.961 | 19.188 | 22.714 |
Die Bevölkerung der Gemeinde besteht nahezu ausschließlich aus Angehörigen verschiedener Berberstämme der Umgebung. Die meisten sind – wegen ausbleibender Regenfälle in ihren Heimatdörfern, aber auch aus soziokulturellen Gründen (Hoffnung auf Arbeit, Verbesserung der materiellen Lebensbedingungen und der Gesundheitsvorsorge, bessere Möglichkeiten zur schulischen Ausbildung der Kinder etc.) – verstärkt seit den 1970er Jahren in die Städte abgewandert.
Wirtschaft
Trotz der geringen Niederschlagsmengen wird in der Umgebung der Stadt Feldbau betrieben, was jedoch nur mit Hilfe von Bewässerungskanälen möglich ist. In der weiteren Umgebung befinden sich größere Phosphatlagerstätten.
Geschichte
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Sidi Mokhtar ein Ort mit etwa 500 Einwohnern, die vorrangig Schafzucht betrieben. Das allmähliche Wachstum begann erst während der französischen Protektoratszeit; einen richtigen Wachstumsschub erlebte der Ort erst nach der Unabhängigkeit Marokkos und vor allem nach dem Bau von Bewässerungsanlagen und der Entdeckung von Phosphatvorkommen in den 1970er Jahren.
Sehenswürdigkeiten
Sidi Mokhtar ist eine weitgehend neue Stadt mit zumeist dreigeschossigen Häusern aus Hohlblockziegeln und Betondecken.
Sonstiges
Etwa 35 km Luftlinie nördlich der Stadt befindet sich die für Paläo-Anthropologen äußerst bedeutsame Ausgrabungsstätte des Djebel Irhoud.