Siderophage

Als Siderophagen werden Makrophagen bezeichnet, die Hämosiderin, ein Abbauprodukt des Blutfarbstoffes Hämoglobin, phagozytiert haben. Dem histologischen oder zytologischen Nachweis von Siderophagen kommt in der Pathologie diagnostische Bedeutung als Hinweis auf ältere Einblutungen zu.[1] Nach einer Subarachnoidalblutung können sie beispielsweise im Liquor cerebrospinalis nachgewiesen werden.[2] In den Lungenalveolen finden sich Siderophagen als sogenannte „Herzfehlerzellen“ bei chronischer Lungenstauung, z. B. im Rahmen einer chronischen Linksherzinsuffizienz.[3]

Siderophagenansammlungen nach Lungenblutung. Histologie. HE-Färbung.

Mit Berliner Blau können sie selektiv angefärbt werden.[1]

Einzelnachweise

  1. Kellner et al.: Kurzlehrbuch Pathologie. 3. Auflage, Thieme 2019, ISBN 978-3-132-43217-8, S. 102.
  2. H. Tumani, A. Petzold, M. Wick, H. J. Kühn, M. Uhr, M. Otto, A. Regeniter, J. Brettschneider: Liquordiagnostik bei CT-negativer Subarachnoidalblutung. In: Der Nervenarzt. Band 81, Nummer 8, August 2010, S. 973–979, doi:10.1007/s00115-010-2997-5, PMID 20700683 (Review).
  3. Ursus-Nikolaus Riede, Martin Werner (Hrsg.): Allgemeine und Spezielle Pathologie. 2. Auflage, Springer 2017, ISBN 978-3-662-48724-2, S. 412.
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