Sió-Kanal
Der Sió-Kanal (ungarisch Sió-csatorna oder kurz Sió) ist ein kanalisierter Fluss im ungarischen Komitat Somogy, der den Balaton (deutsch Plattensee) und die Donau verbindet und bereits während der römischen Besiedlung vor über 2000 Jahren gebaut wurde.[1]
Sió-Kanal | |
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Beginn des Sió-Kanals mit Schleuse (links) | |
Lage | Ungarn, Komitat Somogy |
Länge | 120,8 km |
Beginn | Siófok |
Ende | Bogyiszló |
Genutzter Fluss | Kapos |
Angelegt wurde dieser zur Entwässerung der rechtsseitigen Donausümpfe und floss ursprünglich in den See. Heute ist er der einzige Ablauf von überschüssigem Wasser aus dem Balaton.[1]
Mit dem Bau der Eisenbahnlinien war eine Wasserstandskontrolle des Balatons nötig geworden. Der vorher stark schwankende Wasserpegel hätte die Bahndämme, welche sich oftmals in unmittelbarer Ufernähe befinden, und damit den Eisenbahnverkehr gefährdet. Die Fließrichtung des Sió wurde daher umgekehrt, so dass eine Entwässerung des Balatons zur Donau hin möglich ist. Mit der Sió-Schleuse kann der Abfluss aus dem See reguliert werden. Steigt der Wasserstand über die obere Marke von 110 cm, wird die Schleuse geöffnet.
Seinen Anfang nimmt er innerhalb der Stadt Siófok, ist 120,8 km lang, hat eine maximale Breite von 17 Metern und eine Tiefe zwischen 4 und 8 Metern. Am Donaukilometerpunkt 1497[2] mündet er in diese.
Literatur
- István Deák: Balaton és Sió-csatorna hajózási kézikönyv / Balaton und Sió-Kanal Schifffahrtshandbuch. Budapest 2009, ISBN 978-963-257-1140. (zweisprachig)
Weblinks
- Sió-csatorna (ungarisch)
- Tamás Vajda: Adatok és észrevételek a Balaton 3–15. század közötti vízállásához. (PDF; 751 kB) Data and Analysis of the Water Level of Lake Balaton Between the 3rd and 15th Centuries. In: Belvedere Meridionale. 2014 (ungarisch).
Einzelnachweise
- Alles über den Plattensee. In: ungarn-tourist.de. Abgerufen am 9. Oktober 2022.
- Das Leben im Donaustrom. (PDF; 37,7 MB) Joint Danube Servey 2 (JDS 2) | Zweite gemeinsame Donaumessfahrt der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) im Jahre 2007. Bundesamtes für Wasserwirtschaft: Institut für Wassergüte, Wien, November 2008, S. 86, abgerufen am 3. Juli 2023.