Shorttrack-Weltmeisterschaften 1997
Die Shorttrack-Weltmeisterschaften 1997 fanden vom 29. bis zum 30. März 1997 im White Ring im japanischen Nagano statt. Die Weltmeistertitel im Mehrkampf errangen bei den Frauen punktgleich Chun Lee-kyung und Yang Yang (A), bei den Männern Kim Dong-sung. Die Staffelrennen entschieden die Kanadierinnen und die Südkoreaner für sich.
Shorttrack-Weltmeisterschaften 1997 | |
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Disziplin | Shorttrack
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Austragungsort | White Ring |
Wettkampfort | Nagano, Japan |
Wettkampfphase | 29.–30. März 1997 |
Hintergrund
Die Weltmeisterschaften fanden auf der Eisbahn statt, auf der ein Jahr später die olympischen Shorttrack-Wettkämpfe ausgetragen wurden.[1] Titelverteidiger waren die Südkoreanerin Chun Lee-kyung und der Kanadier Marc Gagnon, die 1996 in Den Haag zum zweiten beziehungsweise dritten Mal Mehrkampfweltmeister geworden waren. Die Staffeltitel in Den Haag hatten sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern die Teams aus Italien gewonnen.
Im Winter 1996/97 fand noch kein Shorttrack-Weltcup statt. Stattdessen wurden die Resultate mehrerer Veranstaltungen der Saison gemeinsam mit den Ergebnissen der vorangegangenen WM zu einer Weltrangliste verrechnet. Dieses Klassement führten die beiden amtierenden Weltmeister Gagnon und Chun an.[2] Mehrmals auf dem Podium im Lauf des Winters stand der zum Zeitpunkt der WM 17 Jahre alte amtierende Juniorenweltmeister Kim Dong-sung aus Südkorea.
Ablauf
Im Rahmen der Shorttrack-WM 1997 wurden Einzelrennen über 500, 1000, 1500 und 3000 Meter (jeweils Frauen und Männer) sowie Staffeln über 3000 Meter (Frauen) und 5000 Meter (Männer) gelaufen. Die Finalteilnehmer auf jeder Einzelstrecke erhielten gemäß ihrer Platzierung Punkte (fünf für den Sieger, drei für den Zweiten, zwei für den Dritten und einen für den Vierten), die zusammengerechnet eine Gesamtwertung ergaben. Die besten Athleten dieser Wertung nach den ersten drei gelaufenen Distanzen qualifizierten sich für das Superfinale über 3000 Meter. Die Erstplatzierten der Einzelstrecken werden von der ISU nicht als Weltmeister geführt, sondern ausschließlich die Sieger der Gesamtwertung (= des Mehrkampfes) und der Staffeln.[3]
Bei den Frauen entschieden die Chinesin Yang Yang (A) und die koreanische Titelverteidigerin Chun Lee-kyung jeweils zwei der vier Teilstrecken des Mehrkampfes für sich: Yang siegte über 500 Meter – wo sie von einem Sturz ihrer drei Gegnerinnen kurz vor der Ziellinie profitierte[4] – und über 1000 Meter, Chun auf den beiden längeren Distanzen 1500 und 3000 Meter. Mit jeweils einem weiteren dritten Rang waren beide Sportlerinnen nach vier Rennen punktgleich und teilten sich den Weltmeistertitel. Die Bronzemedaille im Mehrkampf gewann Won Hye-kyung. Staffelweltmeisterinnen wurden die Kanadierinnen Isabelle Charest, Nathalie Lambert, Annie Perreault und Christine Boudrias in einem Rennen ohne größeren Zwischenfall. Sie setzten sich dabei gegen die favorisierten Südkoreanerinnen durch, die zuvor die meisten Staffelwettkämpfe der Saison deutlich gewonnen hatten.[5]
Weltmeister im Mehrkampf der Männer wurde der Südkoreaner Kim Dong-sung nach zwei Siegen über 1000 Meter und im abschließenden 3000-Meter-Rennen. Der Titelverteidiger Marc Gagnon gewann über 1500 Meter und überquerte auch über 1000 Meter als Erster die Ziellinie, wurde aber wegen cross-tracking (=der Behinderung eines anderen Läufers durch Kreuzen seines Laufweges) disqualifiziert. In der Mehrkampfwertung belegte er den zweiten Rang vor Satoru Terao und dem 500-Meter-Sieger Derrick Campbell, die den Wettbewerb punktgleich beendeten.[6] Im Staffelrennen der Männer stürzten alle Teams mit Ausnahme der Südkoreaner,[5] die mit mehreren Sekunden Vorsprung die Goldmedaille vor Kanada und Italien gewannen.
Ergebnisse
Frauen
Wettbewerb | Gold | Silber | Bronze | |||
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Sportlerin | Leistung | Sportlerin | Leistung | Sportlerin | Leistung | |
500 Meter | ![]() |
0:45,946 min | ![]() |
0:52,050 min | ![]() |
0:54,374 min |
1000 Meter | ![]() |
1:35,394 min | ![]() |
1:35,461 min | ![]() |
1:35,463 min |
1500 Meter | ![]() |
2:29,426 min | ![]() |
2:29,554 min | ![]() |
2:30,467 min |
3000 Meter | ![]() |
5:44,161 min | ![]() |
5:44,261 min | ![]() |
5:44,358 min |
Gesamtwertung | ![]() |
12 Punkte | ![]() |
9 Punkte | ||
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3000-Meter-Staffel | ![]()
|
4:21,232 min | ![]() |
4:21,362 min | ![]()
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4:21,606 min |
Männer
Wettbewerb | Gold | Silber | Bronze | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Sportler | Leistung | Sportler | Leistung | Sportler | Leistung | |
500 Meter | ![]() |
0:43,424 min | ![]() |
0:43,557 min | ![]() |
0:43,697 min |
1000 Meter | ![]() |
1:35,187 min | ![]() |
1:35,303 min | ![]() |
1:50,706 min |
1500 Meter | ![]() |
2:21,322 min | ![]() |
2:21,617 min | ![]() |
2:22,063 min |
3000 Meter | ![]() |
5:14,057 min | ![]() |
5:14,353 min | ![]() |
5:14,484 min |
Gesamtwertung | ![]() |
13 Punkte | ![]() |
8 Punkte | ![]() |
5 Punkte |
![]() | ||||||
5000-Meter-Staffel | ![]()
|
7:00,042 min | ![]()
|
7:07,206 min | ![]()
|
7:09,028 min |
Medaillenspiegel
Platz | Land | ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
---|---|---|---|---|---|
1 | ![]() |
3 | 1 | 1 | 5 |
2 | ![]() |
1 | 2 | 1 | 4 |
3 | ![]() |
1 | – | – | 1 |
4 | ![]() |
– | – | 2 | 2 |
5 | ![]() |
– | – | 1 | 1 |
Total | 5 | 3 | 5 | 13 |
Weblinks
- Ergebnisse der Shorttrack-Weltmeisterschaften 1997, archiviert auf shorttrackonline.info
- Ergebnisüberblick in der Datenbank der Internationalen Eislaufunion (ISU)
Einzelnachweise
- Randy Starkman: Cambridge skater makes up for lost time with world gold. In: Toronto Star, 30. März 1997, S. B5. Abgerufen am 7. Januar 2022 via ProQuest.
- World Rank List 1996/1997 rev 7.01 (S. 41–44), archiviert auf shorttrackonline.info. Abgerufen am 7. Januar 2022.
- World Championships Medalists – Men. In: Short Track Speed Skating Media Guide 2021/22. S. 23. Abgerufen am 7. Januar 2022 auf isu.org.
- Calgary skater burns up short track. In: The Gazette [Montreal, Québec], 30. März 1997, S. B7. Abgerufen am 7. Januar 2022 via ProQuest.
- Randy Starkman: Canucks skate to relay gold. In: Toronto Star, 31. März 1997, S. B12. Abgerufen am 7. Januar 2022 via ProQuest.
- Gagnon second in skating. In: The Gazette [Montreal, Québec], 31. März 1997, S. C7. Abgerufen am 7. Januar 2022 via ProQuest.