Shichigahama (Miyagi)

Shichigahama (dt. „7 Strände“; japanisch 七ヶ浜町 Shichigahama-machi, deutsch Stadt Shichigahama) ist eine Stadt im Landkreis Miyagi in der Präfektur Miyagi.

Shichigahama-machi
七ヶ浜町
Shichigahama
Shichigahama
Geographische Lage in Japan
Shichigahama (Miyagi) (Japan)
Shichigahama (Miyagi) (Japan)
Region: Tōhoku
Präfektur: Miyagi
Koordinaten: 38° 18′ N, 141° 4′ O
Basisdaten
Fläche: 13,27 km²
Einwohner: 17.793
(1. März 2021)
Bevölkerungsdichte: 1341 Einwohner je km²
Gemeindeschlüssel: 04404-1
Symbole
Flagge/Wappen:
Flagge/Wappen von Shichigahama
Baum: Japanische Schwarzkiefer
Blume: Nipponanthemum nipponicum[1]
Rathaus
Adresse: Shichigahama Town Hall
5-1, Aza Ushiyabe, Tōgūhama
Shichigahama-machi, Miyagi-gun
Miyagi-ken 985-8577Japan
Webadresse: http://www.shichigahama.com/
Lage der Stadt Shichigahama in der Präfektur Miyagi
Lage Shichigahamas in der Präfektur
Lage Shichigahamas in der Präfektur

Geografie

Shichigahama erstreckt sich über die gleichnamige Halbinsel, die in der Sendai-Bucht liegt, und trennt von dieser wiederum die Matsuura-Bucht beziehungsweise deren westlichen Teil (Shiogama-Bucht) im Norden ab. Der Halbinsel vorgelagert ist die 0,15 km² große Insel Mahanashi-jima (馬放島), die seit 1958 unbewohnt ist.[2] Diese ist wiederum von etwa 10 kleineren Eilanden umgeben. Östlich der Halbinsel liegen Riffe mit weiteren Eilanden. Nordöstlich erstreckt sich die Matsushima-Inselgruppe, die jedoch nicht zur Gemeinde gehört.

Shichigahama ist etwa 15 Kilometer von der Stadt Sendai, der größten Stadt Tōhokus, entfernt. Die meisten Häuser Shichigahamas wurden in einem Umkreis mit etwa 5 km Durchmesser errichtet.[3]

Geschichte

Am 1. April 1889 erfolgte die Gründung des Dorfes Shichigahama (七ヶ浜村, -mura). Der Name Shichigahama („Sieben Strände“) stammt dabei von den 7 Stranddörfern aus denen die Gemeinde gebildet wurde. Diese sind im Uhrzeigersinn Yokasakihama (代ヶ崎浜), Yoshidahama (吉田浜), Hanabuchihama (花渕浜), Shōbutahama (菖蒲田浜, dt. „Schwertlilienfeldstrand“), Matsugahama (松ヶ浜, dt. „Kiefernstrand“), Minatohama (湊浜, dt. „Hafenstrand“) und Tōgūhama (東宮浜, dt. „Ostschreinstrand“).

Im selben Jahr erfolgte die Gründung des Ausländersommerkurorts Takayama (高山外国人避暑地, Takayama gaikokujin hisochi). Dort bauten amerikanische Missionare ihre Villen, für die es üblich war, jedes Jahr einen zweimonatigen Sommerurlaub zu nehmen. Er gehörte neben Karuizawa und dem Nojiri-See in Shinano zu den drei großen Ausländersommerkurorten.[4] Dieser Kurort ist heute das Internationale Dorf Takayama (高山国際村, Takayama kokusai mura).

Am 1. Januar 1959 erfolgte die Ernennung zur Machi.

Am 11. März 2011 wurde die Stadt vom Tōhoku-Erdbeben und dem darauffolgenden Tsunami getroffen.[5][6] Etwa 46 Prozent der Stadt wurden vom Tsunami überflutet.[3] Laut Schadensbericht der Brand- und Katastrophenschutzbehörde verloren in Shichigahama 79 Menschen durch die Katastrophe ihr Leben, während 2 vermisst blieben. 674 Wohngebäude wurden völlig und 650 weitere teilweise zerstört.[7]

Sehenswürdigkeiten

Haiden (Gebetshalle) des Hanabushi-Schreins
  • Seebad Shōbutahama (菖蒲田浜海水浴場, Shōbutahama kaisui yokujō)
  • Internationales Dorf Takayama
  • Daigigakoi-Køkkenmøddinger (大木囲貝塚, Daigigakoi kaizuka)
  • Hanabushi-Schrein (鼻節神社, Hanabushi-jinja)

Verkehr

Durch Shichigahama führt der Tagajō-Shichigahama-Streckenabschnitt der Präfekturstraße 58. Die Stadt hat keinen Anschluss an das Schienennetz.

Bildung

In Shichigahama befinden sich die Städtische Shiomi-Grundschule (七ヶ浜町立汐見小学校), die Städtische Ekiraku-Grundschule (七ヶ浜町立亦楽小学校) und die Städtische Grundschule Matsugahama (七ヶ浜町立松ヶ浜小学校), sowie die Städtische Mittelschule Shichigahama und die Städtische Kōyō-Mittelschule (七ヶ浜町立向洋中学校). Die Ekiraku-Grundschule und die Mittelschule Shichigahama nehmen als frontier schools an einem Projekt des MEXT zur Steigerung der Lernfähigkeit teil.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Motoi Ōkoshi (* 1971), japanischer Baseballspieler
  • Jintoku Satō (* 1971), japanischer Weltergewichtsboxer

Städtepartnerschaften

Partnerstadt ist seit dem 3. Oktober 1990 Plymouth in Massachusetts.

Angrenzende Städte und Gemeinden

Commons: Shichigahama (Miyagi) – Sammlung von Bildern
  • 10万分1浸水範囲概況図, 国土地理院 (Kokudo Chiriin, Geospatial Information Authority of Japan, ehemals: Geographical Survey Institute = GSI), www.gsi.go.jp: 地理院ホーム > 防災関連 > 平成23年(2011年)東北地方太平洋沖地震に関する情報提供 > 10万分1浸水範囲概況図:
Das GSI veröffentlicht an dieser Stelle eine Landkarte mit Shichigahama (浸水範囲概況図13 (PDF; 784 kB) ), auf der die vom Tōhoku-Tsunami 2011 überfluteten Gebiete auf Grundlage von Auswertungen von Luftbildern und Satellitenaufnahmen eingezeichnet sind, soweit dies möglich war.

Einzelnachweise

  1. Hamagiku = Nipponanthemum nipponicum, siehe ハマギク. Abgerufen am 25. April 2009.
  2. 後藤雄二: 馬放島. In: 日本大百科全書 bei kotobank.jp. Abgerufen am 30. März 2018 (japanisch).
  3. Daisuke Sato, Hiroshi Okumura, Kazuko Sasaki, Mikio Ishiwatari, International Recovery Platform: Reconstruction in the Tohoku Area. In: Federica Ranghieri, Mikio Ishiwatari (Hrsg.): Learning from Megadisasters - Lessons from the Great East Japan Earthquake. World Bank Publications, Washington, DC 2014, ISBN 978-1-4648-0153-2, Kap. 34, S. 317322, doi:10.1596/978-1-4648-0153-2 (Werk online zugreifbar auf Google Books [abgerufen am 3. April 2018])., Lizenz: Creative Commons Attribution CC BY 3.0 IGO.
  4. 学院史編纂室便り No.16. Kwansei-Gakuin-Universität, 20. November 2002, abgerufen am 13. August 2016 (japanisch).
  5. 東日本大震災 図説集. In: mainichi.jp. Mainichi Shimbun-sha, 20. Mai 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. Juni 2011 (japanisch, Übersicht über gemeldete Tote, Vermisste und Evakuierte).@1@2Vorlage:Toter Link/mainichi.jp (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Anawat Suppasri, Nobuo Shuto, Fumihiko Imamura, Shunichi Koshimura, Erick Mas, Ahmet Cevdet Yalciner: Lessons Learned from the 2011 Great East Japan Tsunami: Performance of Tsunami Countermeasures, Coastal Buildings, and Tsunami Evacuation in Japan. In: Pure and Applied Geophysics. Band 170, Nr. 6-8, 2013, S. 993–1018, doi:10.1007/s00024-012-0511-7. (Online veröffentlicht am 7. Juli 2012).
  7. 平成23年(2011年)東北地方太平洋沖地震(東日本大震災)について(第157報) (Memento vom 18. März 2018 auf WebCite) (PDF (Memento vom 18. März 2018 auf WebCite)), 総務省消防庁 (Fire and Disaster Management Agency), 157. Bericht, 7. März 2018.
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