Shaped canvas
Mit Shaped Canvas (deutsch: geformte Leinwand) wird eine in der modernen Malerei entstandene Tendenz zur Aufhebung des rechteckigen Tafelbildes bezeichnet, womit eine Kongruenz zwischen Bildinhalt und Bildform oder aber eine dialektische Beziehung zwischen Außen- und Innenform herbeigeführt werden soll.[1]
Als typischer Vertreter dieser Kunstrichtung gilt der amerikanische Maler Frank Stella, der die Umrisse seiner Bilder den malerischen Motiven anpasste. In Deutschland haben, teilweise zeitlich noch vor Stella, Gerhard Hoehme, Rupprecht Geiger und Winfred Gaul das traditionelle Bildformat gesprengt.
Als ein früher Vorläufer kann das Rundbild (Tondo) gelten, das schon in der Renaissance und bei Caravaggio auftaucht.[2]
Literatur
- Frances Colpitt: The Shape of Painting in the 1960s. In: Art Journal, Jg. 50/1991, Heft 1, S. 52–56
- Winfred Gaul: shaped canvas – Legende und Wirklichkeit. In: Ders.: Picasso und die Beatles. Eremitenpresse, Düsseldorf 1987, S. 176–178.
- Winfred Gaul: Ohne rechten Winkel. Malerei 1964-1989. Ausstellungskatalog. Von der Heydt Museum, Wuppertal 1998.
Einzelnachweise
- Winfred Gaul: shaped canvas - Legende und Wirklichkeit. In: Ders.: Picasso und die Beatles. Eremitenpresse, Düsseldorf 1987, S. 178.
- Siehe z. B. Caravaggios Medusa von 1597/98 in: Sybille Ebert-Schifferer: Caravaggio. Sehen – Staunen – Glauben. Der Maler und sein Werk. Beck, München 2009, S. 102 f.
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