Shambhala

Shambhala ist ein Filmdrama von Min Bahadur Bham, das im Februar 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin seine Premiere feierte, wo der Film im Wettbewerb gezeigt wird. In dem Film macht sich die Protagonistin mit ihrem Pferd im Himalaya-Gebirge auf die Suche nach einem ihrer Ehemänner.

Handlung

Pema lebt in einem Dorf im nepalesischen Himalaya und hat drei Ehemänner

Pema lebt in einem Dorf im nepalesischen Himalaya und hat drei Ehemänner. Sie ist mit Tashi und seinen beiden jüngeren Brüdern Karma und Dawa verheiratet. Sie leben fortan zusammen. Karma ist Mönch und hält sich jedoch größtenteils in einem nahegelegenen Kloster auf. Er hat dem Rinpoche seine Treue geschworen.

Als Tashi endlich den lang ersehnten Brief aus Lhasa erhält, man werde Handel mit seinem Dorf betreiben, begibt er sich gemeinsam mit anderen Männern aus der Gegend auf eine mehrmonatige Handelsreise in die tibetische Hauptstadt. Ihre Waren packen sie auf die Yaks. Nun ist Pema alleine mit dem jüngsten Bruder Dawa. Er ist noch ein Kind und macht hin und wieder ins Bett. Er träumt davon, Pilot zu werden. Die Schule besucht der raufwütige Junge allerdings nur widerwillig. Es fällt auch dem Lehrer Ram Sir nicht leicht, den Jungen zu motivieren, als Pema ihn bittet, sich etwas intensiver um ihn zu bemühen, und dem Lehrer dabei Alkohol einschenkt. Am Morgen nach dem Gespräch liegt Ram Sir betrunken vor Pemas Haus und sie muss ihn auf ihrem Pferd nach Hause bringen.

Als Pema den Rinpoche von Karmas Kloster aufsucht und ihm von einem Traum von dem mythologischen Ort Shambhala erzählt, erkennt der weise Mann, dass sie schwanger ist. Als sie Dawa eines Tages von der Schule abholt, weil er sich wiedereinmal geprügelt hat, erzählt er ihr von Gerüchten, die an der Schule über sie und den Lehrer kursieren. Man munkelt auch, Ram Sir sei der Vater ihres Kindes.

Als die Männer von der Handelsreise zurückkommen, ist Tashi nicht dabei. Er habe die Gruppe verlassen, als er von Pemas Schwangerschaft erfuhr, berichtet ihr einer der Rückkehrenden. Pema schreibt Dawa einen Brief, er solle auf sich aufpassen, und macht sich trotz der Befürchtungen ihrer Mutter mit ihrem Pferd auf den Weg, um Tashi zu suchen. Er hat die Gruppe am Nagh-Iha-Pass an der Grenze zu Tibet verlassen.

Als Pema an Karmas Kloster vorbeischaut, sagt ihm der Rinpoche, er müsse seine Frau bei der Suche begleiten. Er fügt sich nun widerwillig, hat er dem kranken Rinpoche doch seine Treue gelobt. Zu Beginn ihrer Reise besteht keine Verbindung zwischen den beiden, die vor allem Karma auch nicht wünscht. Beim gemeinsamen Musizieren und Singen finden sie aber dann doch zueinander.

Unterwegs treffen sie auf ein Mädchen, dass einen Pfeiltest absolviert, ähnlich einem Gottesurteil, um ihre Unschuld zu belegen. Da der Pfeil das Ziel verfehlt, wird das Mädchen als Lügnerin beschimpft und nimmt sich deshalb kurz darauf das Leben.

Eines Tages treffen die beiden auf Ram Sir, der seine Anstellung in dem Dorf aufgegeben hat und ihnen die Nachricht vom Ableben des Rinpoche überbringt. Der verzweifelte Karma schert sich aus Trauer sein Haar ab und verlässt Pema, um an den Trauerfeierlichkeiten teilnehmen zu können. Auf Bitte von Pema begleitet Ram Sir ihn dorthin.

Kurz darauf verliert die allein weiterreisende Pema ihr Pferd, das offenbar von Raubtieren zerfleischt wurde. Als sie Tashi schließlich wiederfindet, fordert dieser sie zur Abtreibung auf, unabhängig davon, von wem ihr Kind sei. Weil sie das Kind jedoch behalten will, ist sie gezwungen, sich zum Beweis ihrer Unschuld ebenfalls einem Pfeiltest zu unterziehen. Man hört, wie der Pfeil offenbar ins gewünschte Ziel trifft.

Am Ende des Films erklärt die Protagonistin, dass sie nach ihrer Reise glücklicher ist und sich befreit fühlt.[1][2][3]

Produktion

Regie und Drehbuch

Regie führte Min Bahadur Bham, der gemeinsam mit Abinash Bikram Shah auch das Drehbuch schrieb. Der Filmtitel „Shambhala“ bezieht sich auf einen mythologischen Ort im Himalaya. Im Glauben der Hindus handelt es sich um den Geburtsort der Inkarnation Kalki.

Polyandrische Gesellschaften kommen heute noch im Himalaya vor. In Ländern wie Tibet und Nepal ist die Vielmännerei erlaubt.[4]

Besetzung, Filmmusik und Dreharbeiten

Thinley Lhamo spielt im Film die junge, schwangere Frau namens Pema. Tenzing Dalha spielt ihren nicht aus Lhasa zurückgekehrten Ehemann Tashi, Sonam Topden dessen jüngeren Bruder und Pemas zweiten Ehemann Karma.[3] Der Kinderdarsteller Karma Wangyal Gurung spielt den jüngsten Bruder Dawa und Karma Shakya seinen Lehrer Ram Sir. Der Exiltibeter und Musiker Loten Namling ist in der Rolle von Karmas Rinpoche zu sehen. Tsering Choden spielt Pemas Mutter.

Die Filmmusik komponierte Nhyoo Bajracharya. Zudem sind viele Lieder zu hören, die von Thinley Lhamo und Sonam Topden in ihren Rollen von Pema und Karma auf einem Sarangi gespielt und gesungen werden, meist ein von beiden gemeinsam komponiertes Lied.

Als Kameramann fungierte Aziz Zhambakiev.

Veröffentlichung

Die Premiere fand am 23. Februar 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin statt, wo der Film im Wettbewerb gezeigt wird.[3] Den Vertrieb übernahm Best Friend Forever.[5]

Auszeichnungen

Internationale Filmfestspiele Berlin 2024

  • Nominierung im Wettbewerb um den Goldenen Bären[3]
Commons: Shambhala – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Programm-Pressekonferenz. In: berlinale.de. Abgerufen am 22. Januar 2024. (Video)
  2. Shambala. In: Filmdienst. Abgerufen am 24. Januar 2024.
  3. Shambhala. In: berlinale.de. Abgerufen am 12. Februar 2023.
  4. Titus Arnu: In diesem Tal teilen sich Männer eine Frau. In: welt.de, 9. Juli 2017.
  5. Aurore Engelen: Best Friend Forever to sell 'Shambhala' in Berlin. In: cineuropa.org, 13. Februar 2024.
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