Seyweiler

Seyweiler ist ein Ortsteil von Gersheim im saarländischen Saarpfalz-Kreis. Bis Ende 1973 war Seyweiler eine eigenständige Gemeinde im Landkreis Homburg.

Seyweiler
Gemeinde Gersheim
Ehemaliges Gemeindewappen von Seyweiler
Koordinaten: 49° 10′ N,  16′ O
Höhe: 334 m ü. NHN
Fläche: 3,5 km²
Einwohner: 120 (2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 34 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 66453
Vorwahl: 06844
Seyweiler (Saarland)
Seyweiler (Saarland)

Lage von Seyweiler im Saarland

Blick auf Seyweiler
Blick auf Seyweiler

Lage

Seyweiler liegt in der Landschaft Parr, im Süden des Bliesgaus. Die Gemarkung umfasst 350 ha. Unter dem Namen der Parr finden sich nicht nur Seyweiler und Medelsheim, sondern auch Peppenkum, Utweiler und Riesweiler. Diese Ortschaften waren seit jeher besonders durch die katholische Kirche St. Martin in Medelsheim eng miteinander verbunden.

Geschichte

Zwischen 600 und 800 wurde Seyweiler von fränkischen Siedlern unter dem Sippenchef „Sibo“ hier ein „Weiler“ errichtet. Daraus entwickelte sich dann der heutige Name — Seyweiler.

Die erste urkundliche Erwähnung Seyweilers war im Jahre 1307, als die hier wohnenden Eheleute Reyner und Gela ein Vermächtnis zugunsten des Abtes und des Klosters Werschweiler errichteten. Die Seyweiler Bauern haben sich 1525 den Bauern aus den umliegenden Dörfern angeschlossen und waren am Bauernaufstand beteiligt. Die Seyweiler Bürger waren ebenso wie die Medelsheimer und Peppenkumer Untertanen der gleichen Herrschaften, so der Grafen von Zweibrücken, des Hauses Österreich, der Fugger von Augsburg und der Grafen von der Leyen.

Territorial zugehörig war Seyweiler an den Ort Medelsheim, dem ehemaligen Amtssitz der Parr. 1816 war die territoriale Zugehörigkeit mit der Pfalz zum Königreich Bayern zugesprochen. Dies zeigt sich bis heute noch durch die bayrische Lebensart der Parr.

Im Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1939/40 und 1944/45 hatte Seyweiler schwer zu kämpfen. Damals lag Seyweiler in der „Roten Zone“, da Seyweiler sehr nahe an der französischen Grenze liegt. Dadurch mussten die Einwohner zweimal evakuiert werden. Am Ende des Zweiten Weltkrieges war das Dorf zu fast 80 % zerstört, so dass die Bausubstanz unwiederbringlich komplett zerstört war.[2]

Im Rahmen der saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Seyweiler am 1. Januar 1974 der damals neu gebildeten Gemeinde Gersheim zugeordnet.[3][4][5]

Politik

Die Ortsteile Seyweiler und Medelsheim bilden gemeinsam einen Gemeindebezirk, der durch einen Ortsrat vertreten wird.

Wirtschaft

Das ehemalige Bauerndorf verfügt noch über zwei Vollerwerbsbetriebe, die auf Aussiedlerhöfen betrieben werden. Die örtliche Töpferei vertreibt ihre Erzeugnisse weit über die Region hinaus. Auch eine große Imkerei ist zu erwähnen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zahlreiche teils kunstvolle Wegekreuze (Lothringerkreuze) in der Gemarkung. Ein Feuerwehrhaus, ein angrenzender kleiner Spielplatz, das umgebaute ehemalige "Milchheisje" sowie ein Friedhof gehören zu dem Dorf.

Freizeit und Tourismus

Seyweiler liegt am Saarland-Rundwanderweg, der hier eine weite Aussicht in die Pfalz und zu den Vogesen bietet. Er verläuft in der Gemarkung streckenweise auf der historischen Dußer Straße, der Salzstraße aus dem lothringischen Salinengebiet um Dieuze.

Commons: Seyweiler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Degott: Aus dem Rathaus in Gershiem (das ist Gersheim): 29 Kinder kamen zur Welt. 1. März 2020, abgerufen am 7. Mai 2022.
  2. Gersheim - Medelsheim/Seyweiler. Abgerufen am 19. Juni 2018.
  3. Neugliederungsgesetz – NGG vom 19. Dezember 1973, § 16, veröffentlicht im Amtsblatt des Saarlandes 1973, Nr. 48, S. 855 (PDF Seite 26; 499 kB)
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 809.
  5. Gersheim - Medelsheim/Seyweiler. Abgerufen am 18. Juni 2018.
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