Seubtendorf
Seubtendorf ist ein Ortsteil der Stadt Tanna im Saale-Orla-Kreis in Thüringen.
Seubtendorf Stadt Tanna | |
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Koordinaten: | 50° 28′ N, 11° 49′ O |
Höhe: | 526 m ü. NN |
Einwohner: | 205 (31. Dez. 2012)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1997 |
Postleitzahl: | 07922 |
Vorwahl: | 036646 |
Obere Dorfstraße (2014) |
Geografie und Geologie
Durch die Verbreiterung der Bundesautobahn 9 auf sechs Fahrspuren liegt der Ort Seubtendorf östlich ganz nah an der Bundesautobahn 9 in einem Talkessel und ist durch einen neuen Erdwall geschützt. Die Flur ist durch die Autobahn empfindlich gestört.
Der Talkessel von Seubtendorf ist mit bewaldeten Höhenlagen bis zu 600 m umlagert. Nördlich führt die Bundesstraße 2 vom Nachbardorf Schilbach kommend vorbei, was sich günstig auf die Verkehrsanbindung auswirkt.
Geologisch gesehen liegen die Flächen der Gemarkung im Südostthüringer Schiefergebirge.[2] Östlich von Seubtendorf erstreckt sich der Rosenbühl als höchste Erhebung der Umgebung mit seinen ausgedehnten Waldflächen.
Nachbarorte
Nachbarorte sind südlich Göttengrün und Blintendorf, südwestlich Langgrün, nördlich Schilbach und westlich durch die Bundesautobahn aber getrennt Künsdorf.
Geschichte
Am 6. August 1354 wurde der Ort urkundlich erstmals erwähnt.[3][4] Die Dorfkirche Seubtendorf wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Am 9. Oktober 1806, 5 Tage vor der Schlacht bei Jena und Auerstedt, kam es zwischen 27 plündernden bayrischen Soldaten der französischen Truppen und Bauern von Seubtendorf, Langgrün, Künsdorf und Schilbach zur „Seubtendorfer Schlacht“. 15 Soldaten wurden erschlagen oder ersäuft, 11 gefangen, einer konnte entkommen. Am nächsten Tag kamen 1000 Bayrische Soldaten mit 2 Kanonen zur Bestrafung nach Langgrün und Seubtendorf. Langgrün löste sich mit Geld aus und wird geplündert, Seubtendorf wurde angezündet. 12 Häuser brannten ab. 1815 ging der Schilbacher Bauer Eckner nach Wien und trug die Sache dem Bayrischen König vor. Jeder der zwei beschädigten Dörfer erhielt 700 Taler Entschädigung. Der Anführer der bayrischen Truppen wurde bestraft.[5]
Am 1. Januar 1997 wurde Seubtendorf nach Tanna eingemeindet.
Wirtschaft
Der einst ländlich gebaute Ort nimmt immer mehr die Gestalt einer Wohnsiedlung an. Es gibt aber auch einige gewerbliche Unternehmen, die das Dorf mitprägen. Bis zur Wende war die Wirtschaft durch die Entwicklung in Ostdeutschland landwirtschaftlich geprägt. Aus der LPG „Heimatscholle“ wurde nach der Deutschen Wiedervereinigung die „Rinderhof Agrar GmbH Seubtendorf“.
Persönlichkeiten
- Bruno Coder, Landwirt, Bürgermeister von Seubtendorf und Abgeordneter
- Ludwig Oldewage, 1904–1920 Missionar in Deutsch-Ostafrika und 1920–1948 Pfarrer in Seubtendorf
Einzelnachweise
- Nahverkehrsplan Zweckverband ÖPNV Saale-Orla – Bevölkerungsverteilung im Gebiet des Zweckverbandes. (PDF) In: Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. S. 55, abgerufen am 1. November 2021.
- Manfred Graf: Organisation der kooperativen Pflanzenproduktion bei hohem Grünlandanteil im Südostthüringer Schiefergebirge. Dargestellt an der KOG „Lobenstein“. 1970, (Jena, Universität, Dissertation, 1970; maschinschriftlich).
- Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 263.
- Die Geschichte der Kirchgemeinde Seubtendorf. Bearbeitet aus Anlass der 600 Jahr Feier von Seubtendorf im Sommer 1954. Von P. Noae, Ortspfarrer von Seubtendorf, Künsdorf und Langgrün
- Seubtendorf auf der Website der Stadt Tanna