Serpa

Serpa ist eine Stadt im südlichen Alentejo in Portugal mit knapp 7000 Einwohnern. Sie gilt als Hauptstadt des Cante Alentejano, ein traditioneller, seit 2014 als Kulturerbe der Menschheit von der UNESCO anerkannter Chorgesang der Region.

Serpa
Wappen Karte
Wappen von Serpa
Serpa (Portugal)
Serpa (Portugal)
Basisdaten
Region: Alentejo
Unterregion: Baixo Alentejo
Distrikt: Beja
Concelho: Serpa
Koordinaten: 37° 57′ N,  36′ W
Einwohner: 13.757 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 1 105,63 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 12 Einwohner pro km²
Postleitzahl: 7830
Kreis Serpa
Flagge Karte
Flagge von Serpa Position des Kreises Serpa
Einwohner: 13.757 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 1 105,63 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 12 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 5
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Serpa
Praça da República
7830-389 Serpa
Präsident der Câmara Municipal: Tomé Pires (CDU)
Website: www.cm-serpa.pt



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Geschichte

Das Gebiet von Serpa war spätestens in der Bronzezeit bewohnt. Bereits unter römischer Herrschaft gab es einen Ort, der Serpa hieß. Sie war schon dem Geographus Ravennas bekannt (306, 6).

Mit der Eroberung der iberischen Halbinsel durch die Mauren, die 711 begann, wurde auch Serpa eingenommen. In den Machtkämpfen zwischen den Regionalherrschaften spielte die schwer einnehmbare Burg immer wieder eine Rolle, etwa für Abd ar-Rahman, der von 868 bis zu seinem Tod im Jahr 889 seine Macht auf die Burgen von Badajoz und Serpa stützte. Im 11. Jahrhundert wurde die Region von dem Galicier Ibn Marwan in scharfer Rivalität mit Mérida beherrscht. Hieraus entstand das Emirat der Aftasiden. Sie verloren jedoch 1033 Mértola und 1040 Silves sowie vermutlich auch Serpa an die Abbadiden von Sevilla. In den 1080er-Jahren dürfte Serpa an die Almoraviden gefallen sein.

1166 wurde Serpa neben einer Reihe anderer Städte durch Geraldo Sem-Pavor, eine legendenhafte Gestalt, erobert und an den portugiesischen König Afonso Henriques übergeben. Doch er konnte sich nicht lange gegen die Almohaden halten. Die Schlacht bei Las Navas de Tolosa von 1212 stärkte die christlichen Königreiche gegenüber den muslimischen Herrschaftsgebieten.

Wohl zwischen 1232 und 1234 wurde Serpa endgültig christlich. Am 25. November 1239 stellte Papst Gregor IX. den Kreuzzug des Infanten Fernando, der Herr von Serpa war, unter seinen Schutz. Die Kreuzritter sollten sich in Serpa treffen. Mitführer dieses Kreuzzugs war Alfonso de Molina, Sohn von König Alfonso IX. von León. Ob es zu dem Kreuzzug kam, ist unklar, doch wird der Infante die Mittel aus dem Kreuzzug genutzt haben, um einige Burgen zu erobern.[3] In jedem Falle wurden die muslimischen Gebiete in Portugal von denen in Spanien abgeschnitten.

1267 kam Serpa an Portugal, seither hat sich die Grenze zwischen Spanien und Portugal nicht mehr verändert. Als Landkreis wurde er von König Dinis ausgerufen, der auch die Burg von Serpa und im Jahre 1295 eine durchgehende Stadtmauer erbauen ließ.

1512 erhielt Serpa das Stadtrecht von König Manuel I. Die Lage der Stadt nahe an der Grenze zu Spanien führte zu wiederholten kriegsbedingten Zerstörungen. Mehrmals wurde Serpa bei Kämpfen um die Burg stark zerstört. So eroberten 1707 spanische Truppen die Stadt, ebenso wie Moura.

Verwaltung

Das Rathaus (Câmara Municipal) von Serpa

Kreis Serpa

Serpa ist Sitz eines gleichnamigen Kreises, der im Osten an Spanien grenzt. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Vidigueira, Moura, Mértola sowie Beja.

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zusammengefasst, sodass sich ihre Zahl von zuvor sieben auf fünf verringerte.[4]

Die folgenden Gemeinden (freguesias) liegen im Kreis Serpa:

Kreis Serpa
Gemeinde Einwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Brinches 930 92,40 10 021302
Pias 2.542 163,86 16 021303
Serpa (Salvador e Santa Maria) 5.595 443,73 13 021308
Vila Nova de São Bento e Vale de Vargo 3.435 300,25 11 021309
Vila Verde de Ficalho 1.255 105,39 12 021307
Kreis Serpa 13.757 1.105,63 12 0213

In der Umgebung von Serpa steht ein großes Solarkraftwerk mit 11 MW Leistung.

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerzahl im Kreis Serpa (1801–2011)
1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2011
7.512 9.662 17.357 29.445 32.476 20.784 17.915 16.723 15.627

Kommunaler Feiertag

  • Dienstag nach Ostermontag

Städtepartnerschaften

Kooperationsabkommen:

Söhne und Töchter der Stadt

  • Estêvão de Brito (1570–1641), Komponist des Barocks
  • José Correia da Serra (1750–1823), Geistlicher, Gelehrter, Diplomat und insbesondere Botaniker
  • Francisco Manuel de Melo Breyner (1837–1903), Botaniker, 4. Graf von Ficalho (Conde de Ficalho)
  • Carlos Callixto (1863–1913), Journalist und Politiker
  • Urbano Rodrigues (1888–1971), Dramaturg und Schriftsteller
  • Manuel Monge (* 1938), Militär und Politiker, MFA-Offizier in der Nelkenrevolution 1974
  • Nicolau Breyner (1940–2016), Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur und TV-Produzent
  • Filipe La Féria (* 1945), Theaterregisseur und Drehbuchautor
  • Luísa Basto (* 1947), Sängerin
  • Nelo Vingada (* 1953), Fußballspieler und -trainer
  • Rita Borralho (* 1954), olympische Leichtathletin, portugiesische Marathonmeisterin 1983, 1991 und 1992
  • Armando Torrão (* 1956), Sänger
  • Lourdes Picareta (* 1958), deutsch-portugiesische Filmemacherin
  • António Cordeiro (* 1959), Schauspieler, insbesondere für das Fernsehen
  • Paulo Estêvão (* 1968), monarchistischer Parlamentsabgeordneter
  • Ana Sofia Varela (* 1977), Fado Sängerin
  • Joana Espadinha (* 1984), Sängerin
Commons: Serpa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. Joseph F. O'Callaghan: Reconquest and crusade in medieval Spain, University of Pennsylvania Press 2003, S. 109f.
  4. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014.
  5. www.anmp.pt, abgerufen am 3. Februar 2013.
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