Serley
Serley ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Pierre-de-Bresse. Serley hat 599 Einwohner (Stand 1. Januar 2021), sie werden Serléens, resp. Serléennes genannt.[1]
Serley | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Saône-et-Loire (71) | |
Arrondissement | Louhans | |
Kanton | Pierre-de-Bresse | |
Gemeindeverband | Bresse Revermont 71 | |
Koordinaten | 46° 47′ N, 5° 13′ O | |
Höhe | 187–214 m | |
Fläche | 22,60 km² | |
Einwohner | 599 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 27 Einw./km² | |
Postleitzahl | 71310 | |
INSEE-Code | 71516 |
Geografie
Die Gemeinde liegt in der Landschaft Bresse, im nördlichen Drittel des Arrondissement Louhans, der Bourg am äußersten Westen des Gemeindegebietes. Über 90 Prozent der Einwohner wohnen jedoch in den zahlreichen Weilern. Die südwestliche Gemeindegrenze wird durch die Guyotte[2] gebildet, die Grenze folgt den zahlreichen Windungen des Flüsschens. Kurz bevor die Guyotte das Gemeindegebiet verlässt, mündet der Ruisseau de l'Etang du Moulin[3], er entwässert das nördliche und zentrale Gemeindegebiet. Im Osten der Gemeinde liegen die beiden Étangs de Chaudenard und des Arbois. Deren Ausfluss bildet der Ruisseau de l'Étang de Bouhans[4], der sich nach Süden zieht und in der Gemeinde Bouhans in die Brenne mündet. Im südöstlichen Gemeindegebiet liegt der Étang de Barre, er wird durch den Ruisseau de l'Etang de Barre[5] entwässert, der auf dem Gemeindegebiet von Bouhans in den Ruisseau de l’Étang de Bouhans mündet. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich sechs registrierte Étangs.[6] Im westlichen Gemeindegebiet berührt die Departementsstraße D970[7] das südwestliche Gemeindegebiet und verbindet Mervans mit Saint-Germain-du-Bois. In Nord-Süd-Richtung wird die Gemeinde im östlichen Gebiet von der Departementsstraße D13[8] von La Chaux nach Louhans durchzogen. Die Trasse der D13 deckt sich weitgehend mit der Römerstraße die von Pierre nach Louhans führte. Die Gemeinde verfügt praktisch über keine zusammenhängenden Waldflächen. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: Arbois, Autelins, Balme, Bois, Bouchards, Boulet, Champ-Diot, Champonnière, Charmotte, Chavannes, Chêne-Borgnu, Chise, Chivière, Clausé, Communautés, Couesnes, Crest, Creuilly, Croix, Étang-du-Moulin, Fernoux, Forêt, Grand-Champ, Grapinière, Haut-de-Serley, Lavoir, Louvière, Meix-Accroitout, Meix-Flatot, Mérillons, Miconnière, Mont, Mont-Cornot, MontFertier, Noyer, Périssenty, Perrots, Reppions, Ronce, Rondot, Rue-de-la-Serpent, Vernes-Thibert, Vernotte, Ville-des-Maréchaux, Vorne[9].
Klima
Das Klima in Serley ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Im Jahresdurchschnitt herrscht einer Temperatur von 11,0 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 814 mm.
Serley | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Toponymie
Der Ort wird 1072 als Ecclesia ruris Cerliacensis erstmals erwähnt. Der damalige Name Cerliacum deutet auf eine gallo-römische Besiedlung hin, indem es sich um den Besitz eines Cerlius o. ä. handelte.[10]
Geschichte
Die Herrschaft Saubertier wurde später La Balme genannt und enthielt große Teile der heutigen Gemeinde. Im 17. Jahrhundert ging die Herrschaft an die de Scorailles über. Im 18. Jahrhundert bestand eine Fachwerkkirche, die heutige Kirche wurde 1845 oder 1873 erbaut. Das Oratorium aus Ziegelsteinen im Weiler Chivière (an der D13), entstand vermutlich im 19. Jahrhundert, es war der Heiligen Genoveva geweiht. 1798 besaß die Gemeinde bereits ein Gemeindehaus, das Pfarrhaus entstand 1820, 1910 wurde im Hof des Pfarrhauses die Mairie-École erbaut. 1912 wurde eine weitere Schule im Weiler Ville-des-Maréchaux erbaut für die Kinder der entfernteren Weiler. Eine Schmiede bestand unmittelbar neben der Mairie-École, die bis 1975 in Betrieb war. Seit dem Jahr 2000 hat der größte Anbaubetrieb für Cassis im Département Saône-et-Loire seinen Sitz in Serley. 1856 bestanden noch eine Mühle mit 2 Rädern und 2 Ölmühlen, 1988 wurden 48 Landwirtschaftsbetriebe gezählt.
Heraldik
Das Wappen, das die Gemeinde verwendet, zeigt auf Rot einen Schräglinksbalken, darauf liegt ein Schrägbalken, beide in Silber, im unteren Drittel gekreut, im Schildhaupt zwei silberne kreuzförmige Balken, der balkenweise liegt auf dem pfahlweisen Balken[11].
Die Bedeutung und Herkunft des Wappens sind nicht klar, das Bild entspricht auch nicht der gängigen Heraldik.
Bevölkerung
Serley: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1793 | 1.060 | |||
1800 | 1.044 | |||
1806 | 1.351 | |||
1821 | 1.416 | |||
1831 | 1.489 | |||
1836 | 1.091 | |||
1841 | 1.187 | |||
1846 | 1.129 | |||
1851 | 1.178 | |||
1856 | 1.171 | |||
1861 | 1.111 | |||
1866 | 1.133 | |||
1872 | 1.108 | |||
1876 | 1.096 | |||
1881 | 1.115 | |||
1886 | 1.097 | |||
1891 | 1.065 | |||
1896 | 1.035 | |||
1901 | 992 | |||
1906 | 990 | |||
1911 | 1.048 | |||
1921 | 925 | |||
1926 | 944 | |||
1931 | 874 | |||
1936 | 875 | |||
1946 | 886 | |||
1954 | 792 | |||
1962 | 708 | |||
1968 | 635 | |||
1975 | 566 | |||
1982 | 526 | |||
1990 | 513 | |||
1999 | 454 | |||
2006 | 488 | |||
2009 | 570 | |||
2014 | 601 | |||
2020 | 603 | |||
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[12] ab 2009 INSEE[13] Ammerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1831 mit 1489, tiefste Einwohnerzahl 1999 mit 454 (30,5 % vom Maximum) |
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Gemeinde befinden sich eine Kirche (geweiht dem Heiligen Vincent), eine Mairie, 23 Landwirtschaftsbetriebe, vier Betriebe der Bau- und zwei der Transportbranche. Als AOC-Produkte sind in Serley Crème et beurre de Bresse[14][15], Volaille de Bresse[16] und Dinde de Bresse[17] zugelassen.
Bildungseinrichtungen
In der Gemeinde besteht eine École primaire (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon[18] untersteht und von 41 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A.[19]
Literatur
- Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Weblinks
- Serley. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).
- Serley. Présentation de la commune. © Ecomusée de la Bresse Bourguignonne, Autorin: Prost Gaëlle, 21. September 2020, abgerufen am 5. Dezember 2023 (französisch).
- Serley. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).
- Serley. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse, abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).
- Webpräsenz der Gemeinde. Serley. Mairie de Serley, abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).
Einzelnachweise
- Serley. auf habitants.fr. Abgerufen am 17. Mai 2015 (französisch).
- La Guyotte, Länge 41,1 km, Zufluss zum Doubs, Quelle bei 46° 43′ 7″ N, 5° 14′ 26,9″ O in Saint-Usuge auf ca. 205 m, Mündung bei 46° 56′ 25,1″ N, 5° 8′ 26,9″ O in Navilly auf ca. 175 m, La Guyotte auf sandre.eaufrance.fr
- Ruisseau de l’Étang du Moulin, Länge 6,2 km, Zufluss zur Guyotte, Quelle bei 46° 48′ 55,1″ N, 5° 14′ 39,8″ O in Serley auf ca. 213 m, Mündung bei 46° 47′ 35,9″ N, 5° 12′ 7,9″ O in Mervans auf ca. 189 m, Ruisseau de l’Étang du Moulin auf sandre.eaufrance.fr
- Ruisseau de l’Étang de Bouhans, Länge 3,4 km, Zufluss zur Brenne, Quelle bei 46° 47′ 17,5″ N, 5° 16′ 51,6″ O in Serley auf ca. 188 m, Mündung bei 46° 45′ 49″ N, 5° 17′ 52,4″ O in Bouhans auf ca. 182 m, Ruisseau de l’Étang de Bouhans auf sandre.eaufrance.fr
- Ruisseau de l’Étang de Barre, Länge 2,8 km, Zufluss zum Ruisseau de l’Étang de Bouhans, Quelle bei 46° 46′ 40,8″ N, 5° 15′ 46,4″ O in Serley auf ca. 189 m, Mündung bei 46° 46′ 17,4″ N, 5° 17′ 29,8″ O in Bouhans auf ca. 184 m, Ruisseau de l’Étang de Barre auf sandre.eaufrance.fr
- L’eau dans la commune de Serley. In: L'eau dans le bassin Rhône Méditerranée. eaufrance, abgerufen am 18. Mai 2015 (französisch).
- Departementsstraße D970. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 18. Mai 2015 (französisch).
- Departementsstraße D13. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 6. April 2015 (französisch).
- Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 25. Juli 2023 (französisch).
- Dictionnaire topographique de la France, (französisch), abgerufen am 29. August 2014.
- L'Armorial des Villes et des Villages de France. Serley. Abgerufen am 26. Dezember 2023 (französisch, Originalblasonierung: De gueules bâton alésé posé en bande brochant sur un bâton alésé posé en barre, les deux d'argent et surmontés d'une croisette du même, la traverse brochant sur le montant.).
- Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 1. April 2024 (französisch).
- Dossier complet, Commune de Serley (71516). Insee.fr, abgerufen am 1. April 2024 (französisch).
- Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine det de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
- Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine det de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
- Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
- Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Serley. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).