Sengbachtalsperre
Die Sengbachtalsperre ist eine Trinkwasser-Talsperre in Solingen. Sie liegt in einem abgeschiedenen Seitental der Wupper unweit von Schloss Burg, zwischen den Solinger Ortslagen Höhrath und Glüder. Der zwischen Wäldern gelegene Wasserspeicher versorgt die Bewohner der Stadt Solingen mit Trinkwasser. Aus diesem Grund wird das Bauwerk im Volksmund meist auch nur „Solinger Talsperre“ genannt. Zeitweise wurde sie auch als „Senkbach-Thalsperre“ bezeichnet.
Sengbachtalsperre | |||
---|---|---|---|
Lage | zwischen Höhrath und Glüder bei Schloss Burg | ||
Größere Städte in der Nähe | Solingen | ||
| |||
Koordinaten | 51° 7′ 44″ N, 7° 8′ 1″ O | ||
Daten zum Bauwerk | |||
Sperrentyp | Bogengewichtsmauer | ||
Bauzeit | 1900–1903 | ||
Höhe über Gründungssohle | 43 m | ||
Kronenlänge | 178 m | ||
Kronenbreite | 5 m | ||
Krümmungsradius | 150 m | ||
Daten zum Stausee | |||
Höhenlage (bei Stauziel) | 148 m | ||
Wasseroberfläche | 20 ha | ||
Stauseelänge | 2,4 km | ||
Stauseebreite | 100 bis 180 m | ||
Speicherraum | 2,8 Mio. m³ | ||
Um das Oberflächenwasser gemäß der Trinkwasserverordnung aufzubereiten und allen Solinger Haushalten zur Verfügung zu stellen, wird das Wasser aus der Sengbachtalsperre über eine Leitung von 900 mm Durchmesser in das naheliegende Wasserwerk Glüder transportiert und dort mittels Filtern und moderner Prozesstechnik in mehreren Stufen zu Trinkwasser aufbereitet.
Beschreibung
Die Sengbachtalsperre zählt zu den ältesten deutschen Trinkwasserspeichern. Die Stauanlage wurde zwischen 1900 und 1903 nach dem Intze-Prinzip angelegt und besteht aus einem Hauptbecken und einem Vorbecken.
Mit dem Bau der Anlage wurde damals der erfolgreiche Pionier des deutschen Talsperrenbaues beauftragt: Otto Intze. Eingeweiht wurde das aus Lenneschiefer, Grauwacke und Trassmörtel gemauerte Sperrwerk am 28. Mai 1903.
Von der Gründungssohle misst die Mauer des Hauptbeckens 43 m, die Mauerkrone hat eine Länge von 178 Metern. Die Breite der Mauer beträgt an der Sohle 36,6 m, an der Krone 5 m. Die Gewichtsstaumauer mit einem Krümmungsradius von 150 m hält bei Vollstau rund 2,8 Mio. m³ Wasser zurück. Die maximale Wassertiefe beträgt dabei 36,0 m bei einer Wasserfläche von rund 200.000 m².
Der sich hauptsächlich in Nordwest-Südost-Richtung erstreckende Stausee ist zwischen 100 m und 180 m breit und hat eine Längsausdehnung von ca. 2,4 km.
Das Absperrbauwerk der Vorsperre besteht aus einem Steinschüttdamm mit innenliegendem Betonkern. Das Vorbecken wird im Vollstau betrieben. Die Überlaufhöhe liegt bei 148 m über NN. Das Einstauvolumen beträgt ca. 100.000 m³. Die maximale Wassertiefe des Vorbeckens beträgt 4,5 m. Das Vorbecken dient als Sedimentbecken.
Siehe auch
Literatur
- Emil Mattern (Wasserbauinspektor in Berlin): Das Wasser- und Elektrizitätswerk der Stadt Solingen: Eine Talsperren- und Wasserkraftanlage. In: Zeitschrift für Bauwesen, Jg. 54, 1904; erster Teil: S. 295–346, urn:nbn:de:kobv:109-opus-90980; zweiter Teil: S. 515–536, urn:nbn:de:kobv:109-opus-90993; dritter Teil: S. 639–670, urn:nbn:de:kobv:109-opus-91007 (dazu Abbildungen im ZfB-Atlas des Jahrgangs 1904, urn:nbn:de:kobv:109-opus-91031, Blatt 30–34.)
Weblinks
- Die Sengbachtalsperre auf der privaten Website eines Solingers