Sender Wavre

Der Sender Wavre ist eine Sendeanlage seit dem Jahr 1952 für Hörfunk und Fernsehen in der Nähe der belgischen Stadt Wavre, Wallonische Region betrieben wird.

Sender Wavre
Émetteur de Wavre
Bild des Objektes
Datei:Emetteur de Wavre.jpg
Basisdaten
Ort: Wavre
Provinz: Provinz Wallonisch-Brabant
Region: Wallonie
Staat: Belgien
Höhenlage: 105 m O.P.
Verwendung: Fernmeldeturm, Rundfunksender
Zugänglichkeit: Sendeturm öffentlich nicht zugänglich
Besitzer: RTBF
Turmdaten
Bauzeit: 1983
Baustoff: Stahl
Betriebszeit: seit 1983
Gesamthöhe: 232 m
Daten zur Sendeanlage
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetypen: DVB-T, DAB, Mobilfunk, Richtfunk
Weitere Daten
Baustoff Masten: Stahl

Positionskarte
Sender Wavre (Wallonisch-Brabant)
Sender Wavre (Wallonisch-Brabant)
Sender Wavre
Lokalisierung von Wallonisch-Brabant in Belgien

Über die Sendeanlage

Analoges Testbild des Senders Wavre

Als Sendeantenne für die Mittelwellenfrequenz 621 kHz (bis 2008 auch 540 kHz, beide Mittelwellenfrequenzen bedienten sich zu dieser Zeit desselben Mastes) diente ein 245 Meter hoher, gegen Erde isolierter, abgespannter Stahlfachwerkmast. Die Ausstrahlung von RTBF auf 621 kHz wurde am 31. Dezember 2018 eingestellt.

Die beiden Frequenzen 540 kHz für den niederländischsprachigen und 621 kHz für den französischsprachigen Dienst erreichten große Teile von Mittel- und Westeuropa. Insbesondere konnte der jeweils anderssprachige Landesteil versorgt werden.

Daneben existierte noch ein 90 Meter hoher Reservesendemast für Mittelwelle. Zur inzwischen aufgegebenen Kurzwellenabstrahlung existierten mehrere Richtantennen und eine Gardinenantenne. Zur Abstrahlung der Radio- und Fernsehprogramme dient ein 232 Meter hoher freistehender Stahlfachwerkturm mit zwei auffallenden kreuzförmigen Auslegern. Eine solche Konstruktion ist sehr selten. Weitere vergleichbare Türme gibt es in Hrodna und Wizebsk in Weißrussland. Am 13. Oktober 1983 wurde in Wavre der 315 Meter hohe Sendemast fürs Fernsehen durch einen Sturm zerstört.

In der Nacht vom 24. auf den 25. Mai 2014 wurde ein Brandanschlag auf den 232 Meter hohen Sendeturm für UKW, DAB und DVB-T verübt, wobei die Verkabelung sowie ein Fuß des vierbeinigen Sendeturms schwer beschädigt wurde. In der Folge waren die drei Radioprogramme des RTBF, La Première, VivaCité und Pure FM in vielen Gebieten um die Sendeanlage via UKW nicht mehr empfangbar.[1][2] Am 5. Juni 2014 konnte der Sendebetrieb durch ein Provisorium, bestehend aus einem Kranmast wieder aufgenommen werden.[3]

Im Jahr 2020 wurden die Kurzwellenantennen demontiert.[4] Ein Jahr später folgte auch die aus einem 245 Meter hohen Hauptsendemast sowie einem 90 Meter hohen Reservemast bestehende Mittelwellenanlage.[5]

Frequenzen und Programme

Analoger Hörfunk (UKW)

Frequenz
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
96,1 La Première La_1ere_ 6351 35 ND H/V
97,3 Vivacité VIVACITE 6352 Brabant Wallon 0,5 D (60–20°) V
101,1 Tipik Tipik___ 6355 50 ND H/V

Analoger Hörfunk (MW)

Bis zum 31. Dezember 2018:

Frequenz
[kHz]
Programm Regionalisierung ERP
[kW]
Sendediagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
621 RTBF International 300 ND V

Digitaler Hörfunk (DAB+)

DAB+ wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.

Seit 2019:

Alle Kanäle werden in Stereo mit 96 kbps übertragen.

Block Programme ERP 
(in kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Gleichwellennetz (SFN)
6D
Bxl-BW 2
(BELCF002)
1,7 ND Brüssel, Ronquières und Sint-Pieters-Leeuw
11D
Bxl-BW 1
(BELCF302)
1,7 ND Brüssel, Ronquières und Sint-Pieters-Leeuw

Bis 2019:

Block Programme ERP 
(in kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Gleichwellennetz (SFN)
12A
VRT DAB
(BEL10001)
DAB-Block der VRT: 1 ND Sint-Pieters-Leeuw, Brustem, Meerhout, Overpelt, Wavre, Ronse, Millen, Bellegem, Attenrode, Veltem-Beisem, Oostvleteren, Genk, Egem, Gent, Oud-Turnhout, Schoten, Brüssel, Nieuwkerken Waas, Antwerpen, Oostende
12B
RTBF DAB
(BEL20001)
DAB-Block der RTBF: 2 ND Brüssel, Flobecq, Comines, Wavre, Verviers, Tournai, Liège, Malmédy, Anderlues, Profondeville-Rivière, Bihain, Aye, Couvin, Bouillon, Léglise

Digitales Fernsehen (DVB-T)

In DVB-T werden folgende Programme ausgestrahlt:

Kanal Frequenz 
(in MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(in kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND) /
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H) /
vertikal (V)
56 754 RTBF 80 ND H

Analoges Fernsehen (PAL)

Vor der Umstellung auf DVB-T diente der Sendestandort weiterhin für analoges Fernsehen:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
8 196,25 RTBF 1 100 ND H
28 527,25 la deux 500 ND H
50 703,25 Be 1 500 ND H

Einzelnachweise

  1. RTBF: Incendie du pylône de la RTBF : il s'agit bien d'un sabotage. 25. Mai 2014, abgerufen am 12. Juli 2014.
  2. BRF: RTBF-Sendemast: Feuer geht auf Brandstiftung zurück. 25. Mai 2014, abgerufen am 12. Juli 2014.
  3. RTBF: Antenne RTBF incendiée à Wavre: pylône de remplacement opérationnel. 5. Juni 2014, abgerufen am 12. Juli 2014.
  4. https://www.wanty.eu/rtbf-2/
  5. https://www.rtbf.be/article/emetteurs-rtbf-de-wavre-le-grand-pylone-de-245-metres-a-ete-dynamite-10694623
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