Selbstadjungiertes Element
In der Mathematik nennt man ein Element einer *-Algebra selbstadjungiert, wenn sein Adjungiertes dasselbe Element ist.
Definition
Sei eine *-Algebra, so heißt ein Element selbstadjungiert, falls gilt.
Die Menge der selbstadjungierten Elemente wird mit bezeichnet.
Eine Teilmenge , die unter der Involution * abgeschlossen ist, also erfüllt, heißt selbstadjungiert.
Besonders interessant ist der Fall, bei dem eine vollständige normierte *-Algebra ist, die die C*-Eigenschaft () erfüllt, eine sogenannte C*-Algebra.
Vor allem in der älteren Literatur zu *-Algebren bzw. C*-Algebren werden solche Elemente häufig auch hermitesch genannt. Auch in der neueren Literatur finden sich teilweise in Anlehnung daran die Schreibweisen , oder für die Menge der selbstadjungierten Elemente.
Beispiele
- Jedes positive Element einer C*-Algebra ist selbstadjungiert.
- Für jedes Element einer *-Algebra sind die Elemente und selbstadjungiert, da * ein involutiver Antiautomorphismus ist.
- Für jedes Element einer *-Algebra sind Real- und Imaginärteil und selbstadjungiert, wobei die imaginäre Einheit bezeichnet.
- Sei ein normales Element einer C*-Algebra , dann definiert jede reellwertige Funktion , die auf dem Spektrum von stetig ist, mittels stetigem Funktionalkalkül ein selbstadjungiertes Element .
Kriterien
Sei eine *-Algebra. Dann gilt:
- Sei , dann ist selbstadjungiert, da gilt. Analog rechnet man nach, dass auch selbstadjungiert ist.
- Ist das Produkt zweier selbstadjungierter Elemente . Dann ist genau dann selbstadjungiert, wenn und kommutieren, da stets gilt.
- Ist eine C*-Algebra, so ist ein normales Element genau dann selbstadjungiert, wenn sein Spektrum reell ist, also .
Eigenschaften
In *-Algebren
Sei eine *-Algebra. Dann gilt:
- Jedes Element kann eindeutig in Real- und Imaginärteil zerlegt werden, das heißt es existieren eindeutig bestimmte Elemente , sodass gilt. Dabei ist und .
- Die Menge der selbstadjungierten Elemente ist ein reeller Untervektorraum von . Aus der vorherigen Eigenschaft ergibt sich, dass die direkte Summe zweier reeller Untervektorräume ist, also .
- Sei selbstadjungiert, dann ist normal.
- Die *-Algebra heißt hermitesche *-Algebra, wenn jedes selbstadjungierte Element ein reelles Spektrum hat.
In C*-Algebren
Sei eine C*-Algebra und . Dann gilt:
- Für das Spektrum gilt oder , da reell ist und für den Spektralradius gilt, weil normal ist.
- Es existieren nach dem stetigen Funktionalkalkül eindeutig bestimmte positive Elemente , sodass mit . Es gilt . Man bezeichnet und auch als Positiv- und Negativteil. Darüber hinaus gilt für den für ein beliebiges Element definierten Betrag .
- Es existiert für jedes und ungerades ein eindeutig bestimmtes , das erfüllt, das heißt eine -te Wurzel, wie man mit dem stetigen Funktionalkalkül zeigen kann.[1]
Literatur
- Jacques Dixmier: C*-algebras. Aus dem Französischen von Francis Jellett. North-Holland, Amsterdam/New York/Oxford 1977, ISBN 0-7204-0762-1.
- Richard V. Kadison, John R. Ringrose: Fundamentals of the Theory of Operator Algebras. Volume 1 Elementary Theory. Academic Press, New York/London 1983, ISBN 0-12-393301-3.
- Theodore W. Palmer: Banach algebras and the general theory of*-algebras: Volume 2,*-algebras. Cambridge university press, 1994, ISBN 0-521-36638-0.
Einzelnachweise
- Bruce Blackadar: Operator Algebras. Theory of C*-Algebras and von Neumann Algebras. Springer, Berlin/Heidelberg 2006, ISBN 3-540-28486-9, S. 63.