Seeschlacht von Fort Royal

Die Seeschlacht von Fort Royal (englisch: Battle of Fort Royal, französisch: Bataille de Fort-Royal) fand am 29. April 1781 während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges zwischen einer britischen Flotte unter Konteradmiral Samuel Hood und einer französischen Flotte unter Admiral Comte de Grasse vor der Stadt Fort Royal statt. Nach einem vierstündigen Gefecht brach die britische Flotte den Kampf ab und zog sich zurück.

Hintergrund

Im März 1781 verließ eine große französische Flotte unter dem Kommando von Comte de Grasse den Hafen von Brest. Von den 26 Linienschiffen wurde eines nach Nordamerika, fünf unter dem Kommando von Pierre André de Suffren nach Indien und alle anderen zu den Westindischen Inseln entsandt. Am 28. April erreichten die zwanzig Schiffe Martinique. Sie gingen östlich der Insel vor Anker und schickten einen Boten an Land. Sie erfuhren, dass 17 britische Linienschiffe unter dem Kommando von Samuel Hood den Hafen blockierten und vier französische Linienschiffe daran hinderten, diesen zu verlassen.

Hood hatte den Befehl von dem Commanding Officer Admiral George Brydges Rodney, den Hafen von der Leeseite zu blockieren, obwohl Hood protestierte, da dies einen großen Nachteil in einer Seeschlacht bringen würde. Ein weiterer Nachteil war seine geringere Flottenstärke. Vorteilhaft war, dass alle britischen Schiffe einen mit Kupferblech beschlagenen Rumpf hatten und dass es keine Hilfsschiffe gab, die beschützt werden mussten.

Die Schlacht

De Grasse bereitete seine Flotte am Morgen des 29. April auf ein Gefecht vor. Er segelte in Kiellinie südlich um Kap Salomon und nah an der Küste entlang nach Fort Royal. Um 8 Uhr sichtete man die britische Flotte. Etwa um 9:20 Uhr verstärkte die HMS Prince William Hoods Flotte. Hood wollte die französischen Schiffe aufhalten, doch seine schlechte Position zum Wind, der aus ONO wehte, verhinderte dieses Vorhaben. Um 11:00 begann die französische Führungsspitze mit Beschuss aus der Ferne, ohne zu treffen. Um 12:30 Uhr standen sich die Schiffe in einiger Entfernung aufgereiht gegenüber. Doch de Grasse verzichtete darauf, näher an die britische Schiffe zu zusteuern. Die beiden Schlachtenreihen feuerten Breitseiten aufeinander. Doch die Schäden blieben aufgrund der Entfernung moderat. Vier Schiffe am südlichen Ende, die von acht französischen Schiffen ins Visier genommen wurden, wurden am stärksten beschädigt. Hood zog sich schließlich nach St. Lucia zurück, während ihm de Grasse noch etwa einen Tag lang folgte.

Ergebnis

Hood schickte die HMS Russell zur Reparatur nach Sint Eustatius, da sie unterhalb der Wasserlinie beschädigt war. Außerdem sollte man Admiral Rodney über die Vorgänge informieren. Hood versuchte noch vergeblich, luvwärts zu den französischen Schiffe zu kommen. Am 11. Mai traf er Rodney zwischen St. Kitts und Antigua.

Die Angaben zu den französischen Verlusten schwanken von 18 bis 119 Toten und zwischen 56 und 150 Verletzten.

Schlachtordnung

Großbritannien

Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Vorhut
Alfred 74 William Bayne 0 0 0
Belliqueux 64 James Brine 0 0 0
Prince William 64 Stair Douglas 0 6 6
Alcide 74 Charles Thompson 1 4 5
Invincible 74 Richard Hussey Bickerton 2 4 6
Monarch 74 Francis Reynolds 0 0 0
Zentrum
Barfleur 98 John Nicholson Inglefield 5 0 5 Flottenflaggschiff von Rear-Admiral Sir Samuel Hood
Terrible 74 James Ferguson 0 0 0
Princessa 70 Thomas Rich 0 0 0
Ajax 74 John Symonds 3 5 8
Resolution 74 Robert Manners 1 8 9
Montague 74 John Houlton 0 4 4
Nachhut
Gibraltar 80 Charles Knatchbull 6 8 14 Geschwaderflaggschiff von Rear-Admiral Francis Samuel Drake
Centaur 74 John Neale Pleydell Nott 13 27 40 Auch Captain Nott und der Erste Leutnant James Plowden starben.
Russell 74 A. Sutherland 5 16 21 Auch Segelmeister Robert Johnson starb.
Torbay 74 Lewis Gedoin 3 29 32
Intrepid 64 Anthony James Pye Molloy 1 0 1
Shrewsbury 74 Mark Robinson 6 14 20
Zugeordnete Fregatten
Lizard 28 Edmund Dod 0 0 0 Fregatte, Signalwiederholung
Pacahunta 14 I. Coffin 0 0 0 Sloop, Signalwiederholung
Gesamtverluste: 39 getötet, 161 verwundet
Quelle: Isaac Schomberg: Naval Chronology, Band 4, 1802, S. 382[1]

Frankreich

Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Blau/Weißes Geschwader
Languedoc 80 Baron d'Arros d'Argelos
Citoyen 74 Comte d'Ethy
Glorieux 74 Vicomte d'Escars
Auguste 80 de Castellan Flaggschiff von Chef d’escadre Louis Antoine de Bougainville
Souverain 74 Chevalier de Glandevès
Diadème 74 Louis-Augustin de Monteclerc
Médée 32 Chevalier de Girardin Fregatte, Signalwiederholung
Weißes Geschwader
Zélé 74 Chevalier de Gras-Préville
Scipion 74 Comte de Clavel
Northumberland 74 Marquis de Briqueville
Ville de Paris 104 Pierre de Vaugiraud,
de Sainte-Césaire
Flaggschiff von Lieutenant-général François Joseph Paul de Grasse
Sceptre 74 Louis-Philippe de Vaudreuil
Hector 74 Renaud d'Aleins
Magnanime 74 Comte Le Bègue
Diligente 26 Vicomte de Mortemart Fregatte, Signalwiederholung
Pandour 14 de Grasse-Limermont Kutter, Signalwiederholung
Blaues Geschwader
Bourgogne 74 Chevalier de Charitte
Vaillant 64 Comte d'Ethy
Marseillois 74 Henri-César de Castellane Majastres
César 74 Coriolis d'Espinouse
Saint-Esprit 80 Joseph Bernard de Chabert
Hercule 74 Vicomte de Turpin de Breuil
Pluton 74 François Hector d’Albert de Rions
Aigrette 26 Jean-Baptiste Prevost de Sansac de Traversay Fregatte, Signalwiederholung
Alerte 18 de Chabons Kutter, Signalwiederholung
Im Hafen von Fort Royal blockierte Schiffe
Victoire 74 François d’Albert de Saint-Hippolyte
Caton 64 Comte de Framond
Réfléchi 64 Armand-François Cillart de Surville
Solitaire 64 Louis-Toussaint Champion de Cicé
Gesamtverluste: 119 getötet, 150 verwundet nach anderen Angaben 18 getötet, 56 verwundet[2]
Quelle: Onésime-Joachim Troude: Batailles navales de la France, Challamel ainé, 1867, Band 2, S. 100–102 vol.2

Literatur

  • Isaac Schomberg: Naval Chronology, Band 2, 1802, S. 60–61 (online)
  • Isaac Schomberg: Naval Chronology, Band 4, 1802, S. 382–383 (online)
  • William Laird Clowes, The royal navy : a history from the earliest time to the present. Band 3, S. 482 (online)
  • Onésime-Joachim Troude: Batailles navales de la France, Challamel ainé, 1867, S. 100–102 (online)
  • Joseph Allen: Battles of the British Navy, 1852, Band 1, S. 313 (online)

Einzelnachweise

  1. Isaac Schomberg: Naval Chronology, Band 4, 1802, S. 382 (online)
  2. Yves Joseph de Kerguelen de Trémarec: Relation des combats et des événements de la guerre maritime de 1778 entre la France et l’Angleterre, mêlée de réflexions sur les manœuvres des généraux : précédée d’une adresse aux marins. sur la disposition des vaisseaux pour le combat: et terminée par un précis de la guerre présente, des causes de la destruction de la marine, et des moyens de la rétablir. Paris 1796, S. 181–185(online)
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