Seeschlacht bei Negapatam (1758)

Die Seeschlacht bei Negapatam (englisch: Battle of Negapatam, französisch: Bataille de Négapatam) war eine Schlacht zwischen britischen und französischen Flotteneinheiten am 3. August 1758 vor dem südindischen Nagapattinam.

Vorgeschichte

Mit Beginn des Siebenjährigen Krieges in Europa, kam es auch zu Kampfhandlungen in den europäischen Kolonien der beteiligten Staaten. Da sich die meisten Kämpfe in Indien in der Region Karnatik ereigneten, worunter man während der Kolonialzeit das Gebiet zwischen den Ostghats und der Koromandelküste im Norden des heutigen indischen Bundesstaats Tamil Nadu verstand, wird dieser Konflikt auch als Dritter Karnatischer Krieg bezeichnet.

Am 28. April 1758 trafen vor dem indischen Cuddalore (Seeschlacht von Cuddalore) die Verbände des britischen Vice-admiral George Pocock und des französischen Chef d’escadre Anne Antoine d’Aché auf einander und lieferten sich eine Schlacht die unentschieden ausging. Nach dem Kampf zogen sich die französischen Kräfte nach Pondichéry zurück. Am 27. Juli 1758 erschien das britische Geschwader im Gebiet vor Pondichéry um die Franzosen zum Kampf zu stellen. Das französische Geschwader verließ daraufhin den Hafen und man versuchte in den nächsten Tagen in eine vorteilhafte Luvstellung zu gelangen. Wie auch schon in der vorherigen Schlacht verfügten die Franzosen über mehr Schiffe als die Briten, aber bis auf ihr Flaggschiff waren dies alles umgerüstete Ostindienfahrer der französischen Compagnie des Indes.[1]

Schlacht

Am 3. August 1758 trafen beide Verbände beim niederländischen Stützpunkt Negapatam, dem heutigen Nagapattinam, aufeinander. Die Schlacht war kurz aber heftig und beide Seiten erlitten schwere Schäden. Das Flaggschiff der französischen Flotte geriet z. B. teilweise in Brand und der französische Flottenkommandeur selbst wurde schwer verletzt. Anschließend zogen sich die Franzosen zurück und die Briten unterließen eine Verfolgung, da sie auf Grund der Schäden dazu nicht in der Lage waren.

Schlachtordnung

Großbritannien

Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Elizabeth 64 Richard Kempenfelt Flaggschiff von Commodore Charles Steevens
Yarmouth 64 John Harrison Flaggschiff von Vice-admiral George Pocock
Tiger 60 Thomas Latham
Weymouth 60 John Stukley Somerset
Cumberland 56 William Martin
Salisbury 50 William Brereton
Newcastle 50 James Colville
Nicht direkt an der Schlacht beteiligt
Queenborough 24 Digby Dent 0 0 0 Fregatte
Protector 44 0 0 0 Versorgungsschiff

Frankreich

Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Zodiaque 74 Jacques-Antoine de Gotho 183 Flaggschiff des Chef d’escadre Anne Antoine d’Aché
Comte de Provence 74 Jean-Jacques de La Chaise
Saint Louis 64 Louis de Joannis
Vengeur 64 Jean Baptiste Christy de La Pallière
Duc d'Orléans 60 Jean François Marie de Surville
Duc de Bourgogne 60 Jean-Baptiste d’Après de Mannevillette
Moras 50 Louis-Toussaint de Becdelièvre-Du Bouexié
Condé 50 Jacques Kerlero de Rosbo
Diligente 24 Marc-Joseph Marion du Fresne

Literatur

  • William Laird Clowes: The Royal Navy. A History from the Earliest Times to the Present. Band 3. Sampson Low, Marston and Company, London 1898 (englisch).

Einzelnachweise

  1. William Laird Clowes: The Royal Navy. A History from the Earliest Times to the Present. Band 3, S. 179 (Online)
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