Seefalke (Schiff, 1924)

Die Seefalke ist ein ehemaliger Bergungsschlepper, der 1924 auf der Tecklenborg-Werft für die Reederei W. Schuchmann gebaut wurde. Sie ist ein Exponat des Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven. Der Schlepper steht seit 2005 als Teil des Kulturdenkmals „Deutsches Schifffahrtsmuseum und Museumsflotte“ unter Denkmalschutz.[2]

Seefalke
Bergungsschlepper Seefalke im Museumshafen des Deutschen Schiffahrtsmuseums
Bergungsschlepper Seefalke im Museumshafen des Deutschen Schiffahrtsmuseums
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Bergungsschlepper
Rufzeichen DDSR[1]
Bauwerft Joh. C. Tecklenborg, Geestemünde
Verbleib Museumsschiff, Deutsches Schifffahrtsmuseum
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 58,50 m (Lüa)
Breite 9,00 m
Tiefgang (max.) 4,40 m
Vermessung 509 BRT
nach Umbau 619 BRT
 
Besatzung 19
Maschinenanlage
Maschine 2 × Dieselmotor
Maschinen­leistung 3300 PS
Höchst­geschwindigkeit 13,5 kn (25 km/h)

Technik

Maschinenraum der Seefalke

Das Schiff war zunächst mit zwei MAN-Motoren ausgerüstet. 1942 wurden diese während eines Umbaus des Schiffes durch zwei Sechszylinder-Dieselmotoren des Herstellers Deutz mit jeweils 1650 PS Leistung ersetzt.[3][4]

Geschichte

Der Schlepper wurde überwiegend im europäischen Raum für die Bergung in Not geratener Schiffe eingesetzt. So schleppte er beispielsweise im Mai 1928 den 1919 in Scapa Flow versenkten Großen Kreuzer Moltke zur Verschrottung ins schottische Rosyth[3][5] und im Sommer des Jahres das deutsche Passagierschiff Monte Cervantes, das sich am 24. Juli in Spitzbergen den Rumpf aufgerissen hatte, von Hammerfest nach Hamburg.

1945 wurde der Schlepper während eines Luftangriffs auf Kiel im Hafen versenkt. Als die Siegermächte das Hafenbecken, in dem der Schlepper gesunken war, nach dem Zweiten Weltkrieg mit Trümmerschutt zuschütten wollten, ließ die Reederei das Schiff heimlich heben und in der Außenförde erneut versenken. Nach der Aufhebung der Bergungsverbote durch die Alliierten im Jahr 1950 wurde es erneut gehoben und auf der Seebeckwerft in Bremerhaven instand gesetzt, um anschließend wieder in Dienst gestellt zu werden.[3][4]

Seit 1970 liegt der Schlepper im Museumshafen des Deutschen Schifffahrtsmuseums im Alten Hafen in Bremerhaven.[4]

Seit dem 1. März 1976 befindet sich im ehemaligen Funkraum des Schiffes die Clubstation des Ortsverbandes Bremerhaven des Deutschen Amateur-Radio-Clubs.[6]

Für die Bergungsarbeiten der Seute Deern musste die Seefalke im Herbst 2019 ihren Liegeplatz im Alten Hafen verlassen und lag vorübergehend im Neuen Hafen.

Literatur

  • Hans J Paulun, SEEFALKE: Schwimmendes Exponat des Deutschen Schiffahrtsmuseums. Arbeitskreis historischer Schiffbau e. V., 1992, ISBN 3-931874-03-6.
  • August Dierks, Hans Georg Prager, In Stürmen zu Hause. Bergungsmotorschiff Seefalke und seine Gefährten. Koehlers Verlagsgesellschaft, 1983, ISBN 3-7822-0215-5
Die Seefalke mit den Schleppern Mars und Carl am 17. Februar 2020 auf der Weser.
Commons: Seefalke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schlepper „Seefalke“, Seefunk & Seeschiffahrt. Abgerufen am 2. November 2011.
  2. Denkmaldatenbank des Landesamtes für Denkmalpflege Bremen
  3. Hochseebergungsschlepper „Seefalke“ (Memento vom 12. Juni 2010 im Internet Archive), Werften & Stadtgeschichte Bremerhavens. Abgerufen am 2. November 2011
  4. Hochsee-Bergungsschlepper „Seefalke“, Deutsches Schifffahrtsmuseum. Abgerufen am 13. Mai 2019.
  5. The thread about the last voyage of the Battlecruiser “Moltke”; or how a German warship almost destroyed the Forth Bridge after 8 years on the seabed, Threadinburgh, 13. Oktober 2022. Abgerufen am 25. Juli 2023.
  6. Ortsverband Bremerhaven, Deutscher Amateur-Radio-Club e. V. Abgerufen am 2. November 2011

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