Sebastian Schleidgen

Sebastian Schleidgen (* 24. März 1980 in Hagen) ist ein deutscher Philosoph.

Leben

Sebastian Schleidgen studierte von 2000 bis 2007 Philosophie und Soziologie an der Universität Konstanz. Es folgte von 2007 bis 2010 die Promotion im Graduiertenkolleg „Bioethik – Zur Selbstgestaltung des Menschen durch Biotechnologien“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen mit einer Arbeit über Nachhaltige Entwicklung, menschliche Grundbedürfnisse und Suffizienzgerechtigkeit bei Eve-Marie Engels und Thomas Potthast. Von 2009 bis 2010 war er außerdem Fellow an der Harvard University.

Von 2011 bis 2014 war Schleidgen dann Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, von 2015 bis 2017 am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen am Universitätsklinikum Heidelberg sowie von 2017 bis 2019 am Lehrstuhl für Ethik, Theorie und Geschichte der Medizin an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar. Gegenwärtig ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der FernUniversität in Hagen und Freier Mitarbeiter am Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Tectum Verlag gibt er die Reihe Ethik und Moral heraus.[1]

Schleidgen ist seit 2014 mit der Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Nicole Falkenhayner verheiratet. Das Paar hat eine Tochter.

Forschungsschwerpunkte

Zu Sebastian Schleidgens Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem Ethik, Metaethik, Politische Philosophie und Angewandte Ethik, hier insbesondere Medizinethik.

Publikationen (Auswahl)

Monografien

  • Sebastian Schleidgen: Zukunft verpflichtet? Der Nachhaltigkeitsbegriff zwischen Vertragstheorie und Utilitarismus. Tectum, Baden-Baden 2009, ISBN 978-3-8288-2010-4 (122 S.).

Herausgaben

  • Sebastian Schleidgen (Hrsg.): Gleichheit und Gerechtigkeit. Beiträge zur Egalitarismusdebatte (= Ethik & Moral. Nr. 2). Tctum, Baden-Baden 2017, ISBN 978-3-8288-4096-6 (160 S.).
  • Orsolya Friedrich, Diana Aurenque, Galia Assadi und Sebastian Schleidgen (Hrsg.): Nietzsche, Foucault und die Medizin. Philosophische Impulse für die Medizinethik. transcript, Bielefeld 2016, ISBN 978-3-8376-2875-3 (298 S.).
  • Sebastian Schleidgen (Hrsg.): Should we always act morally? Essays on Overridingness (= Ethik & Moral. Nr. 1). Tectum, Paderborn 2012, ISBN 978-3-8288-2827-8 (englisch, 190 S.).
  • Human Nature and Self Design. In: Sebastian Schleidgen, Michael Jungert, Robert Bauer und Verena Sandow (Hrsg.): Human Nature and Self Design. Mentis, Paderborn 2011, ISBN 978-3-89785-733-9 (196 S.).

Beiträge in Sammelbänden

  • Sebastian Schleidgen: Praktisch wirksame Ethik, Metaethik und empirische Erkenntnis. Eine Verhältnisbestimmung. In: Alexander Max Bauer und Malte Ingo Meyerhuber (Hrsg.): Philosophie zwischen Sein und Sollen. Normative Theorie und empirische Forschung im Spannungsfeld. Walder de Gruyter, Berlin und Boston 2019, ISBN 978-3-11-061204-2, S. 53–71.
  • Orsolya Friedrich und Sebastian Schleidgen: Zur Rolle von Selbstbestimmung und Autonomie in John Rawls' kontraktualistischer Begründung eines pluralistischen Egalitarismus. In: Sebastian Schleidgen (Hrsg.): Gleichheit und Gerechtigkeit. Beiträge zur Egalitarismusdebatte. Tectum, Baden-Baden 2017, ISBN 978-3-8288-4096-6, S. 145–157.
  • Sebastian Schleidgen und Orsolya Friedrich: Praktische Rationalität und die These des Vorrangs der Moral. In: Martin Hoffmann, Reinold Schmücker und Héctor Wittwer (Hrsg.): Vorrang der Moral? Eine metaethische Kontroverse. Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-465-04276-1, S. 165178.
  • Orsolya Friedrich und Sebastian Schleidgen: Das Verhältnis von Normalität und Normativität im Bereich der Psyche. In: Susanne Beck (Hrsg.): Krankheit und Recht – Ethische und juristische Perspektiven. Springer, Berlin und Heidelberg 2016, ISBN 978-3-662-52650-7, S. 25–38.

Artikel in Fachzeitschriften

  • Fabia Gansen, Franziska Severin, Sebastian Schleidgen, Georg Marckmann und Wolf Rogowski: Lethal Privacy. Quantifying Life Years Lost if the Right to Informational Self-Determination Guides Genetic Screening for Lynch Syndrome. In: Health Policy. Band 123, Nr. 10, 2019, ISSN 0168-8510, S. 10041010, doi:10.1016/j.healthpol.2019.08.015 (englisch).
  • Orsolya Friedrich und Sebastian Schleidgen: Kohärentistische Rechtfertigung und abduktives Schließen in der angewandten Ethik. In: Zeitschrift für medizinische Ethik. Band 65, Nr. 2, 2019, ISSN 0944-7652, S. 155–168.
  • Sandra Fernau, Sebastian Schleidgen, Christoph Schickhardt, Ann-Kristin Oßa und Eva Winkler: Zur Rolle und Verantwortung von Ärzten und Forschern in systemmedizinischen Kontexten. Ergebnisse einer qualitativen Interviewstudie. In: Ethik in der Medizin. Band 30, Nr. 4, 2018, ISSN 0935-7335, S. 307–324, doi:10.1007/s00481-018-0494-8.
  • Wolf Rogowski und Sebastian Schleidgen: Using Needs-Based Frameworks for Evaluating New Technologies. An Application to Genetic Tests. In: Health Policy. Band 119, Nr. 2, 2015, ISSN 0168-8510, S. 147155, doi:10.1016/j.healthpol.2014.11.006 (englisch).

Einzelnachweise

  1. Sebastian Schleidgen: Curriculum Vitae. (PDF) Abgerufen am 8. Januar 2020.
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