Sebastian Esser

Sebastian Esser (* 1976 in Hachenburg) ist ein deutscher Journalist und Unternehmer.

Sebastian Esser (2015)

Leben

Sebastian Esser studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, an der Universität Konstanz und an der Sorbonne. Er absolvierte eine Redakteursausbildung an der Berliner Journalisten-Schule.[1]

Von 2004 bis 2006 war er Chefredakteur der Medienzeitschrift V.i.S.d.P. Von 2006 bis 2008 gehörte er als Politikredakteur zum Gründungsteam der im Februar 2007 erstmals erschienenen deutschen Ausgabe von Vanity Fair.[2] Gemeinsam mit dem Journalisten Hajo Schumacher gründete er 2009 das Start-up-Unternehmen Spredder, das 2011 von der Deutsche Post AG übernommen wurde.[3]

2012 startete Esser Krautreporter als Crowdfunding-Plattform für Journalismus.[4][5] 2014 gründete er – ebenfalls unter dem Namen Krautreporter – ein Online-Magazin, das durch die bis dahin größte deutsche Crowdfunding-Kampagne finanziert wurde.[6][7] Esser ist heute Herausgeber von Krautreporter und Vorstand der Krautreporter Genossenschaft.[8][9]

Im April 2021 ging Krautreporter rechtlich gegen einen Plan das Bundeswirtschaftsministerium vor, das Druckgewerbe mit 220 Millionen Euro zu subventionieren, digitale Medien jedoch nicht. Diese geplante Presseförderung verletze die Pressefreiheit, der Staat greife in den Wettbewerb von Presseunternehmen ein, argumentierte Esser.[10][11] In der Folge erklärte das Ministerium die Presseförderung wegen verfassungsrechtlicher Bedenken für gescheitert.[12][13]

2017 gründete Esser das Start-up-Unternehmen Steady, das unabhängige Publikationen wie Online-Magazine, Blogs und Podcasts nutzen können, um sich durch Mitgliedschaftsprogramme nach dem Vorbild von Krautreporter zu finanzieren.[14] 2022 startete er unter dem Namen "Blaupause" einen wöchentlichen Newsletter zum Thema Mitgliedschaften.[15]

Auszeichnungen

Schriften

  • Europas Suche nach einer gemeinsamen Öffentlichkeit: Eine Inhaltsanalyse der Debatte über eine EU-Verfassung in europäischen Tageszeitungen. Tectum, 2005, ISBN 3-8288-8816-X.

Einzelnachweise

  1. Sebastian Esser | Reporter-Workshop 2015. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  2. Abgänge bei „Vanity Fair“. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  3. Deutsche Post führt DieRedaktion.de mit Spredder zusammen. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  4. Goldmann, Stephan: Sebastian Esser über Steady: „Crowdfunding ohne Drama“. In: Lousypennies. Karsten Lohmeyer, 7. März 2017, abgerufen am 24. Januar 2020.
  5. Krautreporter. In: Crowdfunding Berlin. Kulturprojekte Berlin GmbH, 7. März 2017, abgerufen am 24. Januar 2020.
  6. Ole Reißmann: Krautreporter: Leser sollen neues Online-Magazin mit 900.000 Euro starten. auf: Spiegel Online. 13. Mai 2014.
  7. Crowdfunding-Projekt: „Krautreporter“ finden genügend Unterstützer. auf: www.spiegel.de, 13. Juni 2014, abgerufen am 3. Juli 2014: „Kein deutsches Crowdfunding-Projekt dürfte medial größere Aufmerksamkeit bekommen haben.“
  8. Impressum und Kontakt - Krautreporter. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  9. Krautreporter Genossenschaft. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  10. Leon Fryszer und Sebastian Esser KR-Vorstand: Warum wir rechtlich gegen die Bundesregierung vorgehen. Abgerufen am 27. Juni 2021.
  11. @mediasres Medienmagazin - Die Sendung vom Donnerstag. Abgerufen am 27. Juni 2021 (deutsch).
  12. Claudia Tieschky: Presseförderung: Bundeswirtschaftsministerium zieht Plan zurück. Abgerufen am 27. Juni 2021.
  13. Michael Hanfeld: Presseförderung gescheitert: Kein guter Tag für die Pressefreiheit. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 27. Juni 2021]).
  14. Sebastian Esser über neues Bezahlsystem Steady: „Crowdfunding ohne Drama“. 3. Februar 2017, abgerufen am 24. Januar 2020.
  15. Sebastian Esser: Mach dich unabhängig! In: Blaupause. Abgerufen am 2. Februar 2022.
  16. Lead Award. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  17. Die Feier der Journalisten des Jahres 2013 – medium magazin. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  18. LeadAwards 2019. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  19. Preisträger - Grimme Online Award. Abgerufen am 24. Januar 2020.
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