Schwennau
Schwennau (dänisch: Svendå) ist der Name eines Stadtteils von Glücksburg sowie eines kleinen Flusses im Norden der Landschaft Angeln, der von Wees kommend in die Flensburger Förde mündet. Er hat eine Länge von 5,52 km. Das Quellgebiet liegt im Drainagesystem eines Ackers westlich der Kreisstraße K 92. Auf den ersten 1,23 km verläuft sie in einem Rohr und tritt nach Unterquerung der K 92 zum ersten Mal im Ortsteil Rothenhaus an die Oberfläche (Lage ). Ihr größter rechter Zufluss ist die Munkbrarupau, die den Glücksburger Schlossteich durchfließt und nach dem Verlassen des Schlossteiches in die Schwennau mündet (Lage ).[1]
Schwennau dänisch: Svendå | ||
Mündung der Schwennau bei Glücksburg 2013. Der zu sehende Campingplatz existiert mittlerweile nicht mehr. | ||
Daten | ||
Lage | Kreis Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein, Deutschland | |
Flusssystem | Schwennau | |
Flussgebietseinheit | Schlei/Trave | |
Quelle | in der Nähe der K 92 bei Wees 54° 48′ 46″ N, 9° 30′ 40″ O | |
Quellhöhe | 42 m | |
Mündung | bei Glücksburg in die Flensburger Förde 54° 50′ 49″ N, 9° 32′ 17″ O | |
Mündungshöhe | 0 m | |
Höhenunterschied | 42 m | |
Sohlgefälle | 7,6 ‰ | |
Länge | 5,5 km | |
Rechte Nebenflüsse | Munkbrarupau |
Hintergrund
Die Schwennau wurde erstmals 1756 erwähnt. Der Name geht entweder auf dänisch Svineå für Schweineau zurück oder bedeutet die schwindende (d. h. versickernde) Au (zu altnordisch svina≈abnehmen, sich verringern), da das Terrain am Auslauf sehr sumpfig ist.[2] 1763 wurde an der Mündung des kleinen Flusses eine Ziegelei eingerichtet.[3][4] Die Ziegelei an der Schwennau gehörte zu einer großen Anzahl von Ziegeleien an der Förde, die einen bedeutsamen Wirtschaftszweig im Flensburger Raum darstellten.[5] Der unweit der Schwennau-Mündung gelegene Überrest der ehemaligen Ziegelei, der Schwennauhof, stellt offensichtlich den ältesten Gebäudebestand in der Gegend dar.[6]
Das vor der Mündung befindliche Schwennautal ist Teil des Landschaftsschutzgebietes "Flensburger Förde"[7] und Teil des Fauna-Flora-Habitats (FFH) „Küstenbereiche Flensburger Förde von Flensburg bis Geltinger Birk“.[8][9] Dieses enthält auch das FFH-Teilgebiet " Munkbrarupau- und Schwennautal".[10] Im Schwennautal liegt die Turmruine Erlkron, welche Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet wurde. Unmittelbar an der Mündung der Schwennau wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ein kleiner Campingplatz eingerichtet, der bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts Bestand hatte. Inzwischen befindet sich dort die Ferienhaussiedlung Glück in Sicht. Auf dem Gelände des ehemaligen Campingplatzes wurde 2019 zudem ein Restaurant gebaut. Der benachbarte Schwennauhof diente über fünfzig Jahre, bis zum Jahr 2010, als Jugenderholungsstätte.[11][12] Danach wurde der Hof zu einem Ferienresort umgebaut.[13][14] Beim Ortsteil Schwennau liegen des Weiteren das Anwesen Moos (östlich von Schwennauhof),[15] die Straße Blocksberg[16] (auf einer mit Einfamilienhäusern bebauten Anhöhe, südlich von Schwennauhof)[17] sowie der Wald Friedeholz.
Weblinks
Einzelnachweise
- Verlauf der Schwennau. In: DigitalerAtlasNord - AWGV (Wasserland SH). Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 3. Oktober 2021.
- Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 591.
- Flensburger Tageblatt: Verbot für echtes Reetdach: Schwennauhof in Glücksburg: Mit Kunst-Reet zu altem Glanz?, vom: 17. August 2018; abgerufen am: 19. August 2018 (der besagte Artikel verweist auf die Chronik des Kirchspiels Munkbrarup von 1976)
- Hans Nicolai Andreas Jensen erwähnt in einem seiner Bücher ebenfalls die Ziegelei, nennt aber das Datum 1763. Vgl.Versuch einer kirchlichen Statistik über das Herzogthum Schleswig, Band 3, Seite 987
- Marsch & Förde - Ziegeleien. Abgerufen am 30. Juli 2018.
- Flensburger Tageblatt: Verbot für echtes Reetdach: Schwennauhof in Glücksburg: Mit Kunst-Reet zu altem Glanz?, vom: 17. August 2018; abgerufen am: 19. August 2018
- Gültige Landschaftsschutzgebiete im Kreis Schleswig-Flensburg. PDF barrierefrei zugänglich. In: Kreisportal. Kreis Schleswig-Flensburg, 23. Juni 2011, S. 1, abgerufen am 22. März 2022 (Tabelle lfd. Nr. 13, Flensburger Förde, Kreisverordnung v. 31. März 1967).
- Umweltministerium Schleswig-Holstein: Managementplan Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Küstenbereiche Flensburger Förde von Flensburg bis Geltinger Birk
- Küstenbereiche Flensburger Förde von Flensburg bis Geltinger Birk (FFH-Gebiet). 1123-393. In: Steckbriefe der Natura 2000 Gebiete. Bundesamt für Naturschutz, 2018, abgerufen am 22. März 2022.
- Munkbrarupau- und Schwennautal (FFH-Gebiet). 1123-305. In: Steckbriefe der Natura 2000 Gebiete. Bundesamt für Naturschutz, 2018, abgerufen am 22. März 2022.
- Flensburger Tageblatt: Leiser Abschied von Schwennauhof, vom: 9. Oktober 2010; abgerufen am: 2. August 2018
- Flensburger Tageblatt: Jugendreisen im Sport. Jugendferiendorf in Schwennauhof-Ostsee, Deutschland, abgerufen am: 2. August 2018
- Flensburger Tageblatt: Ex-Schwennauhof Glücksburg: Ärger in Sicht, vom: 9. Juni 2017; abgerufen am: 2. August 2018
- Flensburger Tageblatt: Glücksburg : Urlaub mit Blick auf die Innenförde, vom: 6. Juni 2017; abgerufen am: 2. August 2018
- Bekanntmachung der Stadt Glücksburg (Ostsee), Vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 47 „Schwennauhof“ (Memento des vom 2. August 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , vom: 29. September 2015; abgerufen am: 2. August 2018
- Wie alt die Bezeichnung für diese Straße ist, ist unklar. Vermutlich älter dürfte der Blocksberg am Flensburger Stadtrand sein.
- Bekanntmachung der Stadt Glücksburg (Ostsee), Vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 47 „Schwennauhof“ (Memento des vom 2. August 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , vom: 29. September 2015; abgerufen am: 2. August 2018