Schwartauer Werke
Die Schwartauer Werke sind ein Unternehmen mit Sitz in Schleswig-Holstein. Das Unternehmen wurde 1899 gegründet. Am Sitz in Bad Schwartau arbeiten 950 Mitarbeiter. Zu den Produkten des Unternehmens gehören Konfitüre, Marmelade, Fruchtaufstrich, Müsli- und Fruchtriegel, Dessert-Saucen, gekühlte Fruchtzubereitungen sowie Kaffee- und Fruchtsirup.
Schwartauer Werke | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 3. Juli 1899 |
Sitz | Bad Schwartau, Deutschland |
Mitarbeiterzahl | 950 |
Umsatz | EUR 300 Mio. (2016) |
Branche | Lebensmittelhersteller |
Website | www.schwartauer-werke.de |
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1899 von den Brüdern Paul (* 27. Februar 1871 in Rostock[1]) und Otto Fromm (* 8. August 1872 in Rostock; † 15. August 1915 in Berlin) als offene Handelsgesellschaft unter dem Namen „Chemische Fabrik Schwartau“ gegründet. Während in den ersten Jahren Kunsthonig, Preiselbeerkompott und Pflaumenmus hergestellt wurden, produzierte das Unternehmen ab 1904 auch Marmeladen. 1907 erfolgte die Gründung einer Zuckerraffinerie. Die Schwartauer Werke konzentrierten sich fortan auf die Herstellung von Produkten auf Fruchtbasis.
Mit der Änderung des Produktsortiments wurde 1912 der Firmenname von der Chemischen Fabrik in die „Schwartauer Honigwerke und Zuckerraffinerie“ geändert. Ebenfalls 1912 bringt Schwartau seine erste Konfitüre, die Schwartauer Fünffrucht-Konfitüre auf den Markt. 1922 erfolgt die Umbenennung des Unternehmens in Lübecker Pralinen- und Konfitürenfabrik, 1924 in Mablo-Werke GmbH.
1924 entwarf der Künstler Alfred Mahlau das Markenzeichen der Schwartauer Werke, die Türme der fünf Kirchen von Bad Schwartaus Nachbarstadt Lübeck, von Nord nach Süd gesehen: Jakobikirche, Marienkirche, Petrikirche, Aegidienkirche und Lübecker Dom.
1927 Vereinigung mit der Lübecker Marzipan- und Backmassenfabrik und der Lübecker Pralinen- und Konfitürenfabrik zur Schwartauer Werke AG.
In der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigten auch die Schwartauer Werke AG Zwangsarbeiter. Sie hatten ein eigenes Zivilarbeiterlager mit etwa 110 Insassen.[2][3]
1959 Umwandlung in eine GmbH & Co.
1962 führte das Unternehmen die Konfitüre Schwartau Extra ein.
1968 übernahm Arend Oetker das Unternehmen sowie den Vorsitz der Geschäftsführung der Schwartauer Werke.
1986 erwarben die Schwartauer Werke eine Lizenz zur Verwendung des Namens Mövenpick für Fruchtaufstriche[4] und etablierten diesen als Premiummarke im deutschen Markt. Im August 2004 wurde der Vertrag langfristig verlängert.[5]
1986 begann der Bau des Schwartau-Werbeturms, der im Mai 1987 fertiggestellt wurde. Bis heute ist der Pylon das Wahrzeichen der Schwartauer Werke.
Seit 2002 sind die Schwartauer Werke Teil des Schweizer Lebensmittelherstellers Hero, an dem Arend Oetker mehrheitlich beteiligt ist. Die Firmenbezeichnung lautet seitdem „Schwartauer Werke GmbH & Co. KGaA“.
Im Juni 2006 wurde ein Forschungs- und Entwicklungscenter eröffnet. 2012 expandierte das Unternehmen und eröffnete ein zweites Konfitürenwerk am Standort in Bad Schwartau.
Seit 2012 bieten die Schwartauer Werke einen Werksverkauf an.
Für die Herstellung der Konfitüren, Sirupe, Dessert-Saucen und Fruchtriegel kauft Schwartau seine Früchte vorrangig in Europa ein. Insgesamt stammen heute rund 90 Prozent der verarbeiteten Früchte aus der Europäischen Union. Exotische Früchte, wie zum Beispiel Ananas oder Mangos, werden aus Ländern außerhalb Europas bezogen. Rund 40 Prozent der Erdbeeren wurden 2013 von deutschen Vertragsbauern eingekauft.
Schwartau Werbeturm
In den Jahren 1986/1987 errichteten die Schwartauer Werke in unmittelbarer Nähe der A 1 am Autobahndreieck Bad Schwartau (A 1/A 226) einen 50 Meter hohen Reklameturm („Schwartau Werbeturm“). Der Turm wurde im Mai 1987 in Betrieb genommen und befindet sich auf dem heutigen Gelände eines Autohauses.
Es handelt sich um eine sechseckige Säule (Pylon) mit einem Durchmesser von 4,50 m aus Beton mit einer kleinen Plattform auf der Spitze, auf der sich das Logo befindet. Das Logo hat einen Durchmesser von 10 m. Es ist bei Dunkelheit beleuchtet und dreht sich von 8 bis 22 Uhr (1,6 Mal je Minute). Auf der Spitze befindet sich eine rote Flugbefeuerung. Aufgrund seiner Höhe und der nächtlichen Beleuchtung ist der Turm weithin sichtbar.
Bereits kurz nach seiner Fertigstellung hat sich der Turm – über seine Funktion als Werbeträger für die Schwartauer Werke hinaus – durch seine exponierte Lage auch zu einem Wahrzeichen für die Stadt Bad Schwartau entwickelt.
Um während der Energiekrise 2023 Energie zu sparen, wurde auf die Beleuchtung und Rotation des Logos verzichtet.
Weblinks
Einzelnachweise
- laut Immatrikulation zum Sommersemester 1892 (Kleine Matrikel), Nr. 15 der Universität Rostock.
- Anne Kaiser, Ursula Krause-Schmitt: Das nationalsozialistische Lagersystem. Hrsg.: Martin Weinmann. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1998, ISBN 978-3-86150-261-6, S. 489.
- Rolf Schwarz: Verschleppt zur Sklavenarbeit. Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Schleswig-Holstein. Hrsg.: Gerhard Hoch. 1985, Die Lager. Suche und Ergebnis.
- Geschichte (Memento des vom 4. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Mövenpick Fine Foods
- Mövenpick und Schwartau verlängern Lizenzpartnerschaft (Memento des vom 4. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Mövenpick Fine Foods, 31. August 2004