Garsten

Garsten ist eine Marktgemeinde mit 6690 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) in Oberösterreich im Bezirk Steyr-Land. Bekannt ist der Ort vor allem für das ehemalige Stift Garsten, in dem sich heute die Justizanstalt Garsten befindet.

Marktgemeinde
Garsten
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Garsten
Garsten (Österreich)
Garsten (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Steyr-Land
Kfz-Kennzeichen: SE
Fläche: 53,21 km²
Koordinaten: 48° 1′ N, 14° 25′ O
Höhe: 298 m ü. A.
Einwohner: 6.690 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 126 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4451
Vorwahl: 07252
Gemeindekennziffer: 4 15 06
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Am Platzl 9
4451 Garsten
Website: www.garsten.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Anton Silber (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(31 Mitglieder)
Insgesamt 31 Sitze
Lage von Garsten im Bezirk Steyr-Land
Lage der Gemeinde Garsten im Bezirk Steyr-Land (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Garsten im Bezirk Steyr-Land (anklickbare Karte)
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Blick von der Dambergwarte
Blick von der Dambergwarte
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

Garsten liegt auf 298 m Höhe im Traunviertel am Rande der Eisenstadt Steyr. Die Ausdehnung der Marktgemeinde beträgt 11,4 km von Nord nach Süd und 10,7 km von West nach Ost. Ein Anteil von 39 % der Gemeindefläche ist bewaldet, 51,4 % sind landwirtschaftlich genutzt.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 20 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Buchholz (238)
  • Christkindl (536)
  • Garsten (2196)
  • Garsten Nord (505)
  • Kraxental (244)
  • Lahrndorf (496)
  • Mühlbach (323)
  • Mühlbachgraben (52)
  • Oberdambach (169)
  • Pergern (142)
  • Pesendorf (348)
  • Rosenegg (121)
  • Saaß (432)
  • Sand (110)
  • Sarning (136)
  • Schwaming (81)
  • Sonnberg (40)
  • Tinsting (54)
  • Unterdambach (447)
  • Unterlaussa (20)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Garsten, Lahrndorf, Mühlbach, Oberchristkindl, Pergern und Unterdambach.

Nachbargemeinden

Sierning Steyr
Aschach an der Steyr Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt St. Ulrich bei Steyr
Ternberg Laussa

Geschichte

Erstmals wird Garsten in den Aufzeichnungen der Synode von Mistelbach 985 urkundlich erwähnt. 1082 wurde das Kloster als Kollegiatstift von Ottokar I, einem Traungauer gegründet. Unter seinem Sohn Ottokar II erfolgte im Jahr 1107 die Berufung von Benediktinern aus dem Stift Göttweig mit dem berühmten ersten Abt und Heiligen Berthold von Garsten.[2] Dies war für die weitere politische und kulturelle Entwicklung maßgebend.

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.

Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau und wurde am 10. Juli 1938 nach Steyr eingemeindet.[3]

Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. 1958 wurde die Gemeinde zum Markt erhoben.

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Garsten ist Sitz des Rundfunkveranstalters RTV Regionalfernsehen OÖ.

Verkehr

  • Bahn: Der Bahnhof Garsten liegt an einer Teilstrecke der Rudolfsbahn. Von 1889 bis 1982 war Garsten Ausgangspunkt der schmalspurigen Steyrtalbahn, die seit 1985 wieder tageweise als Museumsbahn fährt, jedoch erst ab Bahnhof Steyr Lokalbahn (Streckenkilometer 2,7) und nur mehr bis Grünburg.

Politik

BW

Der Gemeinderat hat 31 Mitglieder.

Bürgermeister

Bürgermeister seit 1850 waren:[9]

  • 1850–1855 Alois Greutter
  • 1855–1870 Josef Blumenschein
  • 1870–1882 Johann Eder
  • 1882–1891 Franz Burgholzer
  • 1891–1915 Josef Schweinschwaller
  • 1915–1921 Franz Brandstetter
  • 1921–1923 Johann Weindl
  • 1923–1938 Josef Lenzenweger
  • 1938–1938 Egon Meindl
  • 1938–1940 (eingemeindet Steyr)
  • 1940–1942 Lambert Lötsch
  • 1942–1945 Anton Brandner
  • 1945–1948 Josef Lenzenweger
  • 1948–1949 Leopold Oberaigner
  • 1949–1979 Alfred Mayrhofer
  • 1979–2008 Franz Steininger (ÖVP)[10]
  • seit 2008 Anton Silber (ÖVP)[11]

Wappen

Blasonierung: Gespalten von Blau und Rot; rechts ein silberner, aufgerichteter, rot gewaffneter und gehörnter, feuerspeiender Panther; links ein silberner Balken. Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß.[12]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen mit Bezug zur Gemeinde

Literatur

  • Karl Mayer: Garsten. Lebenswerte Gemeinde zwischen Tradition und Aufbruch. Moserbauer Verlag, Ried im Innkreis 2006.
  • Karl Ramsmaier, Waltraud Neuhauser: Schwere Tage, dunkle Zeiten. Die NS-Zeit in Garsten 1938–1945. Verlag Denkmayr, Linz 2006.
  • Karl Mayer: Garstner Bauernhöfe. Eigenverlag (Bauernschaft Garsten), Garsten 2017.
Commons: Garsten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Garsten – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Diözese Linz: Chronik der Pfarre Garsten aufgerufen 6. Juli 2018
  3. Land Oberösterreich: Geschichte und Geografie – 1938, aufgerufen am 6. Juli 2018
  4. Gemeinderatswahlergebnis 2003 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 7. Januar 2022.
  5. Gemeinderatswahlergebnis 2009 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 7. Januar 2022.
  6. Gemeinderatswahlergebnis 2015 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 7. Januar 2022.
  7. Wahlen Oberösterreich 2021. In: orf.at. Abgerufen am 15. März 2024.
  8. https://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/GE41500.htm?g=41506
  9. Gemeinden | Garsten | Bürgermeister. Land Oberösterreich, abgerufen am 7. Januar 2022.
  10. Garstener Bürgermeister geht in Pension auf ORF vom 6. November 2008, abgerufen am 19. Februar 2009.
  11. Bürgermeisterwahlen 2015: Ergebnis Bezirk Steyr-Land (Memento vom 29. September 2015 im Internet Archive)
  12. Land Oberösterreich, Wappen der Gemeinde Garsten. Abgerufen am 23. März 2019.
  13. Fuchs, Franz. In: www.parlament.gv.at. Abgerufen am 2. November 2021.
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