Schwörtag

Der Schwörtag war ein Tag, an dem von der Bürgerschaft einer Stadt ein feierlicher Eid abgelegt wurde (Bürgereid). Im oberdeutschen Sprachgebiet wird er als „Huldigungstag“ bezeichnet.[1] Termin und Ablauf des Schwörtages und die dabei zu leistenden Eide wurden durch die Obrigkeit einer Stadt in „Schwörartikeln“ genau festgelegt.[2] Heute finden Schwörtage noch bzw. wieder in den ehemaligen Reichsstädten Ulm, Esslingen am Neckar und Reutlingen statt.

Feier zum Schwörtag in Reutlingen im ehemaligen Schwörhof
Feier zum Schwörtag in Reutlingen im Schwörhof
Fahnenschwinger bei Reutlinger Schwörtag
Fahnenflaiger beim Reutlinger Schwörtag

Im Jahr 2021 wurden die „Schwörtagstraditionen in ehemaligen Reichsstädten“ in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes im Bereich „Gesellschaftliche Bräuche, Feste und Rituale“ aufgenommen.[3][4]

Literatur

  • Anne Christina May: Schwörtage in der Frühen Neuzeit. Ursprünge, Erscheinungsformen und Interpretationen eines Rituals, Ostfildern 2019 (zugl. Dissertation Universität Erfurt 2017), ISBN 978-3-7995-1328-9.
  • Werner Ströbele: „Ein Tag Demokratischen Frohsinns!“ Schwörtage in Ulm, Reutlingen und Esslingen als immaterielles Kulturerbe. In: Schwäbische Heimat, 72. Jg. 2021, Heft 3, S. 82–89 (online)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Adelung, Johann Christoph: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart (1811), Bd. III, 1758, s. v. Schwörtag
  2. Stadtarchiv Gengenbach, Akte C,X/1: Schwörartikel 1698–1750.
  3. Veronika Lintner: Tradition der Schwörtage ist jetzt Immaterielles Kulturerbe in Deutschland. In: Augsburger Allgemeine. 22. März 2021, abgerufen am 27. März 2021.
  4. Bundesweites Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe | Deutsche UNESCO-Kommission. Abgerufen am 27. März 2021.
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