Schutt
Schutt ist eine größere, nicht verfestigte Anhäufung von kantigen Gesteinsbruchstücken. Schutt entsteht durch physikalische Verwitterung und Erosion, wobei der Transport oft rein durch Schwerkraft, immer aber über sehr kurze Distanzen erfolgt. Ein einzelnes Schuttfragment ist nach DIN 4022 größer als 63 mm, allgemein zumindest größer als 2 mm[1] Schutt zählt damit zu den Psephiten. Sind die Gesteinsbruchstücke relativ groß (dm- bis m-Bereich), spricht man auch von Blockschutt.
Derartiges Gesteinsmaterial häuft sich vor allem im Hochgebirge, am Fuß von Steilhängen oder Felswänden, zu Schutthalden (Talus) bzw. Blockhalden an. Da periglaziales Klima, wie es im Hochgebirge herrscht, physikalischer Verwitterung Vorschub leistet, existieren heute auch in weiten Teilen der Mittelgebirge der Nordhalbkugel ausgedehnte Blockhalden, die im deutschen Sprachraum auch als „Blockmeere“ bezeichnet werden. Versteinert das Material, entsteht eine Breccie (in Unterscheidung zum rundsteinigen Konglomerat).
Lockermaterial, das überwiegend aus gerundeten Gesteinsbruchstücken (Geröll) besteht, wird in den Geowissenschaften als Schotter bezeichnet, während „Schotter“ im Bauwesen für kantiges, aber künstlich gebrochenes Material steht.
Im weiteren Sinn werden auch die Trümmer zerstörter Gebäude oder Gebäudeteile als Schutt bezeichnet. Im modernen Bauwesen spricht man von Bauschutt. Einzelne Schichten im Untergrund aus Schutt kennzeichnen lange genutzte menschliche Siedlungen (siehe auch Schuttgrube).
Weblinks
- Gesteinskunde (abgerufen am 10. Oktober 2019)
- Schutthalden Alpen Arktis (abgerufen am 10. Oktober 2019)
- Klassifikation von Schutthalden (abgerufen am 10. Oktober 2019)
- Die Leitbodenformen Thüringens (abgerufen am 10. Oktober 2019)
Einzelnachweise
- Schutt im geowissenschaftlichen Online-Lexikon GeoDZ.com