Schultenhof
Ein Schultenhof ist eine ausschließlich in Westfalen vorkommende Sonderform eines ländlichen Anwesens.
Als Schulte wurden im hohen Mittelalter die vom Grundherrn eingesetzten Besitzer großer Haupthöfe bezeichnet. Es gehörte zu ihren Aufgaben, die Natural- und Geldabgaben der umliegenden kleineren Höfe einzuziehen. Schultenfamilien gehörten zur ländlichen Oberschicht; entsprechend opulent und kostbar ausgestattet waren ihre Gehöfte. In manchen Gegenden finden sich bis zu 40 m lange Hallenhäuser, die Wohnung, Stallungen und Scheune unter einem Dach vereinigen. Die Geschichte dieser Anwesen lässt sich vielfach bis zu 1000 Jahren zurückverfolgen.
Beispiele
- Schultenhof Marxloh
- Schultenhof Renninghausen
- Schultenhof Kirchlinde
- Schultenhof Bathey
Literatur
- Josef Schepers: Haus und Hof westfälischer Bauern. Münster 1977.
- Theodor Schulte Strathaus: Der Schultenhof zu Meckinghoven. Verlag Siegfried Rieck, Delmenhorst 1984
- Martin Rosswog: Schultenhöfe : Zur Ausstellung im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold. Schirmer, Mosel 2005
- Leopold Schütte: Absetzbare Wirtschafter: Die Schulten im alten Westfalen. In: Westfälische Zeitschrift Heft 159/2009 (Digitalisat)
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