Schondelle

Die Schondelle ist ein 5,2 km langer orografisch linker bzw. südlicher Nebenfluss der Emscher in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Schondelle
Bachbett der Schondelle auf der großen Wiese im Rombergpark

Bachbett der Schondelle auf der großen Wiese im Rombergpark

Daten
Gewässerkennzahl DE: 277214
Lage Deutschland

Ruhrgebiet

Flusssystem Rhein
Abfluss über Emscher Rhein Nordsee
Quelle bei Wellinghofen
51° 28′ 3″ N,  29′ 30″ O
Quellhöhe 133 m ü. NHN[1]
Mündung nordöstlich von Brünninghausen in die Emscher
51° 29′ 24″ N,  28′ 17″ O
Mündungshöhe 84 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied 49 m
Sohlgefälle 9,5 
Länge 5,2 km[2]
Einzugsgebiet 11,793 km²[2]
Linke Nebenflüsse Olpkebach
Großstädte Dortmund

Etymologie

Der Name Schondelle ist Niederdeutsch. Die Bezeichnung setzt sich zusammen aus schon = schön und Delle = Senke[3].

Geographie

Die Schondelle entspringt in Wellinghofen in einem Quellteich auf einer Höhe von 133 m ü. NN. Von hier aus fließt sie zuerst in westliche Richtungen. Bei Lücklemberg mündet linksseitig der Olpkebach. Unterhalb der Mündung wendet der Bach seinen Lauf nach Norden, durchfließt den Zoologischen Garten und den Botanischen Garten Rombergpark in Brünninghausen. Hier mündet rechtsseitig der Pferdebach.

Etwas unterhalb speist die Schondelle einen Teich in Höhe des Torhauses Rombergpark. Über einhundert Jahre verschwand sie hier in einem Kanal. Unterirdisch unterquerte der Bach die B 54 und den Phoenixpark, um anschließend auf 84 m ü. NN in die Emscher zu münden.

Im Zuge der Renaturierung der Emscher durch die Emschergenossenschaft ersetzte die Stadt Dortmund die bisherige Mischwasserkanalisation und trennte durch eine aufwändige Abkopplungsmaßnahme den unteren Bachlauf der Schondelle vom Schmutzwasser. Während für das Abwasser im unterirdischen Vortrieb ein neuer Kanal unter die B 54 hindurch angelegt wurde, wurde das Bachbett der Schondelle freigelegt bzw. neu an die Oberfläche verlegt. Der neue Verlauf, für den Tiefbauarbeiten von bis zu 20 m Höhe vorzunehmen waren, was ca. 200.000 t Bodenaushub entspricht, folgt vom Rombergpark etwa 1200 m dem Verlauf der B 54 nach Westen bis zur Kleingartenanlage „Remy“ und mündet nördlich davon in die Emscher.[4] Bei den Tiefbauarbeiten wurden im geplanten Bachbett historische Mauerreste des Schlosses Brünninghausen freigelegt. Diese wurden in die Umgestaltung des Bachlaufes einbezogen. Im April 2014 waren die Umbauarbeiten abgeschlossen.[5] Am 17. April 2014 fand der offizielle Durchstich statt, mit dem die renaturierte Schondelle der Öffentlichkeit übergeben wurde.

Die Schondelle entwässert ein 11,793 km² großes Einzugsgebiet über Emscher und Rhein zur Nordsee. Dabei überwindet der Bach einen Höhenunterschied von 49 m, was einem mittleren Sohlgefälle von 9,4 ‰ entspricht.

Literatur

  • P. Podraza, J. Widera: Auswirkungen von Mischwassereinleitungen auf den Stoffhaushalt und die Biozönose von Fließgewässern, Fallbeispiel Schondelle (NRW) – ein kleines urbanes Gewässer im Bergland. Das Gas- u. Wasserfach, Ausg. Wasser, Abwasser, 139. Jahrgang (7/1998), Oldenburg-Industrieverlag, München 1998, S. 402–407, ISSN 0016-3651
Commons: Schondelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  3. Albrecht Greule. Unter Mitarb. von Sabine Hachkl-Rößler: Deutsches Gewässernamenbuch. Etymologie der Gewässernamen und der dazugehörigen Gebiets-, Siedlungs- und Flurnamen. De Gruyter, Berlin, Boston, Mass. 2014, ISBN 978-3-11-019039-7.
  4. Stadt Dortmund: Stadt trennt Bach und Abwasser, 9. Februar 2012 (Memento des Originals vom 19. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dortmund.de
  5. Stadt Dortmund: Schondelle erblickt wieder Tageslicht, 21. Februar 2013 (Memento des Originals vom 19. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dortmund.de
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.