Schmelzsalz
Schmelzsalze sind Lebensmittelzusatzstoffe, die in der Europäischen Union für die Herstellung verschiedener Lebensmittel wie beispielsweise der von Schmelzkäse zugelassen sind.[1]
Eigenschaften
Sie verbessern die Quellfähigkeit und das Emulgierverhalten von Eiweiß und unterbinden damit das Austreten von Fett oder Wasser aus dem Produkt.[2] Sie wirken komplexbildend. Salze der mehrprotonigen Säuren (Zitronensäure und Phosphorsäure zweistufig, Milchsäure einstufig) wirken außerdem als Säurepuffer.
Verwendung
Die in der Europäischen Union zugelassenen Schmelzsalze sind unter anderem die Calcium-, Kalium- und Natrium-Salze der Milchsäure, der Zitronensäure und der Phosphorsäure:[2][3]
Gruppe | Salze der… | Schmelzsalze | E-Nummer[4] |
---|---|---|---|
Lactate | Milchsäure (E 270) | Natriumlactat | E 325 |
Kaliumlactat | E 326 | ||
Calciumlactat | E 327 | ||
Citrate | Citronensäure (E 330) | Mononatriumcitrat, Dinatriumcitrat, Trinatriumcitrat | E 331 |
Monokaliumcitrat, Trikaliumcitrat | E 332 | ||
Monocalciumcitrat, Dicalciumcitrat, Tricalciumcitrat | E 333 | ||
Phosphate | Phosphorsäure (E 338) | Mononatriumphosphat, Dinatriumphosphat, Trinatriumphosphat | E 339 |
Monokaliumphosphat, Dikaliumphosphat, Trikaliumphosphat | E 340 | ||
Monocalciumphosphat, Dicalciumphosphat, Tricalciumphosphat | E 341 | ||
Diphosphate | Diphosphorsäure | Dinatriumdiphosphat, Trinatriumdiphosphat, Tetranatriumdiphosphat Dikaliumdiphosphat, Tetrakaliumdiphosphat Dicalciumdiphosphat, Calciumdihydrogendiphosphat |
E 450 |
Triphosphate | Triphosphorsäure | Pentanatriumtriphosphat Pentakaliumtriphosphat |
E 451 |
Polyphosphate | Polyphosphorsäure | Natriumpolyphosphat Kaliumpolyphosphat Natriumcalciumpolyphosphat Calciumpolyphosphat |
E 452 |
Schmelzsalze werden vor allem bei der Zubereitung von Schmelzkäse aus Rohkäse und Schmelzkäsezubereitungen verwendet.[5][6]
Rechtliche Situation
In der Europäischen Union sind die Lebensmittelzusatzstoffe gemäß Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 (Stand August 2021[7]) sowie in der Schweiz, gemäß der Zusatzstoffverordnung (ZuV) (Stand: Juli 2020[8]) aufgelistet. Auf der Zutatenliste müssen Schmelzsalze mit der zugehörigen Stoffbezeichnung oder E-Nummer als diese deklariert werden.[6]
Gesundheitliche Risiken
Der Verzehr von Schmelzsalzen gilt grundsätzlich als unbedenklich.[6] Da eine erhöhte Phosphatzufuhr über die Nahrung den Blutdruck und die Pulsrate auch bei gesunden jungen Erwachsenen steigert, wird von einem erhöhten Konsum abgeraten.[9][10]
Einzelnachweise
- Gerald Rimbach, Jennifer Nagursky, Helmut F. Erbersdobler: Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. 2. Auflage. Springer, Berlin Heidelberg 2015, ISBN 978-3-662-46279-9.
- Eintrag zu Schmelzsalze. In: Lexikon der Ernährung. Spektrum der Wissenschaft Verlag, abgerufen am 21. April 2022.
- Baltes; Matissek: Lebensmittelchemie. 7., vollständig überarbeitete Auflage, Springer, 2011, ISBN 978-3-642-16539-9, S. 443, doi:10.1007/978-3-642-16539-9.
- Richtlinie 2008/84/EG der Kommission vom 27. August 2008 zur Festlegung spezifischer Reinheitskriterien für andere Lebensmittelzusatzstoffe als Farbstoffe und Süßungsmittel.
- Eintrag zu Schmelzkäse. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 24. April 2022.
- Eintrag zu Schmelzsalze In: Lexikon der Lebensmittelzusatzstoffe: Zusatzstoffe im Essen. Frank Massholder, abgerufen am 20. April 2022.
- Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über Lebensmittelzusatzstoffe in der konsolidierten Fassung vom 8. August 2021
- Verordnung des EDI über die zulässigen Zusatzstoffe in Lebensmitteln. (PDF) Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI), 1. Juli 2020, abgerufen am 20. Dezember 2020.
- Erhöhte Phosphatzufuhr steigert den Blutdruck bei gesunden Erwachsenen. In: unibas.ch. 23. August 2018, abgerufen am 30. April 2022.
- Jaber Mohammad, Roberto Scanni, Lukas Bestmann, Henry N. Hulter, Reto Krapf: A Controlled Increase in Dietary Phosphate Elevates BP in Healthy Human Subjects. In: Journal of the American Society of Nephrology. 29, 2018, S. 2089, doi:10.1681/ASN.2017121254.