Schmalnau (Ebersburg)
Schmalnau ist ein Dorf im Landkreis Fulda und zugleich Verwaltungssitz der osthessischen Gemeinde Ebersburg.
Schmalnau Gemeinde Ebersburg | |
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Koordinaten: | 50° 27′ N, 9° 48′ O |
Höhe: | 349 (345–420) m ü. NHN |
Fläche: | 5,28 km²[1] |
Einwohner: | 1125 (2019)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 213 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36157 |
Vorwahl: | 06656 |
Geographische Lage
Schmalnau liegt in der Rhön am Südwestrand des Naturparks Hessische Rhön und am Westrand des Biosphärenreservats Rhön an der Einmündung der durch das Dorf fließenden Schmalnau (im Ober- und Mittellauf auch Rommerser Wasser genannt) in die dort von Osten kommende Fulda. Auf etwa 345 bis 420 m ü. NN gelegen befindet es sich zwischen den Ebersburger Gemeindeteilen Ebersberg und Weyhers im Norden, Thalau mit der Ortslage Stellberg im Südsüdwesten und Ried im Westnordwesten sowie den Gersfelder Stadtteilen Hettenhausen im Osten, Gichenbach im Ostsüdosten.
Geschichte
Die Ersterwähnung des Dorfes erfolgte um 900 bei einem Tauschgeschäft des Besitzes von Graf Konrad dem Älteren an das Kloster Fulda. Um 1383 und war Filiale von Dietershausen und gehörte zum Bistum Würzburg. Um 1500 wird eine Kapelle erneut erwähnt.
1812 wird sie Pfarrkirche im Bistum Fulda und ist St. Martin geweiht. Für den Turm der Martinskirche hat die Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen drei Generation von Otto-Glocken gegossen. Im Jahr 1908 erhielt die Kirche vier Bronzeglocken mit den Tönen es - ges - as - b. Im 1. Weltkrieg wurden sie bis auf die ges-Glocke eingeschmolzen. 1926 wurde das Geläut durch drei neue Glocken wieder ergänzt. Auch diese Glocken fielen der kriegsbedingten Glockenvernichtung zum Opfer. In Jahren 1951 und 1953 lieferten die Ottos drei neuen Bronzeglocken mit den Schlagtöne es, gis und ais.[3][4]
Jüdische Gemeinde
In Schmalnau gab es eine jüdische Gemeinde. Im Jahre 1832 wurde eine eigene israelitische Schule eingerichtet, die auch die jüdischen Kinder der umliegenden Ortschaften besuchen mussten. 1892 lebten in Schmalnau elf, 1935 noch 15 jüdische Familien. Kurz darauf löste sich die jüdische Gemeinde auf. Im Sommer 1938 erwarb die politische Gemeinde die Synagoge. Der letzte Jude im Ort war Metzgermeister Reinberg, der im Herbst 1938 Schmalnau verließ. Nach 1945 wurde die Synagoge zum Feuerwehrhaus umgebaut.[5]
Neugliederung
Am 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Schmalnau im Rahmen der Gebietsreform in die neue Gemeinde Ebersburg eingegliedert.[6]
Verkehr
Der Haltepunkt Schmalnau liegt an der Bahnstrecke Fulda–Gersfeld.
Einzelnachweise
- „Schmalnau, Landkreis Fulda“. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 7. September 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Gemeinde Ebersburg – Bevölkerungsstruktur. In: Gemeinde Ebersburg. Abgerufen am 21. September 2021.
- Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, hier insbes. S. 224, 408, 517, 528, 550, 552.
- Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, hier insbes. S. 212, 382, 481, 490, 506, 507, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).
- Michael Mott: Zur Geschichte der Juden in Schmalnau. In: "Buchenblätter" der Fuldaer Zeitung, 61. Jahrgang, Nr. 6, 14. März 1988, S. 21–22.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394.
Weblinks
- Der Ort im Internetauftritt der Gemeinde Ebersburg
- „Schmalnau, Landkreis Fulda“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Schmalnau nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie