Schlossplatz (Bützow)

Der Schlossplatz (historisch korrekt: Schloßplatz) ist der ursprüngliche Burghof der Niederungsburg in der ehemaligen Bischofsresidenz und Universitätsstadt Bützow im Landkreis Rostock in Mecklenburg.

Schlossplatz
Wappen
Wappen
Straße in Bützow
Schlossplatz
Schlossplatz
Blick auf den Schlossplatz
Basisdaten
Stadt Bützow
Bauwerke Backstein, Klassizismus, Jugendstil – Architektur
Nutzung
Straßen­gestaltung einspurige Straße

Geografische Lage

Der Schlossplatz in seiner runden Form, gestaltet sich je nach Abschnitt unterschiedlich. Der Platz bezeichnet das ehemalige Gebiet der Bischofsburg Bützow. Die Insel wurde gebildet durch den Warnownebenarm und einem Grabensystem, das durch das Wasser der Warnow gespeist wurde. Diese Gräben waren verbunden mit dem Stadtgraben. Der Anfang und das Ende der Straße, waren ursprünglich das ehemalige Haupt- und Stadttor des Burghofes. Die Anliegerstraße verbindet die Straße Vor dem Rühner Tor mit der Schlossstraße. Die durchführende Straße ist in eine Richtung durchfahrbar. Der Fahrbahnbelag variiert zwischen Asphalt und Kopfsteinpflaster.[1]

Geschichte

Burganlage um 1760 (Blick von Krummen Haus)

Ab 1180 wurde Bützow bischöfliche Residenz des Bistums Schwerin. Die Bischofsburg ist in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts von dem Burgwall (Hopfenwall) an diese Stelle verlegt worden. Mit Bischof Hermann I. von Schladen begann der Bau eines Castrum mit Palas und gotischer Kapelle. Erst unter Bischof Nikolaus I. Böddeker im 15. Jahrhundert entstand eine vollständige Burganlage.[2] In neueren Zeiten, wurden die meisten Gebäude abgebrochen und der Platz erhielt um 1800 eine Verkehrsstraße. Reste der Burganlage wurden im 18. Jahrhundert als Herzogliches Pädagogium, Friedrichs-Universität und Großherzogliches Criminal-Collegium genutzt. Durch das entstandene Untersuchungsgericht und Untersuchungsgefängnis im 19. Jahrhundert änderte sich die Ansicht des Schlossplatz, zudem entstand durch Neubau das Großherzogliche Centralgefängnis, das Großherzoglich Mecklenburgische Amtsgericht und später als Erweiterung zum Centralgefängnis, das Weiberhaus.[1]

Straßenname im Wandel der Zeit

Die heutige Namensform Schlossplatz erschien 1833 in dem Buch (Versuch einer topographisch-historischen Darstellung der Stadt Bützow)[3] von Wilhelm Ferdinand Rong zum ersten Mal und ist bis heute unverändert geblieben.[4]

Bebauung

Bis 1908 waren folgende Häuser gebaut und Hausnummern vergeben.

Die Denkmalplakette kennzeichnet Baudenkmale des Schlossplatzes.

Haus
Nr.
ab
1990
Haus
Nr.
bis
1990
Historische
Haus-
nummer[5]
BemerkungenGeschichte[6][7][8]
1 4 434
Schloss Bützow ehemals: Burgfreiheit,
später: Justizministerium Mecklenburg-Schwerin
2 1 429A
Krummes Haus (Bützow) ehemals: Burgfreiheit,
später: Herzogliche Gnadenwohnungen des Justizministerium Mecklenburg-Schwerin
3 2 434A
Amtsgericht Bützow,
später: Kreisgericht Bützow
ehemals: Burgfreiheit,
später: Finanzministerium Mecklenburg-Schwerin
7 3 434B Erstes Beamtenhaus des Amtes Bützow-Rühn, erbaut 1850 (Amtshauptmann Villa)
(Volksmund: braunes Haus oder Internat)
ehemals: Burgfreiheit,
später: Amtshauptmann F. Prehn,
später: Amtshauptmann C. Fensch,
später: Verwaltungsgebäude der Bützower NSDAP-Ortsgruppe,
später: Schülerinternat der Oberschule
auch 3
Weiberhaus Bützow, Erbaut im Jahr 1902 ehemals: Justizministerium Mecklenburg-Schwerin,
später: Volkspolizei Bützow
4 5 433 Centralgefängnis, Haus existiert nicht mehr. Abgetragen Mitte der 1990er Jahren. ehemals: Gefängnis,
später: Rat der Stadt Bützow

Siehe auch

Commons: Schlossplatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Wolfgang Schmidtbauer: Bützow in alten Ansichten. Band 2. Bützow 1995.
  • Die Bützower Straßennamen im Wandel der Zeit. In: Heimatverein Bützow (Hrsg.): Unsere regionale Heimatgeschichte. Band 9. Bützow 2002.

Einzelnachweise

  1. Markus Göllnitz: Bützower Straßen, Unveröffentlichtes Manuskript. Bützow 2022.
  2. Josef Traeger: Die Bischofsburg in Bützow. In: Das Stiftsland der Schweriner Bischöfe um Bützow und Warin. Leipzig 1984, S. 14.
  3. Wilhelm Ferdinand Rong: Versuch einer topographisch-historischen Darstellung der Stadt Bützow, wie sie leibt und lebt, im Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin. Bützow 1833.
  4. Wolfgang Schmidtbauer: Straßenliste Bützow, Manuskript. 22. Februar 2011.
  5. Magistrat der Stadt Bützow (Hrsg.): Feld Register von der Stadt Bützow. Bützow 1835.
  6. Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg: Bützow. In: Adreßbuch über und für den Gewerbe- und Handelsstand der Großherzogthümer Mecklenburg-Schwerin und Strelitz. Schwerin 1862, S. 8487.
  7. Ancestry: Stadt Bützow. In: Mecklenburg-Schwerin Volkszählung. Bützow 1867.
  8. Carl Buhr: Adressbuch für Bützow. Bützow 1908.

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