Schloss Ober-Stephansdorf

Das Vorwerk Ober-Stephansdorf ist in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts urkundlich belegt. 1503 gehörte es mit zusammen mit Anteilen von Raschdorf und Schadewinkel (Lipnica) dem Georg von Reibnitz. Von 1523 bis 1585 waren hier die von Schindel ansässig. Durch Heirat gelangte der Besitz an die von Kanitz, die diesen bis 1617 hielten. 1622 gelangte es durch Heirat an Hans von Kreiselwitz und Jakobsdorf. Dessen Tochter heiratete 1683 Wolf Albrecht von Loeben, der kurfürstlich-sächsischer Rat und Amtshauptmann war. Er verkaufte 1688 den Besitz an Frantz Batzner von Schlagenberg, der 1690 das Schloss umbauen ließ.

Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) wurde das Schloss schwer beschädigt. Unter den Grafen von Schweinitz und Krain wurde es 1768–1772 umgebaut. Die heute erhaltenen reichen Stuckaturen im Erdgeschoss wurden damals geschaffen.

In den 1840er Jahren, als die von Lösch Besitzer waren, wurde ein weiterer Umbau durchgeführt, bei dem die Türme um ein Geschoss erhöht wurden und die Fassade von der Gartenseite her verändert wurde. Die von Lösch blieben bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 Besitzer.

Vermutlich bestand schon im 16. Jahrhundert ein Herrenhaus am heutigen Ort. Der heutige Schlossbau, bei dem einem älteren dreiflügeligen Bau zwischen zwei Türmen eine barocke Fassade vorgesetzt wurde, bezeugt den Übergang zwischen Renaissance und Barock.

• Helmut Sieber: Schlösser in Schlesien. Weidlich, Frankfurt/Main 1971, S. 119

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• Historische und aktuelle Aufnahmen sowie Geschichte und geographische Lage (polnisch)