Schloss Klebstein
Das abgegangene Schloss Klebstein liegt nahe dem gleichnamigen Dorf Klebstein, einem Gemeindeteil des niederbayerischen Marktes Schönberg im Landkreis Freyung-Grafenau. Der Schlossplatz liegt auf dem Klebstein etwa einen Kilometer nordöstlich der Pfarrkirche St. Margareta. Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-2-7146-0004 im Bayernatlas als „untertägige Teile der abgegangenen mittelalterlichen Burg und des abgegangenen frühneuzeitlichen Schlosses Klebstein mit zugehöriger Schlossökonomie“ geführt.
Schloss Klebstein | ||
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Schloss Klebstein nach einem Stich von Michael Wening (1728) | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Schönberg-Klebstein | |
Entstehungszeit | erste Erwähnung im 14. Jahrhundert | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Burgstall | |
Geographische Lage | 48° 51′ N, 13° 21′ O | |
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Beschreibung
Die frühere Höhenburg und das spätere Schloss lagen auf einem steil aufragenden Bergrücken oberhalb der Großen Ohe. Ein noch heute nach Norden führender, tief eingeschnittener Weg zum Klebstein scheint in dem ehemaligen Halsgraben zu verlaufen, der den östlichen Bergsporn entweder als Burgstelle gegen das westliche Hinterland oder als Kernwerk gegen ein vorgelagertes Vorwerk abgeriegelt hat. Dies entspräche der Abbildung von Michael Wening, auf der eine zweiteilige Burg- oder Schlossanlage zu erkennen ist. Im Osten steht hier ein runder Bergfried, an den nach Westen weitere Gebäude anschließen; davon abgesetzt liegen im Westen weitere Gebäude, zu denen ein Hohlweg führt. Beiden vorgelagert ist eine Umwallung. Heute ist kein aufgehendes Mauerwerk mehr vorhanden.
Geschichte
Die Burg wird im 14. Jahrhundert erstmals als Besitz der Herren von Thumberg erwähnt; dann wurden sie von den Pelkoven abgelöst. Im Jahr 1742 brannte das Bauwerk ab. Die Pelkoven verkauften Klebstein mit einigen Gütern Restbesitz am 3. August 1747 um 8.000 fl. an die Freifrau von Hackledt, von der es auf ihre beiden Söhne Johann Nepomuk (1727–1799) und Joseph Anton (1729–1799) überging. Da beide unverheiratet waren, setzte Joseph Anton Freiherr von Hackledt seinen Verwandten Johann Nepomuk Freiherrn von Peckenzell und dessen jüngeren Bruder Anton als Universalerben ein. Aufgrund des Testaments fielen die Schlösser Klebstein und Aicha vorm Wald an Anton Freiherrn von Peckenzell, der 1802 eine entsprechende Erbserklärung ausstellte. Dagegen erloschen die Nutzungsrechte für die lehnbaren Güter von Klebstein durch den Tod der beiden Brüder von Hackledt, und so zog der bayerische Staat 1800 den noch vorhandenen Besitz ein.
Literatur
- Johannes Pätzold: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Niederbayerns. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 2). Verlag Michael Laßleben, Kallmünz 1983, ISBN 3-7847-5090-7, S. 116.
- Christopher R. Seddon: Adelige Lebenswege zwischen Bayern und Österreich. Herrschaftsformen und Herrschaftsstrukturen des Landadels am unteren Inn in der Frühen Neuzeit. Wien 2009, S. 1187–1192 (detaillierte Besitzgeschichte von Schloss Klebstein).
Weblinks
- Eintrag zu Klebstein, verschwundene Burg in der privaten Datenbank Alle Burgen.