Schloss Heinrichsdorf
Das Schloss Heinrichsdorf (polnisch Pałac w Siemczynie) ist ein Herrenhaus in Siemczyno, einem Ort in der Gmina Czaplinek (Tempelburg) in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.
Geschichte
Der Ort liegt an einer Landenge zwischen dem Völtzkowsee (Jezioro Wilczkowo) und dem Dratzigsee (Jezioro Drawsko). Im 16. Jahrhundert wurde der Ort Hauptsitz der Familie von Goltz, denen auch Gut Blumenwerder (Piaseczno) gehörte. Nach dem Großen Nordischen Krieg ließ Henning Bernd von der Goltz das vorhandene Herrenhaus abreißen und 1722 bis 1726 den heutigen Bau mit einem Mittelbau und zwei vorgeschobenen Seitenflügeln im Stil des Barock errichten.
In den 1790er Jahren wurden Gut und Herrenhaus an Heinrich August von Arnim verkauft. Die Familie von Arnim ließ 1796 einen neuen Schlossflügel errichten, später noch ein Wirtschaftsgebäude. Ab 1907 war die Familie von Bredow Besitzer, die an der Nordseite einen neuen Seitenflügel erbauten und den Park umgestalteten. Im Zweiten Weltkrieg blieb das Schloss unversehrt und wurde im nunmehr polnischen Ort als Schule genutzt. Heute ist das Schloss saniert und wird als Hotel genutzt.
Durch den umgebenden Park führt der Heinrichsweg, der die Geschichte des Ortes und seine Sehenswürdigkeiten erklärt. Bemerkenswert ist die seit 1945 nicht mehr gepflegte Weißbuchenallee, deren Bäume seltsame Formen hervorgebracht haben.
Literatur
- Edda Gutsche: Mit Ausblick auf Park und See. Zu Gast in Schlössern und Herrenhäusern in Pommern und der Kaschubei. Edition Pommern, Elmenhorst / Vorpommern 2018, ISBN 978-3-939680-41-3, S. 119–121.