Schlicht & Ergreifend

Schlicht & Ergreifend ist das Debütalbum der Deutschrock-Band Haudegen. Das Doppelalbum erschien 2011 bei Warner Music und setzt den musikalischen Stilwechsel der früheren Rapper Hagen Stoll und Sven Gillert zum Rock fort. Das Album wurde mit Gold ausgezeichnet.[1]

Entstehungsgeschichte

Nachdem Haudegen im Oktober 2010 eine gleichnamige erste EP veröffentlichte, wurde vom Berliner Duo ein „ganzes“ Album für 2011 angekündigt.

Am 20. Mai 2011 erschien die Vorabauskopplung Ein Mann ein Wort. Eine Woche später brachte Haudegen ihr Debütalbum Schlicht & Ergreifend als ein Doppelalbum mit insgesamt 20 Liedern heraus. Es erschien neben verschiedenen Downloadmöglichkeiten für Käufer auch klassisch als CD und auf Vinyl.

Die verwendete Musik des Albums wurde anteilig von Stoll und Gillert geschrieben, die Texte komplett. Unter den musikalischen Mitautoren findet sich auch der Bassist der Band Münchener Freiheit Michael Kunzi. Produziert wurde das Album vom Produktionsteam Tuneverse, dem auch Kunzi angehört. Die Einspielungen entstanden teilweise unter Mitwirkung des Babelsberger Filmorchesters.

Das Album-Cover zeigt die beiden Musiker in Arbeiterkleidung in einer Altberliner Kneipe sitzend, und im insgesamt schwarz-weiß gestalteten restlichen Booklet wurden die Liedtexte mit Nahaufnahmen von Tattoos ergänzt. Die dabei verwendeten Fotos wurde von Erik Weiss erstellt.

Musikstil und Texte

Wie der Name des Doppelalbums vermuten lässt, besteht es aus zwei Tonträgern: Schlicht und Ergreifend. Beide sind musikalisch deutlich unterschiedlich. Während Schlicht lautere rockigere Lieder enthält, besteht Ergreifend aus ruhigen jazzigen Balladen. Damit ähnelt der erste Teil des Albums noch Haudegens selbstbetitelter Vorgänger-EP, wobei deren teilweise Härte schon nicht mehr erreicht wird. Der zweite Teil wurde hingegen größtenteils akustisch aufgenommen. Dabei wurden verschiedene Perkussions- und Tasteninstrumente verwendet.

Die Lieder handeln inhaltlich von Problemen aus dem sozialen Umfeld der beiden Musiker und versuchen ihren Hörern Hoffnung zu geben. Ehrliche Arbeit, Kameradschaft und Liebe sind wiederkehrende Themenkreise.[2][3]

Titelliste

Schlicht
Nr.TitelLängeMitautor(en) Musik
1.Flügel & Schwert4:03Albi Albertsson
2.Zu Hause4:09Albi Albertsson
3.So fühlt sich Leben an3:39Albi Albertsson
4.Ein Mann ein Wort3:16Albi Albertsson
5.Der Tag, den ich nie vergess3:46Michael Kunzi
6.Alles Gute von dieser Welt4:10Albi Albertsson
7.Ich war nie bei Dir3:22Alexander Komlew, Michael Kunzi
8.Geh in das Licht4:21Albi Albertsson
9.Auf die alten Zeiten3:40Alexander Komlew, Michael Kunzi
10.Rot markiert5:58Alexander Komlew
Ergreifend
Nr.TitelLängeMitautor(en) Musik
1.So oder so3:58Alexander Komlew
2.Alles war besser4:07Alexander Komlew
3.Setz die Segel4:31Alexander Komlew
4.Dein Zimmer4:22Alexander Komlew
5.Deutschland ein Wintermärchen3:35Michael Kunzi, Zippy Davids
6.Weiße Westen4:07Michael Kunzi, Zippy Davids
7.Der alte Mann im Hof3:36Alexander Komlew
8.Mein Glück3:19Michael Kunzi, Zippy Davids
9. Wo bist Du hin?3:28Michael Kunzi, Zippy Davids
10.Auf Wiedersehen3:53Michael Kunzi, Zippy Davids
Bonustracks
  • Hinter den Kulissen 1
  • Schweigen ist Gold 2
  • Ich teil’s mit dir 2
  • Mein Freund 3
  • Wir 3

1 Saturn-Bonustrack (CD), 2 iTunes-Bonustracks (Download), 3 Album-Fanpaket-Bonustracks (Download)

Rezensionen

Der radioeins-Soundcheck-Moderator Andreas Müller und Kai Müller vom Tagesspiegel unterteilten bei ihrer Besprechung das Doppelalbum in eine laute harte „Rock-CD“ und eine leisere „Liedermacher-CD“. Die erste Scheibe beurteilten sie als eher nicht gelungen, musikalisch wie textlich: „Pseudo-Handwerker- und Arbeiterästhetik“. Erst das letzte Stück Rot markiert sei ein Höhepunkt, eine „nachvollziehbare Melodie“. Mit der zweiten Scheibe hingegen sei eine „Überraschung“ gelungen: Der Widerspruch zwischen „harten Straßenstimmen“ und „schmiegsamen Versen“ schaffe „musikalische Reibung“, wie bei So oder so. In den Titel Deutschland ein Wintermärchen sei auch politisch viel hineininterpretierbar. Ihre abschließende Wertung: „4 x geht in Ordnung“.[3]

Einzelnachweise

  1. DE
  2. Steffen Rüth: Haudegen - Die Poesie der Gosse. In: kulturnews. Nr. 248. bunkverlag, Hamburg Juni 2011, S. 6 f. (kulturnews 6/11 [PDF; 8,3 MB; abgerufen am 24. Februar 2013]).
  3. Andreas Müller: Soundcheck vom 27.05.2011. (MP3-Datei; 52,3 MB) In: radioeins. RBB, 27. Mai 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 30. Mai 2011 (Podcast).@1@2Vorlage:Toter Link/download.radioeins.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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