Jenaer Bäder

Öffentliche Bäder werden durch die Stadt Jena seit 1898 betrieben[1]. Heute gehören diese zum kommunalen Unternehmen Jenaer Bäder und Freizeit GmbH (JBG), einem Teil der Stadtwerke-Jena-Gruppe.

Jenaer Bäder und Freizeit GmbH
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Rechtsform GmbH
Sitz Jena Deutschland Deutschland
Leitung Susan Zetzmann
Mitarbeiterzahl 112 (2009)
Umsatz 2,71 Mio. Euro (2009)
Branche Betrieb von Schwimmbädern
Website www.jenaer-baeder.de

Das Unternehmen „Jenaer Bäder und Freizeit GmbH“

Im Oktober 1997 wurden die Technischen Werke Jena beauftragt, mit Wirkung zum 1. Januar 1998 die Jenaer Bäder und Freizeit GmbH (JBG) als vollwertige Tochterfirma zu gründen, welche sämtliche bis zu diesem Zeitpunkt städtisch betriebenen Einrichtungen, daneben, mit Ausnahme des Volksbades Jena, auch die dazugehörigen Immobilien, sowie weiterhin das Personal als Gesamtbestand übernehmen sollte. Diese Festlegung setzte den Neubau des später als GalaxSea bezeichneten Freizeitbades voraus. Das Unternehmen steht mit der Stadt Jena in einem Verlustausgleichsverhältnis. Die Beteiligung der fremden Betriebsgesellschaft monte mare wurde wegen finanzieller Gedankengänge zugunsten einer Projekt- und Architekturberatungsfunktion verworfen.

Im Jahr 1997 wurde erstmals eine kombinierte Sauna- und Schwimmhalleneintrittskarte in Verbindung mit veränderten Saunaöffnungszeiten angeboten, denen im Vorjahr bereits Jahres- und 10er-Karten vorausgegangen waren, um die Besucherzahlen steigern sowie Mehreinnahmen generieren zu können.

Jens Hackbart übernahm 2005 die Geschäftsführung. Er verließ am 31. Oktober 2009 als Geschäftsführer die JBG. Vorübergehend übernahm ab November 2009 Steffen Gundermann, Leiter des Bereiches Rechnungswesen in den Stadtwerken Jena-Pößneck, die Geschäftsführung.

Das Freibad in Hermsdorf wird ebenfalls von den JBG betrieben.

Badeanstalten

Volksbad

Volksbad in Jena

Das Volksbad war das erste und älteste Jenaer Hallenbad. Das Gebäude liegt in der Nähe des Jenaer Stadtzentrums und war neben der Schwimmhalle mit Saunabereichen, Wannen- und medizinischer Bademöglichkeit sowie einem Restaurant und einer Wäscherei ausgestattet.

Es wurde in den Jahren 1907 bis 1909 für rund 450 000 Mark als Kalkstein-Winkelbau mit markantem Turm errichtet. In den 1970er Jahren war es baulich und technisch verschlissen und wurde nach Eröffnung der Schwimmhalle Lobeda geschlossen, jedoch ab 1983 umgebaut und 1987 wieder eröffnet. Nach 1997 brach die Nutzerzahl der Badbereiche stark ein, da viele Badegäste die im Umland errichteten Freizeitbäder (Kristallbad in Bad Klosterlausnitz ab 1997, Toskana-Therme in Bad Sulza ab 1999) dem spartanisch eingerichteten Jenaer Bad vorzogen. Diese Entwicklung führte zur Neuerrichtung eines Freizeitbades (GalaxSea) im Stadtteil Winzerla und der Schließung des Volksbades im Jahre 2001, unter anderem aufgrund der im Gegensatz zur Lobedaer Schwimmhalle als drittem Jenaer Hallenbad höheren Betriebskosten. Die Schließung war in der Jenaer Öffentlichkeit umstritten, da die verbliebenen Stammnutzer kaum Wert auf erlebnisorientierte Angebote legten und damit verbundene höhere Eintrittspreise nicht akzeptierten. Daraus resultierten spätere Sondermaßnahmen bei der Vermarktung des neuen Freizeitbades.

Nach langer Uneinigkeit bezüglich einer weiteren Nutzung des Objektes wurde es nach einem Umbau bis zum Ende des Jahres 2007 in ein gemischt genutztes Gebäude (Veranstaltungsort sowie Verwaltungs- und Lagersitz verschiedener kommunaler Organisationen) umgewandelt. Bereits 2000 wurden einige Neugestaltungs- und -nutzungseckpunkte veröffentlicht.[2]

Besucherzahlen (in tsd. Personen pro Jahr, gerundet)
1991199219931994(1)19951996(2)19971998199920002001(4)
Schwimmhalle105109989710677(3)36323418
Wanne/Dusche2,83,04,15,05,13,1(3)1,91,51,2110,526
gesamt (mit Sauna)(3)797131
(1) 
6 Wochen Schließzeit
(2) 
3 Monate Schließzeit
(3) 
keine Daten in der offiziellen Statistik
(4) 
bis 29. Juni 2001, danach endgültige Schließung

Schwimmhalle Lobeda-West

Schwimmhalle Lobeda-West

Die zum 10-jährigen Bestandsjubiläum Neulobedas im Oktober 1976 eröffnete und hauptsächlich 1992 sowie im Jahr 2004[3] und fassadenseitig 2006 rekonstruierte Schwimmhalle Lobeda wurde im Rahmen des Freizeitbadneubaus der Erhaltung des Volksbades als solches vorgezogen, da sich der von ihr beanspruchte Pro-Kopf-Subventionsbetrag im Vergleich als wesentlich geringer als der dortige erwies; die Schließung des Volksbades brachte weiterhin höhere sofortige Einsparungen zutage.

Seit dem Jahr 10. März 2007 kann das Hallenbad zumindest an zwei beziehungsweise drei Tagen wöchentlich und saisonal begrenzt für jeweils zwei Stunden wieder von der Öffentlichkeit genutzt werden; Sauna- und Solariumsbesuche werden jedoch nicht mehr angeboten. Das altersbegrenzte öffentliche Schwimmangebot fand nach einigen Beschwerden bereits wieder 2002 statt, übergangsweise galt im Jahr 2001 bis zur Eröffnung des Freizeitbades zeitlich bereits das heutige Angebot. Es ist ein fünfbahniges 25-Meter-Schwimmbecken mit einer maximalen Wassertiefe von 1,8 Metern vorhanden.

Die Schwimmhalle soll zukünftig durch einen Neubau auf dem nahe gelegenen Grundstück des früheren Kulturzentrums Lobeda-West ersetzt werden, der ein wettkampftaugliches 50-Meter-Schwimmbecken erhalten soll. Dafür wird ein Kostenaufwand von etwa 11 Millionen Euro und eine frühestmögliche Bauzeit von 2019 bis 2021 veranschlagt. Der Beschluss hierzu wurde in der Stadtratssitzung am 14. Juni 2018 einstimmig gefasst[4].

Besucherzahlen (in tsd. Personen pro Jahr, gerundet)
199920002001
252117

Freizeitbad GalaxSea

Ansicht des GalaxSea von der Lobedaer Straße
Das GalaxSea im März 2013 während der Sanierung, eingerüstet und mit einer teilweise demontierten Rutsche.

Die neu gegründete Bäderbetriebsgesellschaft wurde beauftragt, ein Freizeitbad zwischen der Lobedaer und Rudolstädter Straße sowie dem benachbarten Heizkraftwerk Jena im Stadtteil Winzerla einzurichten und erhielt im Gegenzug eine städtische Bürgschaft in Höhe von 26 Millionen DM sowie um geplante 1,5 Millionen DM erhöhte Jahreszuschüsse. Um dennoch keine massiv erhöhten Kosten entstehen zu lassen, war gleichzeitig die Schwimmhalle Lobeda in ein nicht-öffentliches Schul- und Vereinsschwimmbad ohne Sauna- oder Solariumsangebot umzuwandeln und im Weiteren das Volksbad zu schließen, sofern es nicht ausnahmslos subventionsfrei betrieben werden könnte. Eine weitere Auflage war die Bereitstellung eines mindestens wöchentlich stattfindenden preisgünstigen Schwimmangebotes.

Die Fläche der Anlagen misst rund 7.169 Quadratmeter, wovon etwa 1.056 Quadratmeter auf die Wasserfläche entfallen. Im Jahr werden etwa 30.000 Kubikmeter Wasser, 2 Millionen Kilowattstunden elektrische sowie 6,5 Millionen Kilowattstunden Wärmeenergie benötigt.

Eine spätere Erhöhung der Eintrittspreise im Freizeitbad aufgrund mangelnder Rentabilität musste, wie auch die angedachte hohe Konzentration des Schul- und Vereinsschwimmens, nach starken Besucherverlusten zum Teil zurückgenommen werden. Ebenfalls wurde die in der Öffentlichkeit kritisierte Entscheidung zur Einstellung der sogenannten Frauensauna zugunsten einer wöchentlichen Nutzungsmöglichkeit revidiert.

Das Bad besitzt neben einigen Spaßbecken (einschließlich Wellenbecken und Strömungskanal sowie kleinem Außenbecken) auch ein Sportbecken, welches gelegentlich von Vereinen und Schulen genutzt wird und auf 25 Metern Länge fünf Schwimmbahnen bei höchstens 3,6 Metern Wassertiefe besitzt. Das Springen von drei verschiedenen Höhen ist zeitlich begrenzt möglich, während das Schwimmbecken ansonsten gesperrt wird. Auf dem Vorplatz wurde in der Regel bis zur Wintersaison 2007/2008 eine mobile Eislaufhalle eines Fremdanbieters aufgestellt.

Besucherzahlen (in tsd. Personen pro Jahr, gerundet)
20022003200420052006200720082009201020112012
162(1)244277262269275286273277222(2)43(2, 3)
(1) 
ab März 2002
(2) 
ab Mitte August 2011 ohne Badebetrieb
(3) 
zwischen Mitte September 2012 und Mitte Februar 2013 ohne Saunabetrieb

Als vorgesehener wirtschaftlicher Wert wurden 2001 vom damaligen Geschäftsführer Robert Rauschelbach rund 350.000 Besucher im Jahr genannt[5], in einem Presseartikel wurde von 1.000 täglichen Soll-Besuchern gesprochen. Robert Rauschelbach legte nach laufenden Meinungsverschiedenheiten zum 1. Oktober 2002 seinen Posten nieder. Technische Werke Jena-Geschäftsführer Martin Fürböck bestimmte als Auslöser für die schlechte Lage eine Fehlplanung der eingesetzten Firma monte mare, welche von einem Tages- statt Mehrstundenaufenthalt der Gäste ausging. Bis zum Eintritt Jens Hackbarts als neuem Leiter übernahm Uwe Friedrich, Geschäftsführer der Nahverkehrsgesellschaft, vorübergehend das Amt.[6]

Gegen Mitte August 2011 wurde der Badebereich wegen erheblichen baulichen Mängeln bis hin zu einer Einsturzgefahr auf unbestimmte Zeit geschlossen. Der Sauna- und Wellnessbereich konnten allerdings überwiegend genutzt werden.[7] Ursprünglich sollte der Badebetrieb noch im Dezember des Jahres wieder aufgenommen werden. Nach einem Gutachten seien jedoch allgemeine Regeln der Bautechnik verletzt worden, woraufhin sich die Wiedereröffnung stark verzögerte. Auch der avisierte Termin vor den Weihnachtsferien 2012/2013 erwies sich als nicht umsetzbar. Schließlich wurde der Badebereich erst am 21. Dezember 2013 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Ostbad

Das Ostbad während der Winterpause

Dieses im Nordosten der Stadt am Fuße des Jenzigs liegende und im Gegensatz zum Südbad auf Basis von Schwimm- und Planschbecken eingerichtete, renovierte Freibad ist in der warmen Jahreszeit eine beliebte Anlaufstelle für Schüler, Schwimmer und Familien. Das Schwimmbecken hat eine Länge von beinahe 50 Metern und eine maximale Wassertiefe von 2,1 Metern. Es stehen eine 65 Meter messende Wasserrutsche sowie verschiedene Trocken-Sportangebote zur Verfügung.

Besucherzahlen (in tsd. Personen pro Jahr, gerundet)
1999200020012002200320042005200620072008200920102011201220132014
67566346833947663749606750583564

Südbad

Schleichersee
Blick auf den Strand

Der Ursprung des Südbades geht auf Bestrebungen des Sportvereins „Wasserfreunde Jena“ zurück, die von Paul Schleicher in der Oberaue betriebene Kiesgrube für den Schwimmsport zu nutzen.[8] Ab 1936 entstand am nordwestlichen Ufer des im Aufbau befindlichen Grubensees (im Volksmund Schleichersee genannt) eine wettkampftaugliche Sportanlage mit 50-Meter-Bahnen und Sprungbrett, dazu im Uferbereich ein Funktions- und Umkleidegebäude. Diese Anlage wurde bis in die 1960er Jahre genutzt und verfiel dann, der Abbau erfolgte erst bei der Sanierung des Südbades nach 1987[9].

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der gesamte Schleichersee von der Stadt übernommen und ab 1947 als Badesee genutzt. Er ist 3,8 Hektar groß, durchschnittlich 2,5 und maximal 4,0 Meter tief. Der Wasseraustausch erfolgt, trotz nur 12 m Abstand zur Saale, hauptsächlich durch Zufluss von Grundwasser am Seegrund[10]. Ein Teil des Sees ist als Angelgebiet eingestuft und darf nicht zum Schwimmen genutzt werden. Am Ostufer des in den Sommermonaten zum Baden freigegebenen Gewässers befindet sich bis heute eine Gaststätte. Im nordwestlichen Bereich des Geländes befindet sich ein Kleinkindplanschbecken, weitere Attraktionen für Kinder wurden am vorderen Flachufer etabliert. Im Sommer 2007 wurde in der Nähe der vorhandenen Ballspielfelder eine separate „Strandbar“ (Strandschleicher) eröffnet, der von Mai bis September geöffnet ist. Der südliche Randbereich des Freibadgeländes wird als nicht offizieller, aber geduldeter FKK-Bereich genutzt.

Die Wasserqualität des Schleichersees wurde jahrzehntelang kontrovers diskutiert, da zur DDR-Zeit kaum zuverlässige Daten vorlagen und das Wasser üblicherweise bräunlich gefärbt war. Im Sommer 1986 trat erstmals eine Algenblüte auf, die zu einem mehrjährigen Badeverbot führte. Als Sanierungsmaßnahmen wurden 1987/1988 eine Tiefenwasserbelüftung und Flachbrunnen zur Einleitung zusätzlichen Grundwassers angelegt und der im See liegende Faulschlamm hinter eine Barriere im Nordteil des Sees verschoben. Diese Behelfsmaßnahme erwies sich langfristig als unzureichend; in warmen Sommermonaten war immer wieder beginnende Eutrophierung zu beobachten. Um die Wasserqualität dauerhaft zu sichern, wurde im Winter 2010/2011 der Schleichersee abgefischt, leer gepumpt, ausgeschachtet und der Schlamm (5400 m³) abgefahren[11], danach der künstliche Sandstrand erneuert und erweitert.

Nach Flutung des Sees und neuem Fischbesatz verursachte das Saalehochwasser 2013 erneut Schäden, als die Oberaue teilweise überflutet und der See mit der Saale verbunden wurde. Unter anderem wurde der Sandstrand weggespült und es gelangten unkontrolliert Fische aus der Saale in den See; die Aufräumarbeiten führten zu einer längeren ungeplanten Schließung. Bei zukünftigen Hochwasserereignissen ist mit ähnlichen Auswirkungen zu rechnen.

Besucherzahlen (in tsd. Personen pro Jahr, gerundet)
1999200020012002200320042005200620072008200920102011201220132014
62555949774362744754605450761934

Saalebäder (bis 1954)

Die Saale war in der gewässerarmen Jenaer Region bis in das 20. Jahrhundert ein wichtiges Badegewässer; allein in Jena bestanden mehrere Flussbadeanstalten an der Saale und ihren Nebenarmen.[12] Diese wurden jedoch teilweise schon vor dem Zweiten Weltkrieg wegen starker Verschmutzung der Saale geschlossen, wofür hauptsächlich der Abwasseranfall des 1936 eröffneten Zellwolle-Werkes in Rudolstadt-Schwarza verantwortlich war. Im Jahre 1954 wurde die Saale dauerhaft für das Baden gesperrt und den verbliebenen Saalebädern damit die Existenzgrundlage entzogen. Um das Jahr 2000 erreichte die Saale jedoch im Raum Jena wieder die Gewässergüteklasse II[13] und kann zum Baden genutzt werden. Dies geschieht jedoch nur sporadisch und auf eigene Gefahr.

Stadtbad (Lichtenhainer Bad)

Hauptgebäude des ehemaligen Stadtbades

Das Stadtbad am Burgauer Weg entstand nach dem Ersten Weltkrieg aus der Militärschwimmanstalt des von 1867 bis 1919 in Jena stationierten Infanterie-Truppenteils. In den 1920er Jahren wurde es für 156.000 Mark zu einer damals hochmodernen Einrichtung für über 2000 Besucher ausgebaut; es entstanden Liegewiesen, Umkleideräume, Sportanlagen, Kinderplanschbecken und Gaststätte. Die Anlage wurde am 2. Juni 1929 eröffnet, litt jedoch bald unter der zunehmenden Verschmutzung der Saale: 1939 war die Besucherzahl gegenüber 1929 auf ein Drittel eingebrochen. Das Bad wurde 1954 als letztes Jenaer Flussbad geschlossen, nachdem das benachbarte Südbad fertiggestellt war.

In den 1960er Jahren übernahm der VEB Jenapharm das Objekt und eröffnete es am 1. Juli 1968 wieder als Naherholungszentrum, wobei das Planschbecken anfangs noch genutzt, aber später verfüllt wurde. In den 1990er Jahren wurde die Anlage wieder von der Stadt übernommen, renoviert und verpachtet (Gaststätte „Zum Saalestrand“, Circus Momolo, Angler-Union Jena e.V.). An der Stelle des früheren Saalebades führt heute die Lichtenhainer Brücke über die Saale.

Weitere Flussbäder in Jena

Diese Bäder waren meist kleine Anlagen, die spätestens in den 1950er Jahren geschlossen wurden. Heute, viele Jahrzehnte später, sind keine Spuren mehr von ihnen sichtbar.

Das Carlsbad war eine offizielle Badestelle an der heute verfüllten Mühllache der Rasenmühle zwischen der Saalebahn und der Rasenmühleninsel auf Höhe des Carl-Alexander-Platzes (heute Alexander-Puschkin-Platz), die wegen stark verschmutzten Wassers im Jahre 1912 geschlossen wurde.

Das Eisrechenbad oder Paradiesbad, ehemals „akademisches Saalebad“, lag am linken Saaleufer unterhalb der Paradiesbrücke. Die Stadt übernahm und renovierte es im Jahre 1898. Ab 1908 war dort Frauen das Baden gestattet, wofür eigene Öffnungszeiten eingeführt wurden. Das Bad wurde nach 1945 nicht wieder eröffnet.

Das Marienbad war eine 1884 eröffnete, nur Frauen vorbehaltene Badeanstalt an der Lache zwischen Saalbahnhofstraße und Gerbergasse, die später wegen der häufig unzumutbaren Wasserqualität (Abwässer des alten Schlachthofes an der Tonnenmühle) in Verruf geriet. Die Lache wurde 1938 zugeschüttet; heute steht an dieser Stelle das Haus Saalbahnhofstraße 9.

Etwa 900 m flussabwärts vom Eisrechenbad, am rechten Saaleufer gegenüber dem Parkhaus Schillerpassage, befand sich das Griesbad oder Wenigenjenaer Bad. Es wurde 1891 von der Gemeinde Wenigenjena errichtet, 1903 erneuert sowie 1908 nochmals erweitert. Mit der Eingemeindung Wenigenjenas am 1. Oktober 1909 wurde es von der Stadt Jena übernommen und 1937 wegen schlechter Wasserqualität geschlossen.

Die 1946 nach Jena eingemeindete Kleinstadt Lobeda südlich von Jena besaß von 1925 bis 1947 ein eigenes kleines Saalebad unterhalb der heutigen Theobald-Renner-Straße. Ahnliche Badestellen befanden sich beispielsweise in Wöllnitz, Burgau und Zwätzen.

Einzelnachweise

  1. Birgitt Hellmann, Evelyn Halm, Margitta Ballhorn: Jena – Reihe Archivbilder. Sutton Verlag, Erfurt, 1998. ISBN 3-89702-052-1, Seite 114
  2. Stadt Jena: Einleitungsbeschluss (Aufstellungsbeschluss) für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Paradies-Center" in Amtsblatt 23/2000 (PDF; 387 kB) vom 15. Juni 2000
  3. Stadtteilbüro Lobeda: Lobedaer Sportstätten werden saniert in Wir leben in Lobeda 08/2004 (Memento des Originals vom 11. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.komme.jena.de (PDF; 403 kB)
  4. Schwimmhallen-Neubau in Lobeda. Meldung bei jenatv.de. Abgerufen am 20. Juni 2018.
  5. Stadtteilbüro Lobeda: Thema im Ortschaftsrat: Lobeda auf dem Trockenen? in Wir leben in Lobeda 10/2001 (Memento des Originals vom 8. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.komme.jena.de (PDF; 226 kB)
  6. Chef der Bädergesellschaft Jena muss seinen Hut nehmen in Ostthüringer Zeitung vom 30. August 2002
  7. Homepage des GalaxSea vom 31. Dezember 2011
  8. Die „Wasserfreunde“ bauen ein Bad! Jenaische Zeitung, Nr. 102 vom 2. Mai 1936
  9. Im Luftbild vom 29. Juni 1987 ist die Anlage noch sichtbar; abrufbar im Geoportal des Landes Thüringen (Downloadbereich: geoportal-th.de unter Nummer 198712 0009.
  10. Maßangaben und Angaben zur Sanierung 1988 in: Umweltbericht der Stadt Jena 1992. Stadt Jena, Dezernat für Umweltschutz und öffentliche Einrichtungen, Jena, 1992. Seite 196
  11. Umweltbericht der Stadt Jena 2012. Stadt Jena, Fachdienst Umweltschutz, 2012. Seiten 96/97
  12. Fotos mit ausführlicher Erläuterung in: Birgitt Hellmann, Evelyn Halm, Margitta Ballhorn: Jena – Reihe Archivbilder. Sutton Verlag, Erfurt, 1998. ISBN 3-89702-052-1, Seiten 114 bis 119
  13. Katrin Blondzik, Bettina Rechenberg: Die Wasserqualität unserer Flüsse. (PDF) Abgerufen am 24. Juni 2018.
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