Schlacht bei Perryville

Die Schlacht bei Perryville, auch Schlacht am Chaplin River genannt, war die letzte Schlacht des konföderierten „Heartland“-Feldzuges während des Amerikanischen Bürgerkriegs und fand am 8. Oktober 1862 statt. Die Schlacht führte trotz eines Sieges zur Aufgabe Kentuckys durch die Konföderierten.

Ausgangslage

Gegenüber standen sich die konföderierte Mississippi-Armee unter General Braxton Bragg und die Ohio-Armee der Nordstaaten unter Generalmajor Don Carlos Buell, wobei von letzterer im Wesentlichen nur ein einzelnes Korps an den Kämpfen beteiligt war.

Am 7. Oktober 1862 ging die Mississippi-Armee in Stärke von 16.800 Mann mit zwei Flügeln unter Generalmajor Leonidas Polk und William J. Hardee am Chaplin River in Stellung. Der rechte Flügel bestand aus einer Division unter Benjamin F. Cheatham, der linke aus den Divisionen James P. Andersons und Simon Bolivar Buckners. Da beide Armeen unter Wassermangel litten, suchte Brigadegeneral Philip „Little Phil“ Sheridan mit seiner Division nach Wasser und traf auf Polk. Sheridan konnte nur ein paar Tümpel erobern. In den frühen Morgenstunden des 8. Oktober griff Sheridan die Konföderierten erneut an und sicherte die Kontrolle über einen Nebenfluss sowie das Umland. Danach gingen das inzwischen eingetroffene I. Korps (McCook) und II. Korps (Thomas L. Crittenden) links und rechts von Charles C. Gilberts III. Korps in Stellung.

Bragg, der dachte, der Hauptstoß der Unionsarmee ziele auf Frankfort, Kentucky und der nicht von der Anwesenheit von Crittendens Korps wusste, gab Polk den Befehl zum Angriff. Polk schickte seine Division zum Angriff gegen die linke Flanke der Union, die von frisch rekrutierten Männern gehalten wurde. Der Angriff rollte die „grünen“ Truppen auf und trieb sie über eine Meile vor sich her.

Inzwischen wurde der bis dahin gemäß den Befehlen Gilberts untätige Sheridan von zwei Brigaden der Konföderierten angegriffen. Der Gegenangriff warf sie hinter Perryville zurück. Der zwei Meilen westlich des Schlachtfelds lagernde Buell, der vom Pferd gestürzt war und nicht reiten konnte, bekam aufgrund eines „akustischen Schattens“ nichts von der Schlacht mit, bis ein Meldereiter ihn darüber informierte. Einen Einsatz seiner restlichen Männer ließ die einbrechende Dunkelheit nicht mehr zu.

Einen wirklichen Sieger gab es nach der Schlacht nicht. Am nächsten Tag, als die Union sich zum Angriff sammelte, waren die Konföderierten in Richtung Harrodsburg, Kentucky abgezogen, wo sie sich mit den Truppen Edmund Kirby Smiths vereinigten. Nach weiteren kleineren Scharmützeln entschied Bragg, nach Tennessee auszuweichen. Buell hatte die Mississippi-Armee zur Aufgabe ihrer Herbstoffensive gezwungen, die Konföderierten aber nicht vernichtet.

Literatur

  • Bernd G. Längin: Der Amerikanische Bürgerkrieg, Bechtermünz Verlag, 1998. ISBN 3-86047-900-8.
  • James M. McPherson: Für die Freiheit sterben, List Verlag. ISBN 3-471-78178-1.
  • Kenneth W. Noe: Perryville: This Grand Havoc of Battle. Lexington, KY 2001.

Einzelnachweise

  1. Shelby Foote: The Civil War – Fort Sumter to Perryville S. 736.
  2. James McPherson: Battle Cry of Freedom S. 519.
  3. Fox, William F.: Regimental losses in the American Civil War, 1861-1865. Albany Pub. Co., 8. Dezember 2018, S. 544, abgerufen am 30. April 2022 (Verluste der Union).
  4. Fox, William F.: Regimental losses in the American Civil War, 1861-1865. Albany Pub. Co., 8. Dezember 2018, S. 550, abgerufen am 30. April 2022 (Verluste der Konföderierten).
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