Schillerlocke (Fisch)
Schillerlocken sind enthäutete, geräucherte Bauchlappen des Dornhais. Beim Räuchern rollen sich die etwa 20 Zentimeter langen, dünnen Lappen röhrenförmig ein und krümmen sich am Ende. Die Form erinnere an die Frisur Friedrich Schillers mit langen Nackenlocken, daher der von ihr entlehnte Handelsname.[1]
Der Dornhai ist durch Überfischung bedroht und wird in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als gefährdet („vulnerable“) geführt.[2] Im Handel wird teilweise als Ersatz Goldlocke aus Tilapia angeboten.
Schillerlocken, wie auch die als Seeaal gehandelten Rückenmuskeln des Dornhais, enthalten pro Kilogramm im Durchschnitt rund 700 Mikrogramm Methylquecksilber überwiegend natürlicher Herkunft. Als für Erwachsene tolerable Tagesdosis von Methylquecksilber gelten 0,1 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht.[3]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Der Sprachdienst 4/05, S. 123 (Volltext (Memento vom 7. Januar 2007 im Internet Archive); PDF; 918 kB).
- Squalus acanthias in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010.3. Eingestellt von: Fordham et al., 2006. Abgerufen am 13. September 2010.
- Hermann Kruse: Quecksilberanreicherungen in der Schillerlocke: Toxizität des Methylquecksilbers. In: Meeresumweltsymposium 2010, Kurzfassung, Seite 23 (Memento vom 22. Mai 2012 im Internet Archive).