Schiguljowo

Schiguljowo (russisch Жигулёво, deutsch Tannenrode) ist ein kleiner Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.

Siedlung
Schiguljowo
Tannenrode

Жигулёво
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Tannenrode (bis 1946)
Bevölkerung 10 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 000 020
Geographische Lage
Koordinaten 54° 22′ N, 21° 48′ O
Schiguljowo (Europäisches Russland)
Schiguljowo (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Schiguljowo (Oblast Kaliningrad)
Schiguljowo (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Schiguljowo liegt östlich der Ilme (russisch: Borodinka) südlich der Regionalstraße 27A-025 (ex R508) und ist 15 Kilometer von der Rajonstadt Osjorsk (Darkehmen/Angerapp) entfernt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Ortsname

Die Ortsbezeichnung „Schiguljowo“ gab es in der Oblast Kaliningrad noch ein zweites Mal und stand für den Ort mit dem deutschen Namen Wittgirren, Kreis Pillkallen (1938–1945 Legen, Kreis Schloßberg). Dieser Ort ist heute nicht mehr existent.

Geschichte

Tannenrode war ein Vorwerk des Guts Aussicht (russisch nach 1945: Oktjabrskoje, nicht mehr existent)[2] und gehörte somit mit diesem seit 1874 zum Amtsbezirk Klein Beynuhnen (heute russisch: Uljanowskoje) im Kreis Darkehmen.[3] 1905 lebten in Tannenrode gerade einmal 13 Einwohner in einem Haus.[4]

1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkriegs mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1950 erhielt er den russischen Namen Schiguljowo und wurde dem Dorfsowjet Oljochowski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet.[5] Im Jahr 1954 gelangte der Ort in den Nowostrojewski selski Sowet. Von 2008 bis 2014 gehörte Schiguljowo zur Landgemeinde Nowostrojewskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.

Kirche

Vor 1945 war die nahezu gesamte Bevölkerung Tannenrode evangelischer Konfession und gehörte zum Kirchspiel Trempen[6] (russisch: Nowostrojewo) im Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp, russisch: Osjorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Heute liegt Schiguljowo im Einzugsbereich der evangelischen Gemeinde der Salzburger Kirche in Osjorsk, die der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) zugeordnet ist.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Jürgen Schlusnus, Tannenrode
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kleinbeinuhnen
  4. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen. Heft 1: Gemeindelexikon für die Provinz Ostpreußen. Verlag des Königlichen Statistischen Landesamts, Berlin 1907, S. 28/29.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., № 745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Trempen
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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