Schiffdorfer Stauschleuse
Die Schiffdorfer Stauschleuse mit der Anschrift Schleusenstraße 200 liegt an der Geeste im niedersächsischen Schiffdorf im Landkreis Cuxhaven. Sie stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts und wird aktuell (2024) als Schleuse nicht genutzt.
Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz (siehe auch Liste der Baudenkmale in Schiffdorf).
Geschichte
Die massive Sielschleuse aus Back- und Sandstein mit drei 8 m breiten Öffnungen, zwei landseitigen Widerlagern, zwei Strompfeilern und drei stählernen Stemmtorpaaren (Fluttore) wurde 1890/92 nach Plänen des Baurats Theodor Hoebel (Geestemünde) nördlich von Schiffdorf gebaut.
Sie diente als Sperrwerk für den Oberlauf des Geeste und sollte die Geesteniederung vor Sturmfluten schützen. Sie wurde im Zusammengang mit einem großen Meliorations- und Entwässerungsprojekt im tidebeeinflussten Bereich der unteren Geeste erforderlich. Technisch ist sie kein Stauwehr mit Kammerschleuse und keine Stauschleuse, sondern eine Sielanlage. Schiffe konnten sie nur bei ablaufendem Wasser passieren, wenn der Wasserstand der Geestemündung den des oberhalb gelegenen Flussabschnittes unterschritten hatte.
1960/63 entstand an der Mündung der Geeste in Bremerhaven die Kennedybrücke und das Sturmflutsperrwerk. 1967 wurde diese Sielschleuse deshalb stillgelegt und steht nunmehr offen. Bis 1999 wurde sie mit der Pegelstation restauriert.[1]
Das Landesdenkmalamt befand u. a.: „ … aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen wegen des orts- und technikgeschichtlichen sowie landschaftsbildprägenden Zeugniswerts … .“
Das Schleusewärterhaus diente jahrzehntelang als Ausflugslokal. Im modernen Anbau wohnte der Schleusenwärter, der die Gaststätte Zur Stauschleuse betrieb. Die erste Brücke über die Schleuse musste 1985 durch eine Holzbrücke ersetzt werden, bei Wiederverwendung des Stahlwerkgeländers.
Siehe auch
Literatur
- Dirk Peters: 125 Jahre Schiffdorfer Stauschleuse. Ein technisches Denkmal der Wasserbaugeschichte im Elbe-Weser-Dreieck. Hrsg.: Männer vom Morgenstern Heimatbund an Elb- und Wesermündung in Niederdeutsches Heimatblatt Nr. 817, Verlag Nordsee-Zeitung, Bremerhaven 2018.