Schichtel
Als Schichtel werden die Verbindungsteile von Ober- und Unterseite eines Handschuhs bezeichnet. Schichtel kommen vor allem an den Fingern zum Einsatz.
Etymologie
Das Einnähen der Verbindungsstreifen zwischen das Ober- und das Unterteil eines Handschuhs wird von Handschuhmachern als Schichteln (im Sinne von „eine Schicht hinzufügen“) bezeichnet, was zur Bezeichnung Schichtel für diese Verbindungsstücke führte.[1]
Geschichte und Anwendung
Der Einsatz von Schichteln bei der Handschuhherstellung ist spätestens seit dem 18. Jahrhundert überliefert. Die Schichtel werden zuerst mit den Oberteilen der Handschuhe und danach mit den Unterteilen vernäht. Die Finger erhalten dadurch die gewünschte Form. Um ein Spannen des Handschuhs zwischen den Fingern zu vermeiden, können zusätzlich zu den Schichteln Zwickel eingesetzt werden.[2][3]
Außer an den Fingern können Schichtel auch an den Außenkanten von Handschuhen sowie an den Stulpen zum Einsatz kommen.[4]
Weblinks
- Schichtel bei zeno.org
Einzelnachweise
- Johann Karl Gottfried Jacobsson: Technologisches Wörterbuch oder alphabetische Erklärung aller nützlichen mechanischen Künste, Manufakturen, Fabriken und Handwerker. Band 3. Friedrich Nicolai, Berlin und Stettin 1783, S. 581 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Friedrich Ludwig Walther: Versuch eines Systems der Cameral-Wissenschaften. Dritter Theil: Technologie. Georg Friedrich Heyer, Gießen 1796, S. 72 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- P. N. Sprengel: Handwerke und Künste in Tabellen. Verlag der Buchhandlung der Realschule, Berlin 1775, S. 268 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Technische Lieferbedingungen TL 8415-0326 – Kontakthandschuh. Bund/Bw Bekleidungsmanagement, 2016, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. September 2017; abgerufen am 12. September 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.