Schaube
Die Schaube, von arabisch Dschubbe,[1] ist ein weiter, oft glockiger, vorn offener, ungegürteter Überrock, der im 15. Jahrhundert aufkam, um den darunter getragenen Scheckenrock sichtbar zu machen. Als Vorläufer der Schaube wird der Tappert betrachtet, der bis ins 16. Jahrhundert getragen wurde.
Die zuerst sehr einfache Form der Schaube war im Lauf der Zeiten mehrfachen Veränderungen unterworfen, welche besonders am Schnitt und Ausputz der sehr weiten Ärmel und des Kragens sowie am Rocksaum hervortraten. Anfänglich reichte die Schaube des begüterten Bürgerstands bis auf die Knie, bei den höchsten Ständen dagegen bis zu den Knöcheln. Ein Pelzbesatz wurde sehr bald charakteristisch.
Erst allmählich ging die Schaube auch auf die Frauen über, hier erhielt sie eine schleppenartige Verlängerung. Als Galakleid wurde sie auch bei den Vornehmen im 16. Jahrhundert kürzer, sie bekam gepuffte Unterärmel und offene Oberärmel, bei Gelehrten einen halb hochstehenden Kragen und Goller. Der schaubenartige Überwurf erhielt sich durch das 17. Jahrhundert und auch danach noch als Amtskleid.
Literatur
- Martha Bringemeier: Priester- und Gelehrtenkleidung. Tunika – Sutane, Schaube – Talar. Ein Beitrag zu einer geistesgeschichtlichen Kostümforschung. Münster 1974 (Volltext als PDF)
Weblinks
- Schaube in Das grosse Kunstlexikon von P.W. Hartmann
Einzelnachweise
- Claudia Wisniewski: Wörterbuch des Kostüms und der Mode. In: Reclam Sachbuch/Universal-Bibliothek. 6. Auflage. Nr. 18762. Reclam Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018762-3, S. 78, 220.