Schöpfungsmesse

Die Schöpfungsmesse in B-Dur von Joseph Haydn (Hob. XXII:13) ist die fünfte seiner sechs späten Messen.

Haydn komponierte sie von Juli bis September 1801 und sie wurde am 13. September 1801 in der Bergkirche Eisenstadt uraufgeführt. Ihren Namen erhielt sie deshalb, weil Haydn im Gloria bei der Textstelle „Qui tollis peccata mundi“ ein Thema aus seiner Schöpfung zitiert, nämlich die Passage „Der tauende Morgen, o wie ermuntert er“. Maria Theresia, Gemahlin des Kaisers Franz II., soll diese Stelle missfallen haben, denn der Text „der du trägst die Sünden der Welt“ erklinge so locker und leicht, worauf die Kaiserin die Änderung der Stelle forderte, Haydn ging allerdings nicht darauf ein.

Eine Aufführung der Messe dauert ca. 45 min.

Besetzung: Soloquartett (SATB), Chor (SATB), 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Orgel, Streicher

Die Messe ist sechsteilig angelegt:

  • Kyrie: Adagio – Allegro moderato
  • Gloria: Allegro – Adagio – Molto vivace – Presto
  • Credo: Vivace – Adagio – Allegro – Piú Allegro
  • Sanctus: Adagio – Allegro
  • Benedictus: Allegretto
  • Agnus Dei: Adagio – Allegro moderato

Literatur

  • Carl Maria Brand: Die Messen von Joseph Haydn. Würzburg 1941. Reprint: Sändig, Walluf 1973, ISBN 3-500-26080-2.
  • Peter Ickstadt: Die Messen Joseph Haydns: Studien zu Form und Verhältnis von Text und Musik (= Musikwissenschaftliche Publikationen, ISSN 0944-8608, Band 31). Olms, Hildesheim 2009, ISBN 978-3-487-13996-8, S. 370–380 (Zugl.: Saarbrücken, Univ., Diss., 2008).
  • Hans-Josef Irmen: Joseph Haydn: Leben und Werk. 2. Auflage. Böhlau, Köln Weimar Wien 2009, ISBN 978-3-412-20020-6, S. 255–257 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Oliver Schöner: Missa [B-Dur]. »Schöpfungsmesse« Hob. XXII:13. In: Silke Leopold, Ullrich Scheideler: Oratorienführer. Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-00977-7, S. 326 f.
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