Schöndorf (bei Schleiz)

Schöndorf ist eine Gemeinde im thüringischen Saale-Orla-Kreis. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Ranis-Ziegenrück.

Wappen Deutschlandkarte
Schöndorf (bei Schleiz)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schöndorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 37′ N, 11° 42′ O
Bundesland:Thüringen
Landkreis: Saale-Orla-Kreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Ranis-Ziegenrück
Höhe: 440 m ü. NHN
Fläche: 10,1 km2
Einwohner: 258 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 26 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07924
Vorwahl: 036483
Kfz-Kennzeichen: SOK, LBS, PN, SCZ
Gemeindeschlüssel: 16 0 75 102
Adresse der Verbandsverwaltung: Pößnecker Str. 2
07389 Ranis
Website: www.vg-ranis-ziegenrueck.de
Lage der Gemeinde Schöndorf im Saale-Orla-Kreis
Karte
Karte

Geographie

Schöndorf liegt östlich der Stadt Ziegenrück und westlich der Stadt Schleiz im Schleizer Oberland im Südostthüringer Schiefergebirge. Eine Ortsverbindungsstraße hat Anschluss an die Landesstraße 2350.

Geschichte

Geschichte des Ortes Schöndorf

Der Ort gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Ziegenrück und kam nach dessen auf dem Wiener Kongress beschlossenen Abtretung mit dem Großteil des Neustädter Kreises zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach.

Geschichte der politischen Gemeinde Schöndorf

Am 1. Juli 1979 wurden die drei Orte Schöndorf (1378)[2], Tausa (1378) und Külmla (1378) zur politischen Gemeinde Schöndorf zusammengelegt. In Klammern ist die urkundliche Ersterwähnung.[3]

Im Jahr 2004 bekam die Gemeinde ihr heutiges Wappen.[4]

Seit dem 9. März 1995 gehört die Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Ranis-Ziegenrück an, die für die Gemeinde die Verwaltungsaufgaben übernommen hat.[5]

Kirche

Ansicht von Schöndorf
Blick auf Schöndorf vom gegenüberliegenden Tafelberg aus.
Ansicht des Wappens der Gemeinde Schöndorf
Das Wappen der Gemeinde Schöndorf

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):

  • 1994: 341
  • 1995: 341
  • 1996: 327
  • 1997: 333
  • 1998: 347
  • 1999: 344
  • 2000: 337
  • 2001: 327
  • 2002: 322
  • 2003: 312
  • 2004: 308
  • 2005: 299
  • 2006: 301
  • 2007: 298
  • 2008: 295
  • 2009: 292
  • 2010: 290
  • 2011: 293
  • 2012: 298
  • 2013: 290
  • 2014: 279
  • 2015: 275
  • 2016: 276
  • 2017: 274
  • 2018: 276
  • 2019: 270
  • 2020: 267
  • 2021: 256
  • 2022: 258
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Denkmale

Auf dem Friedhof von Schöndorf erinnert das Grabdenkmal eines umgekommenen Zwangsarbeiters aus Polen daran, dass hier und in Külmla während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeiter eingesetzt waren: bei Bauern und auf dem Hof des Gutsbesitzers Golle in Külmla, wo auch Kinder zu Zwangsarbeit verpflichtet wurden.[6]

An der Kirche ist eine Tafel angebracht, die an alle Gefallenen der drei Dörfer Schöndorf, Tausa und Külmla während des Zweiten Weltkrieges erinnert, sie sind dort alle aufgelistet.[7]

Am Südeingang des Friedhofes befindet sich das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Es trägt die Inschrift „unsere Helden“ und darunter sind alle Gefallenen des Dorfes Schöndorf mit Todesdatum aufgeführt.[7]

Wappen

Nach der Zusammenlegung der Orte Külmla, Schöndorf und Tausa zur Gemeinde Schöndorf benutzte diese ein rundes Siegel mit einem Lindenbaum in der Mitte und Getreideähren jeweils rechts und links.[8]

Im Jahr 2003 beschloss die Gemeinde ein neues Wappen für die Gemeinde zu entwerfen und rief einen Wettbewerb zur Einreichung von Vorschlägen aus. Der Entwurf von Sven Samesch wurde ausgewählt. Das Wappen wurde am 13. Juni 2003 während der 625-Jahr-Feier der Öffentlichkeit vorgestellt und noch im selben Jahr offiziell eingeführt.[9]

Das Wappen fügt Elemente des alten Wappens zu einem neuen zusammen. Die silberne Tinktur mit dem roten Pfahl ist aus dem Tausaer Wappen entnommen, es steht für die drei Güter die Tausa einst besessen hat. Die Justitia auf der rechten Seite ist dem Külmlaer Wappen entnommen, sie steht für die Gerichtsbarkeit, welche die Gutsbesitzer von Külmla, die Herren von Obernitz, innehatten. Der Laubbaum ist dem Schöndorfer Wappen entnommen worden. Es ist ein Lindenbaum und steht für das dörfliche Leben, genauso wie die grüne Farbe des Baumes.[4]

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 255.
  3. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 255, 281, 155.
  4. Sven Samesch, Ersteller des Wappens
  5. Das Dreigestirn auf der Höhe. Abgerufen am 26. Januar 2017.
  6. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8: Thüringen. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 229.
  7. Dorf- und Heimatverein Gemeinde Schöndorf e.V. - Pflegt die Denkmäler der Gemeinde
  8. Giedela Schneider, ehem. Bürgermeisterin der Gemeinde Schöndorf
  9. Hans-Jürgen Wiedner, Bürgermeister der Gemeinde Schöndorf
Commons: Schöndorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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